DirectAccess, BitLocker to Go, BranchCache

Windows 7 verlangt nach neuem Server

Wolfgang Sommergut ist Betreiber der Online-Publikation WindowsPro.

Bevorzugter Client für Terminaldienste

Aufgrund der engen Kopplung von Windows 7 und Server 2008 R2 bricht Microsoft auch mit der Praxis, die Client-Software der Terminaldienste für ältere Ausführungen des Betriebssystems bereitzustellen. So kann etwa RDP 6.1, das die neuesten Features von Windows Server 2008 unterstützt, auch für XP von Microsofts Website heruntergeladen werden. Ähnlich verfuhr das Unternehmen schon früher und portierte das mit XP ausgelieferte RDP 6.0 sogar auf Windows 95 zurück.

Die nächste Variante von RDP, die voraussichtlich die Versionsnummer 7 tragen wird, bringt deutliche Verbesserungen bei Video- sowie Audio-Anwendungen und ist für die angekündigte virtuelle Desktop-Lösung von besonderer Bedeutung. Nach den bisherigen Plänen bleiben sie ebenfalls Windows 7 vorbehalten.

Marketing bewirbt Abhängigkeit

Angesichts von Microsofts Versprechen, dass Anwendungen und Hardware, die mit Vista problemlos zusammenarbeiten, auch unter Windows 7 reibungslos funktionieren werden, dürfte es nicht an großen technischen Hürden scheitern, die Client-Module der neuen Server-Dienste auch für Vista bereitzustellen.

Microsoft verkauft es als wesentliches neues Feature von Windows Server 2008 R2, dass eine Reihe von Neuerungen nur mit Windows 7 funktionieren.
Microsoft verkauft es als wesentliches neues Feature von Windows Server 2008 R2, dass eine Reihe von Neuerungen nur mit Windows 7 funktionieren.

Microsoft versucht die enge Abhängigkeit des neuen Server- und Client-Betriebssystems in einer Marketing-Aktion unter dem Slogan "Better Together with Windows 7" als Vorzug zu verkaufen. Dieses Vorhaben scheint Microsoft angesichts des Update-Staus in vielen Firmen und der Marktmacht seines Betriebssystems erfolgversprechend, auch wenn besonders die Vista-Anwender darüber wenig erfreut sein dürften. Nachdem sie Microsofts Appellen zum Umstieg gefolgt sind, müssen sie ab 2010 eine weitere Migration einplanen oder vorerst auf wichtige Plattformdienste des R2-Servers verzichten.

Mit dem eingeschlagenen Weg könnte Microsoft daher nicht nur die Akzeptanz der beiden neuen Systeme erhöhen, sondern riskiert im Gegenteil auch, dass eine Zurückhaltung der Anwender bei Windows 7 auch den Server 2008 R2 ausbremst. Dessen wichtigste Neuerung, die nicht von der Windows-7-Nutzung abhängt, besteht im Update von Hyper-V. Die nächste Version von Microsofts Hypervisor unterstützt fortgeschrittene Features wie den Umzug von virtuellen Servern während des laufenden Betriebs ("Live Migration").

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