Notebooksbilliger-Chef Arnd von Wedemeyer

Wearables, Internet of Things und Heimautomatisierung im Portfolio



Matthias Hell ist Experte in Sachen E-Commerce und Retail sowie  Buchautor. Er veröffentlicht regelmäßig Beiträge in renommierten Handelsmagazinen und E-Commerce-Blogs. Zuletzt erschien seine Buchveröffentlichung "Local Heroes 2.0 – Neues von den digitalen Vorreitern im Einzelhandel".
Im großen ChannelPartner-Interview spricht Notebooksbilliger-Chef Arnd von Wedemeyer über seine Erfolgsstrategie, neue Herausforderungen für den Elektronikhandel und darüber, warum ihn seine Aufgabe auch nach 14 Jahren noch reizt.
Notebooksbilliger.de-Chef Arnd von Wedemeyer
Notebooksbilliger.de-Chef Arnd von Wedemeyer
Foto: notebooksbilliger.de

Gleich zu Beginn dieses Gesprächs die unvermeidliche Frage nach der Umsatzentwicklung: Wie lief das Notebooksbilliger-Jahr 2014?

Wedemeyer: Wir haben unser internes Ziel übererfüllt. Die Umsatzmarke von 600 Millionen haben wir gut geknackt. Im Vergleich zu 2013 sind wir damit deutlich über 10 Prozent gewachsen.

Wäre es damit nicht langsam an der Zeit, das Umsatzziel von einer Milliarde Euro ins Visier zu nehmen?

Wedemeyer: Auf dem hohen Level, an dem wir uns inzwischen befinden, hat man nicht die Möglichkeit, plötzlich einmal Wachstumssprünge von 50 Prozent zu machen. Das sind vielmehr kontinuierliche Entwicklungen. Aber bei Notebooksbilliger.de ist schon noch Luft nach oben. Nur ist das mit der Milliarde so eine Sache: wenn wir heute bei 800 Millionen Euro wären, würde es vielleicht Sinn machen, noch einmal gezielt Gas zu geben. Aber so ist es im Prinzip egal, wann genau wir die Umsatzmilliarde erreichen.

Wettbewerber haben 2014 eher als Jahr der E-Commerce-Konsolidierung beschrieben. Woran lässt sich das starke Wachstum von Notebooksbilliger.de im Vergleich zur Konkurrenz festmachen?

Wedemeyer: Wir sind im Kerngeschäft gut gewachsen und konnten in neuen Bereichen überproportional stark zulegen. Ich habe auch gehört, dass andere nicht ganz so zufrieden mit dem vergangenen Jahr waren. Allerdings kann ich nicht beurteilen, woran das liegt.

"Der beste Fachhändler - im Netz"

Welche strategischen Schwerpunkte standen für Sie im letzten Jahr im Mittelpunkt?

Wedemeyer: 2014 sind wir in mehr Bereiche konsequenter hineingegangen. Dazu zählen unter anderem Weiße Ware, TV und Audio/Hi-Fi. Zudem haben wir unseren Mitarbeiterstamm deutlich aufgestockt. Ansonsten haben wir unser Thema aus dem Vorjahr weitergetrieben: dass wir für die Kunden der beste Fachhändler sein wollen, der eben ganz "zufällig" online ist.

Das klingt einfach. Aber wie gelingt es konkret, im umkämpften Online-Markt neue Kunden jenseits der Kerngeschäfts zu gewinnen?

Wedemeyer: Ein wichtiges Tool ist hier unser Angebot der Woche. Wir haben das inzwischen auf wöchentlich 20 bis 30 Produkte ausgebaut. Die Angebote werden breit angenommen und wir schicken diese per Newsletter auch an eine große siebenstellige Gruppe. Hier gilt der Grundsatz, dass steter Tropfen den Stein höhlt. Es ist wichtig, kontinuierlich in Sortimente zu gehen und Kompetenz zu demonstrieren. Früher waren wir deutlich mehr Posten-getrieben, jetzt zählen stärker die Qualität unserer Angebote oder die zahlreichen Kundenbewertungen, die wir für viele Artikel inzwischen vorweisen können.

Notebooksbilliger.de war in den vergangenen Jahren mit einer EBIT-Marge im Bereich von vier Prozent der Profit-Spitzenreiter unter den Elektronikversendern. Lässt sich diese vergleichsweise hohe Profitabilität auch dann aufrechterhalten, wenn es darum geht, neue Segmente zu erschließen?

Wedemeyer: Natürlich kosten neue Bereiche erst einmal Profitabilität. Aber das bedeutet keineswegs, dass wir 2014 unter Null gerutscht wären. Schließlich hatten wir auch deutlich mehr Umsatzvolumen, was uns eine positive Ertragsentwicklung ermöglicht hat.

Zur Startseite