"Wir bauen ein Partnernetz auf"

16.02.2007
Seit dem Gründungsjahr 1998 hat der russische Softwerker Alchemy Labs an mehr als 5.000 Kunden seine Netzwerkmanagement-Suite "Alchemy" verkauft. Zu wenig, findet das Unternehmen, weshalb es jetzt auf Partnersuche geht.

Von Wolfgang Leierseder

Dass Serge Sushko Alchemy Labs als Namen für seine Firma gewählt hat, zeugt von Humor. Im Gespräch mit ChannelPartner sagte er: "Vernetztes Windows ist manchmal Wissenschaft, manchmal Magie - und wir haben uns darauf spezialisiert."

Wahrscheinlich weiß Sushko von der dunklen Seite Europas einiges. Aber um darüber Näheres zu erfahren, hätten wir uns abends unterhalten sollen.

Vormittags jedenfalls ist Sushko, Gründer und Präsident der fünfköpfigen Entwicklerfirma aus St. Petersburg, schnell bei der Sache: Seine Firma bietet eine Windows-basierende Netzwerkmanagement-Suite an, mit der mittelständische Unternehmen ihre Windows-LANs überwachen und administrieren können.

Die aus der zentralen Komponente "Eye" (Version 8.5) sowie dem Inventarisierungstool "Tracker" (Version 6.4) und dem Fernwartungswerkzeug "Remote Control" (Version 3.0) bestehende modulare und skalierbare Suite wurde "bereits rund 5.000 Mal verkauft", warb der Alchemy-Chef. Deutschland sei nach den USA "der zweitwichtigste Markt" für den Hersteller; er werde diesen Markt nun konsequent und nicht wie bisher eher sporadisch über Partner erschließen.

Alchemy Eye

Die Software selbst enthält eine Reihe von Werkzeugen, die Wartung, Auswertung (Reports) und Inventarisierung von Hard- und Software in Windows-LANs ermöglicht.

Beispielsweise können mehr als 20 Servertypen - File, Print, Mail, Web et cetera - überwacht werden. Des Weiteren wird eine Reihe von TCP/IP-Diensten - unter anderem HTTP und HTTPS, FTP, POP3, IMAP, SMTP, IPX/SPX, LDAP, Telnet und RAS - zur Leistungskontrolle und Verfügbarkeit von verschiedenen Servern, Clients, Terminals, Routern und Switches eingesetzt. Via ODBC lassen sich SQL-Datenbanken (Oracle, MS-SQL, Borland) überwachen. Ebenso sind Monitoring, Reporting und Fehlerbehebung möglich.

Administratoren können mittels Plug-ins weitere Dienste, etwa CPU-Lastausnutzung, nutzen; ferner, um das LAN übersichtlich einzuteilen, können sie das LAN nach frei wählbaren Kategorien - Serverstandort, Subnetze, Abteilungen - verwalten.

Das Tool "Tracker" dient dazu, die installierten Betriebssysteme, Hardware und Software zu inventarisieren und das Lizenzmanagement zu übernehmen. "Remote Control" ist eine Fernwartungssoftware klassischer Prägung.

Das Konzept dieser Tools stammt aus der Server-Client-Welt, weshalb die Software auf einem zentralen Server (Host) installiert wird und von dort aus mittels Agenten die ausgewählten Clients erfasst und verwaltet werden.

Nun weiß Sushko, dass die Konkurrenz groß und zum Teil weit besser in Deutschland vertreten ist als seine Firma.

Dem will er mit einem einfachen Partnerprogramm abhelfen. Im Mittelpunkt dieser Aktivitäten sollen VARs, lokale Integratoren, Reseller, Consultants, aber auch Katalogversender stehen. Er bietet Margen von 25 bis 50 Prozent an, kostenlose Trainings und technischen Support (via Mail aus St. Petersburg), Marketingunterstützung und monatliche Updates der Software an.

Im Übrigen empfahl er einen Blick auf die Webseite, wo kostenlos Testversionen angeboten werden.

Dann stieg Sushko ins Taxi; er musste nach St. Petersburg zurück. Dass auch dort nicht der Stein der Weisen gefunden wurde, aber vernünftige Software programmiert wird - diesen Eindruck hinterließ der Alchemy-Gründer.

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