Arbeitsplatz der Zukunft

Wie wir im Jahr 2030 arbeiten



Christoph Lixenfeld, seit 25 Jahren Journalist und Autor, vorher hat er Publizistik, Romanistik, Politikwissenschaft und Geschichte studiert.

1994 gründete er mit drei Kollegen das Journalistenbüro druckreif in Hamburg, schrieb seitdem für die Süddeutsche Zeitung, den Spiegel, Focus, den Tagesspiegel, das Handelsblatt, die Wirtschaftswoche und viele andere.

Außerdem macht er Hörfunk, vor allem für DeutschlandRadio, und produziert TV-Beiträge, zum Beispiel für die ARD-Magazine Panorama und PlusMinus.

Inhaltlich geht es in seiner Arbeit häufig um die Themen Wirtschaft und IT, aber nicht nur. So beschäftigt er sich seit mehr als 15 Jahren auch mit unseren Sozialsystemen. 2008 erschien im Econ-Verlag sein Buch "Niemand muss ins Heim".

Christoph Lixenfeld schreibt aber nicht nur, sondern er setzt auch journalistische Produkte ganzheitlich um. Im Rahmen einer Kooperation zwischen Süddeutscher Zeitung und Computerwoche produzierte er so komplette Zeitungsbeilagen zu den Themen Internet und Web Economy inklusive Konzept, Themenplan, Autorenbriefing und Redaktion.
Arbeitscontainer: So sieht die Zukunft wohl nicht aus.
Arbeitscontainer: So sieht die Zukunft wohl nicht aus.
Foto: ImageFlow - shutterstock.com

Die Autoren gehen davon aus, dass traditionelle Umgebungen immer seltener werden, dass sich tendenziell Modelle durchsetzen, wie sie bei der eingangs erwähnten Unternehmensberatung Drees & Sommer eingeführt wurden.

Zwar war der Anlass für das Desksharing hier banaler Platzmangel, aber die Macher freuen sich dennoch über weitere Effekte: Mehr Lebensqualität auch im Büro, mehr Austausch untereinander, mehr Selbstbestimmung.

Die Folgen für Immobilienunternehmen

Natürlich beschäftigt sich die Studie auch mit der Rolle von Immobilienunternehmen im Jahre 2030. Sie prophezeit, dass die reine Vermietung nicht mehr genügt, stattdessen müssen Vermieter ihren Kunden integrierte Dienstleistungen bieten.

Und sie müssen ein kreatives, grünes, variables Arbeitsambiente kreieren, in dem sich die Angestellten maximal wohlfühlen.

Die Studie "Fast Forward 2030" ist insofern aufschlussreich, als sie ein spannendes Schlaglicht darauf wirft, was sich junge Fachkräfte für eine Arbeitsumgebung wünschen. Daraus abzuleiten, dass es genauso kommen wird, ist allerdings gewagt.

Denn unser (Arbeits)-Leben entwickelt sich keineswegs linear in eine klar vorgegebene Richtung beziehungsweise gibt es immer auch Entwicklungen, die Trends konterkarieren.

Von Rückzugsräumen keine Spur

Erstes Beispiel ist die zügige Verbreitung von sogenannten Newsrooms in der MedienindustrieMedienindustrie. Sie sind das genaue Gegenteil jener Rückzugsräume, die sich laut "Fast Forward"-Studie junge Menschen so dringend wünschen. Top-Firmen der Branche Medien

Zweitens stellt sich die Frage, ob sich in Zukunft überhaupt alle Menschen maximale Flexibilität bei ihrer Arbeit wünschen. Denn wer ganz selbstbestimmt und flexibel überall und auch zwischendurch arbeitet, braucht eine Menge Disziplin, um seine Aufgaben zu bewältigen.

Und wer daheim arbeitet statt im Office, braucht eine Familie, die ihn nicht mehr als erträglich von dieser Arbeit abhält. Oder gar keine.

Jedenfalls ist in Deutschland eine Entwicklung im Gange, die der viel beschworenen Vorstellung von der allseits gewünschten Flexibilität widerspricht: Laut dem deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) stieg der Anteil der Heimarbeiter zwischen 2000 und 2008 an, seitdem geht er wieder zurück.

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