Metadaten

WhatsApp-Verschlüsselung schützt nicht alle Daten

12.04.2016
WhatsApp verschlüsselt jetzt standardmäßig über den Messenger verschickte Nachrichten und Anrufe. Die Inhalte sind dadurch zwar wirkungsvoll vor dem Zugriff durch Fremde geschützt, nicht aber die Metadaten. Wer wann mit wem chattet, kann weiterhin ausgelesen werden.
WhatsApp geht mit gutem Beispiel voran - allerdings nicht weit genug.
WhatsApp geht mit gutem Beispiel voran - allerdings nicht weit genug.
Foto: WhatsApp

Die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung von WhatsApp schützt nicht alle Daten der Nutzer des Messaging-Dienstes. Die Inhalte von Nachrichten, Anrufen und Dateiübertragungen sind zwar verschlüsselt, doch die Metadaten der Kommunikationsvorgänge können weiterhin ausgelesen werden, hat Heise in einem Test herausgefunden. Wer wann mit wem per Smartphone gechattet, telefoniert oder Bilder austauscht, ist damit für den Anbieter weiterhin ersichtlich. Gerade diese sogenannten Metadaten sind für Geheimdienste oder Unternehmen von großer Bedeutung, da sie ein detailliertes Bild über existierende Beziehungsnetzwerke zeichnen.

Nicht von der WhatsApp-Verschlüsselung geschützt ist auch die Kontaktliste. Das sei allerdings ein Problem, das auch bei Messengern wie Threema oder Signal besteht, so Heise. Ein weiterer möglicher Angriffspunkt für Mitlesende seien WhatsApp-Gruppen. Benutzt einer aus der Gruppe nicht die neueste WhatsApp-Version und somit einen nicht kryptofähigen Client, sorge das dafür, dass die Kommunikation innerhalb des Gruppenchats nicht mehr verschlüsselt ist. Das werde allerdings den Nutzern in der Gruppe mitgeteilt, so dass diese den Teilnehmer darauf hinweisen könnten, die App auf dem Smartphone zu aktualisieren.

WhatsApp ermöglicht nun End-to-End-Verschlüsselung für Nachrichten, Anrufe und gesendete Dateien. Die Metadaten bleiben jedoch für den Anbieter sichtbar.
WhatsApp ermöglicht nun End-to-End-Verschlüsselung für Nachrichten, Anrufe und gesendete Dateien. Die Metadaten bleiben jedoch für den Anbieter sichtbar.
Foto: Whatsapp

Auch WhatsApp-Eigner Facebook dürfte zu Werbezwecken Interesse an den Nutzerdaten haben.Eine Analyse von Wissenschaftlern aus dem vergangenen Jahr zeigt, dass Whatsapp ausführliche Protokolle mit den Metadaten jeder einzelnen Konversation erstellt.

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