Was Technikchefs erwarten

23.05.2006
Von Holger Eriksdotter

Auch Stefan Sachse, Geschäftsführer des Hamburger Software- und IT-Dienstleisters Datenlotsen-Informationssysteme, sucht Leute: "Es gibt heute viel weniger gut qualifizierte Arbeitskräfte als noch vor wenigen Jahren", stöhnt er. Dabei freut er sich über Quereinsteiger mit fundiertem IT-Wissen, wenn sie handfeste Erfahrungen aus anderen Branchen mitbringen. "Wir stellen auch gerne Ärzte, Architekten oder Rechtsanwälte mit guten IT-Kenntnissen ein."

Die Anforderungen ändern sich immer schneller

Stefan Sachse, Datenlotsen: 'Wer seine Mitarbeiter nicht weiterentwickelt, hat keine Chance auf dem Softwaremarkt.'
Stefan Sachse, Datenlotsen: 'Wer seine Mitarbeiter nicht weiterentwickelt, hat keine Chance auf dem Softwaremarkt.'

Sachse nennt einen weiteren Grund, warum er den Generalisten dem Spezialisten vorzieht: "Die IT-Architekturen und damit die Anforderungen an Mitarbeiter ändern sich immer schneller. Wenn man an SOA oder Web-Services denkt - darüber hat kaum ein Student je etwas an der Uni gehört, weil das zu neu ist und noch vor kurzer Zeit nicht auf den Lehrplänen stand." Offenheit für Neues und die Bereitschaft, sich immer wieder auf neue Technologien einzustellen, seien wichtiger als Kenntnisse und Erfahrungen mit speziellen Tools oder Entwicklungsumgebungen. Hier sieht Sachse aber auch die Arbeitgeber in der Pflicht: "Wer seine Mitarbeiter nicht weiterentwickelt, hat keine Chance auf dem Softwaremarkt."

Mit der zunehmenden Verlagerung der reinen Codierarbeit ins Ausland, sei es ins Baltikum, nach Polen, Rumänien, Indien oder China, wachsen auch die sprachlichen und sozialen Anforderungen an die heimischen Softwareentwickler. Sehr gute Englischkenntnisse sind in internationalen und multikulturellen Projekten unerlässlich. Zwar sagt man den IT-Profis nach, dass sie schon durch den Umgang mit der meist englischen Terminologie und Fachliteratur fit in dieser Sprache seien. "Aber Schulenglisch und die Fähigkeit, technische Literatur auf Englisch zu lesen, reichen keineswegs. Die Leute müssen in der Lage sein, sich in internationalen Projektteams angemessen auf Englisch auszutauschen", sagt Weiß von 1&1.

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