Fairphone 2

Weg frei für konfliktfreies Wolfram

21.06.2016
Weiterer Meilenstein auf dem Weg zu einem fair produzierten Smartphone: Künftig bezieht der Hersteller Fairphone den Bedarf an Wolfram für den Vibrationsmotor des modular aufgebauten Fairphone 2 aus einer konfliktfreien Mine im Norden Ruandas. Nach Zinn, Tantal und Gold ist dies bereits das vierte Mineral.
Das Wolfram für den Vibrationsmotor des Fairphone 2 kommt künftig nur noch aus einer konfliktfreien Mine im Norden Ruandas.
Das Wolfram für den Vibrationsmotor des Fairphone 2 kommt künftig nur noch aus einer konfliktfreien Mine im Norden Ruandas.
Foto: Fairphone

Der niederländische Hersteller Fairphone hat einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zu einem fair produzierten Smartphone erreicht: Künftig wird er für die Produktion des Fairphone 2 den Bedarf an Wolfram für den Vibrationsmotor des Fairphone 2 nur noch aus einer konfliktfreien Mine im Norden Ruandas beziehen. Erste Geräte mit fair gefördertem Wolfram will Fairphone ab August ausliefern. Damit kann das Social Enterprise den Ursprung aller vier Konfliktmineralien nachweisen, die 2010 von den USA durch den Dodd-Frank Act bestimmt wurden. Neben Wolfram sind dies Zinn und Tantal (jeweils seit 2013) sowie Gold (seit Februar 2016).

Der Name ist Programm: Das Fairphone 2 ist ein fai produziertes Smartphone.
Der Name ist Programm: Das Fairphone 2 ist ein fai produziertes Smartphone.
Foto: Fairphone

Fairphone ist nach eigenen Angaben das erste Unternehmen, das diese vier Mineralien konfliktfrei in seine Liefer- und Produktionskette integriert. Durch die Förderung von Konfliktmineralien finanzieren sich in vielen Fällen lokale Rebellengruppen und Warlords, berichtet der Hersteller. Sie gehe oft einher mit unzureichenden Arbeitsbedingungen, Umweltverschmutzung und Menschenrechtsverletzungen wie beispielsweise Kinderarbeit. Die Europäische Union (EU) hat sich in der vergangenen Woche darauf geeinigt, über Gesetze, die den Handel mit Mineralien aus Konfliktregionen erschweren, zu verhandeln.

Die Route des konfliktfreien Wolfram bis zur Fairphone-2-Fertigung.
Die Route des konfliktfreien Wolfram bis zur Fairphone-2-Fertigung.
Foto: Fairphone

Das Wolfram für das Fairphone 2 wird in einer Mine der New Bugarama Mining Company im Norden Ruandas in der Nähe der Stadt Kidao gefördert. Je nach Auftragslage beschäftigt der Betreiber der Mine dort zwischen 700 und 1.200 lokale Arbeiter. Danach wird das gewonnene Wolfram in Österreich von der Wolfram Bergbau und Hütten AG gesintert und weiter nach China gesendet, wo der Vibrationsmechanismus des Fairphone 2 gefertigt wird. Anders als bei den handwerklich geprägten Zinn- und Tantalminen in DR Kongo können bei der semi-industriellen Wolframförderung in Ruanda Verbesserungen bei Gesundheit der Arbeiter und den Arbeitsbedingungen erreicht werden, erläutert Laura Gerritsen, Impact & Development bei Fairphone.

Das modular aufgebaute Fairphone 2 ist mit einer Woche Lieferzeit über den Online-Shop des Herstellers sowie über ausgewählte Partner wie Vireo und Fairmondo erhältlich. Das Gerät kostet 520,63 Euro zuzüglich Versandkosten.

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