Lenovo Geschäftsführer Bernhard Fauser

"Wir haben ein optimales Fachhandelsprogramm etabliert"

Der Freie Autor Lenz Nölkel war sechseinhalb Jahre lang Senior Communication Manager und Editor In Chief bei der evernine Group.

Notebook, Convertible und weitere neue Endgeräte

Welche Ziele setzen Sie sich im Business-Umfeld, Herr Fauser?

Bernhard Fauser, Lenovo: Wir arbeiten daran, die gerade im Mittelstand tendenziell immer kleiner werdenden IT-Abteilungen in den Unternehmen zu entlasten. Hierzu bieten wir Appliances an, die beim Kunden so wenig Aufwand wie möglich bedeuten. Gleichzeitig konzentrieren wir uns aber auch auf das obere Ende des Spektrums und arbeiten vermehrt auf Hyperscale-Ebene mit Rechenzentren zusammen, welche Clouds anbieten und betreiben.

Wir wollen unseren Kunden genau die Lösungen anbieten, die sie bei allen Projekten und Prozessen so unterstützen, dass sie ihre Ziele erreichen können.

Bernhard Fauser ist seit 2009 Geschäftsführer von Lenovo Deutschland und hat dem chinesische Unternehmen mehr und mehr auch in Deutschland einen guten und etablierten Ruf gesorgt.
Bernhard Fauser ist seit 2009 Geschäftsführer von Lenovo Deutschland und hat dem chinesische Unternehmen mehr und mehr auch in Deutschland einen guten und etablierten Ruf gesorgt.
Foto: Lenovo

Welche anderen Zielgruppen bedient das Unternehmen mittlerweile auch noch?

Fauser, Lenovo: Wir versuchen uns nicht nur auf bestimmte Zielgruppen zu fixieren. Wir sind bei Lenovo immer darauf bedacht, wie schon bereits in der ersten Frage angesprochen, für alle Situationen und Einsatz-Szenarios die passenden Lösungen zu bieten. Es ist ganz gleich ob es sich dabei um einen Endverbraucher handelt, der für das Arbeiten unterwegs ein neues Yoga Book kauft, oder um ein international agierendes Unternehmen, das beispielsweise Clouds für andere Firmen betreibt und deswegen auf der Suche nach den passenden Server-Lösungen ist. Es ist eines unserer Bestreben immer global und nicht nur lokal zu denken.

Stichwort "Tango" Welche Chancen hat Lenovo nun mit dieser Referenz von Google?

Fauser: Wir sind weltweit der erste Hersteller, der Google Tango auf das Smartphone beziehungsweise Phablet bringt. Das Phab 2 Pro nimmt so mit seinem Verkaufsstart in diesem Jahr eine klare Technologie-Vorreiterrolle ein. Der Entwicklungsstand der Konkurrenz bei vergleichbaren Geräten liegt rund ein Jahr hinter uns.

Damit besetzen wir das Thema Smartphone in Verbindung mit Augmented Reality für den Moment alleine. Und wenn man den großen Erfolg von Pokémon Go betrachtet, welches auch bereits ganz klar mit der virtuellen Erweiterung der Realität gespielt hat, dann ist zu erkennen, dass der Markt reif ist, um hier den nächsten Schritt zu gehen.

Mit Tango ist das Gerät in der Lage, den Raum zu erkennen, seine genaue Position darin zu bestimmen und sich in ebendiesem selbst zurechtzufinden. Auf diese Weise können wir den Einsatzbereich mobiler Geräte erweitern und arbeiten auf diesem Gebiet mit Entwicklern aus der ganzen Welt zusammen, um die Chance zu nutzen, die Entwicklung von AR- und VR-Anwendungen (Augmented und Virtual Reality, Anm. d. Red.) zu beschleunigen.

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Modulare Smartphones und Notebooks ohne Tastatur - wo bewegt sich Hardware heute hin?

Fauser, Lenovo: Die Individualisierung des eigenen Geräts beziehungsweise der Zuschnitt auf Einsatzgebiete und Nutzungsgewohnheiten ist heute wichtiger denn je. Ein "One for All" funktioniert nicht mehr flächendeckend. Mobilität gilt immer mehr als Grundvoraussetzung. Dem Nutzer sollen durch die Hardware keine Grenzen gesetzt werden.

Somit ist es genauso wichtig, synchronisiertes Arbeiten über mehrere unterschiedliche Geräte hinweg, wie den stationären PC, das Notebook, Smartphone oder Tablet, zu ermöglichen. Deswegen sind Formfaktoren in Zukunft kaum noch Grenzen gesetzt.

Bleibt das ThinkPad das Business-Device von Lenovo?

Fauser: Das ThinkPad bleibt bei Lenovo definitiv einer der Grundpfeiler des Business-orientierten Arbeitens. Auf ein solides, zuverlässiges und leistungsstarkes Notebook wird branchenunabhängig auch in Zukunft Wert gelegt werden. Allerdings ist auch hier die Mobilität ein großer Faktor, der nicht aus den Augen gelassen werden darf. Arbeiten findet schon lange nicht mehr ausschließlich am Schreibtisch bzw. im Büro statt und muss deswegen von überall aus so einfach und komfortabel wie möglich gemacht werden. Auch hier gibt es spannende Entwicklungen, wie zum Beispiel schon das ThinkPad X1 Tablet gezeigt hat, das sich seit seiner Einführung im Frühjahr gut etabliert hat.

Was können wir 2016 noch erwarten?

Fauser, Lenovo: Das Jahr 2016 hat uns einige spannende Neuheiten in allen Unternehmensfeldern beschert. Allen voran und ganz aktuell das gerade gestartete Yoga Book, für das wir eine starke Nachfrage verzeichnen können. Auch der Innovationsträger Phab 2 Pro kommt gerade in den Handel. Darüber hinaus stehen auch noch die Marktstarts von weiteren in diesem Jahr angekündigten Geräten an, wie zum Beispiel das Gaming-Notebook IdeaPad Y910 oder auch das neue Premium-Convertible Yoga 910.

Mit den beiden Geräten bieten wir gegen Ende des Jahres noch einmal zwei sehr spannende Neuheiten an. Darüber hinaus bereiten wir uns natürlich auch schon auf die bevorstehende Consumer Electronics Show Anfang 2017 in Las Vegas vor. (rw)

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