SMTP, SFTP SPX oder UDP

Was ist was bei den Netzwerkprotokollen?

17.10.2016
Von Thomas Hümmler

IP, IPv4 und IPv6

IP (Internet Protocol) ist die Grundlage des Internets. Dieses selbst besteht aus Backbone-Routern und weiteren Netzen in Universitäten und bei Providern. Sie können weitere Subnetze bilden und in Form von IP-Adressen an Kunden vergeben. Über IP werden die Daten zwischen den Routern gesteuert. Hauptaufgabe des IP ist es, aus den Informationseinheiten kleine Pakete zu schnüren und diese über verschiedene Wege ans Ziel zu liefern - also von einer IP-Adresse zu einer anderen. Dort angekommen, werden sie vom IP-Protokoll wieder in der richtigen Reihenfolge zusammengesetzt.

Die IP-Adressen der Version 4 (IPv4) werden aus vier Oktetten zusammengesetzt. Die vierte Version des Internetprotokolls war die erste, die weltweit eingesetzt wurde. Seither werden die Adressräume knapp. Die beiden letzten freien Adressblöcke wurden im Februar dieses Jahres vergeben. Damit können aus dem IPv4-Adress-Pool mit über vier Milliarden eindeutigen IP-Adressen keine weiteren verteilt werden.

Der direkte IPv4-Nachfolger ist die Version 6, kurz: IPv6. Adressen haben in dieser IP-Version eine Länge von 128 Bit statt wie bisher 32 Bit. Die aktuellen Betriebssysteme beherrschen diese Form der Adressierung bereits. Das wundert weiter nicht, da IPv6 bereits seit 1998 als Standard gilt. Nach und nach wird diese neue 6er-Version die alte 4er ablösen, da sie wesentlich mehr Adressen ermöglicht: statt zirka 4,3 Milliarden (2 hoch 32) beherrscht IPv6 ungefähr 340 Sextillionen (2 hoch 128). Der weiche Übergang wird außerdem dadurch erreicht, dass IPv6 zum bestehenden IPv4 hinzugeschaltet wird.

Darüber hinaus bietet IPv6 weitere Vorteile: Das Verschlüsselungsverfahren IPsec ist integriert, und die Adressen können automatisch so konfiguriert werden, dass Verfahren wie DHCP überflüssig werden (der Fachmann spricht von zustandsloser Konfiguration). Überflüssig wird auch die Network Adress Translation (NAT): Mit IPv6 erhalten Anwender global eindeutige IP-Adressen, sodass jedes Gerät vom Server bis zum NAS, vom Tablet bis zum Smartphone weltweit seine eigene IP-Adresse erhalten kann - eine Adressumschreibung für das eigene Netzwerk ist damit überflüssig.

IPv6-Adressen werden hexadezimal notiert. Die Zahl ist in acht Blöcke à 16 Bit unterteilt. Die Blöcke werden durch Doppelpunkte getrennt, führende Nullen und Nullen-Blöcke können weggelassen werden. Damit es keine Verwechslungen mit Port-Nummern gibt, werden IPv6-Adressen im Browser in eckige Klammern gesetzt: http://[1020:de2:74a1:::9088:7890:abcd]:631/.

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