Microsoft-Partner in der Cloud - SnipClip

Wie ISVs von der Wolke profitieren - Teil 3

Christoph Witte arbeitet als Publizist, Sprecher und Berater. 2009 gründete er mit Wittcomm eine Agentur für IT /Publishing/Kommunikation. Dort bündelt er seine Aktivitäten als Autor, Blogger, Sprecher, PR- und Kommunikationsberater. Witte hat zwei Bücher zu strategischen IT-Themen veröffentlicht und schreibt regelmäßig Beiträge für die IT- und Wirtschaftspresse. Davor arbeitete er als Chefredakteur und Herausgeber für die Computerwoche. Außerdem ist Witte Mitbegründer des CIO Magazins, als dessen Herausgeber er bis 2006 ebenfalls fungierte.
Mit der Windows Azure-Platform öffnen sich Microsoft-Partnern neue Geschäftsmöglichkeiten. In einer Serie stellen wir Ihnen ISVs vor, die schon heute in der Cloud gutes Geld verdienen, so zum Beispiel das Münchner Start-up-Unternehmen SnipClip. Die NeoGeo New Media aus Elmshorn und Runtime Software aus dem Waiblingen haben wir bereits hier vorgestellt.

Mit der Windows Azure-Platform öffnen sich Microsoft-Partnern neue Geschäftsmöglichkeiten. In einer Serie stellen wir Ihnen ISVs vor, die schon heute in der Cloud gutes Geld verdienen, so zum Beispiel das Münchner Start-up-Unternehmen SnipClip. Die NeoGeo New Media aus Elmshorn und Runtime Software aus dem Waiblingen haben wir bereits hier vorgestellt.

Von Christoph Witte

Sebastian Schmitt, IT-Chef bei SnipClip: "Wir haben Windows Azure im Produktivbetrieb!"
Sebastian Schmitt, IT-Chef bei SnipClip: "Wir haben Windows Azure im Produktivbetrieb!"
Foto: Ronald Wiltscheck

SnipClip ermöglicht Internetnutzern, virtuelle Sammelobjekte wie Videoszenen ihrer Lieblingsfilme, Musiker oder Sportteams auf Facebook zu sammeln und mit Freunden zu tauschen. Das erst 2009 gegründete Start-up aus Unterföhring bei München überträgt damit praktisch die Idee der berühmten Panini-Sammelalben ins Internet. Nutzer können Inhalte - kurze Videosequenzen oder digitale Standbilder - erspielen und mit ihren Freunden legal tauschen und handeln. Durch dieses neue Konzept wandert der Markt für klassische Papier-Sammelbilder ins Internet. Unternehmen bewerben mithilfe der SnipClip-Technologie ihre Marke auf Facebook oder verdienen direkt Geld durch den Verkauf von Sammelobjekten. Der SnipClip-Service läuft auf der Windows Azure Platform.

Sammelalben in der Cloud

"Wir haben Azure im Produktivbetrieb. Unser gesamtes Backend läuft darauf", berichtet Sebastian Schmitt, der IT-Chef von SnipClip. Etwa einen Monat vor der Fußballweltmeisterschaft griffen ungefähr 1000 Nutzer täglich auf den Service zu. "Dafür reichen zwei Instanzen", erklärt Schmitt. Allerdings haben die Online-Paninis inzwischen ein Fußball-Album gestartet, das den Traffic erheblich in die Höhe schrauben dürfte. Deshalb rechnet Schmitt im Juni seinen Bedarf auf 20 CPUs hoch. Diese zusätzliche Computer-Power kann er ad hoc im Azure-Portal bestellen und hat sie sofort verfügbar.

Die Microsoft-Plattform sorgt dabei automatisch für die Skalierung und das Loadbalancing über die zusätzlich verfügbaren CPUs hinweg. Die Anwendung muss nicht angepasst werden. "Weil wir immer mit Peaks rechnen müssen, ist für uns die Skalierung auch auf der Datenbankseite extrem wichtig. Darum brauchen wir uns dank Azure und SQL Azure nicht mehr zu kümmern", berichtet Schmitt weiter. Die Portierung der mit Visual Studio 2010 entwickelten und in C# geschriebenen Anwendungen war sehr simpel.

"Wir hatten die Anwendung innerhalb von zwei Tagen in der Cloud. Das Aufsetzen der gesamten Datenbank in SQL-Azure hat etwa eine Woche gedauert," berichtet Schmitt. Neben den 20 Instanzen nutzt SnipClip noch Blog Storage für die Bilddaten und SQL Azure. Für das Video-Streaming verwendet Schmitt allerdings einen Service des Konkurrenten Amazon. "Microsoft bietet das Streaming von Flash-Video noch nicht an, und Amazon macht das sehr preiswert", meint Schmitt.

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