"Wir wollen das Rad nicht neu erfinden"

21.07.2006
Zur möglichen Übernahme des Geschäftsbereichs Lynx durch die Triple Stor GmbH sprach ComputerPartner-Redakteurin Beate Wöhe mit Axel Queck, Vorstand der Transtec AG, zu deren Firmengruppe Triple Stor gehört.

Lynx ist ein Wettbewerber für die Marke Transtec. Welches strategische Interesse liegt hinter dem Kaufangebot der Marke Lynx an die Krystaltech Lynx GmbH?

Axel Queck: Wir sehen Lynx nicht als direkten Wettbewerber. Transtec-Produkte haben einen sehr guten Ruf am Markt, wurden bisher jedoch überwiegend direkt verkauft. Triple Stor als Distributor von Transtec-Server- und -Storage-Produkten bedient den indirekten Kanal. Lynx verfügt über sehr gute Händlerkontakte und hat im PC- und Notebook-Segment seine Stärke. Deshalb sehen wir die Marke als sinnvolle Ergänzung, um den indirekten Kanal noch besser bedienen zu können.

Seit wann laufen die Gespräche zwischen Ihnen und der Krystaltech Lynx GmbH?

Queck: Krystaltech Lynx hat den Kontakt zu uns kurz vor der Abgabe des Insolvenzantrages aufgenommen. Aufgrund der knappen Zeit wäre ein sauberer Übergang nur sehr schwer abzuwickeln gewesen, und so haben wir uns dann darauf geeinigt, ein Kaufangebot zur Weitergabe an den Insolvenzverwalter abzugeben.

Die Transtec AG ist ein international agierender Hersteller, der sich auch an anderen Unternehmen beteiligt. Triple Stor als einziger Distributor in der Firmengruppe ist auf die Bereiche Storage- und Serverlösungen spezialisiert. Wieso kam das Kaufangebot für Lynx von Triple Stor und nicht von der Transtec AG?

Queck: Weil die Marke, die Vertriebserfahrung im indirekten Kanal und die Händlerkontakte bei einem Distributor besser aufgehoben sind. Wie bereits erwähnt, ist Transtec ein Hersteller, der bisher wenig Erfahrung im indirekten Vertrieb hat. Die Lynx-Mitarbeiter arbeiten seit Jahren erfolgreich mit dem Fachhandel zusammen und haben dort sehr gute Kontakte.

Was würde aus "Cebop", der Consumer-Marke von Krystaltech Lynx, werden?

Queck: Wir waren nie im Consumer-Markt tätig und werden unsere Fühler auch nicht in diese Richtung ausstrecken.

Welche Leistungen, wie zum Beispiel Fachhandelsprogramme oder BTO, wird Triple Stor den Fachhändlern bieten?

Queck: Wir wollen das Rad nicht neu erfinden. Mit Lynx würden wir eine Geschäftseinheit übernehmen, die gut aufgestellt ist und bei der die Kommunikation mit den Wiederverkäufern funktioniert. Durch Transtec haben wir bereits BTO-Erfahrung. Es spräche also nichts dagegen, künftig über Triple Stor die Lynx-Systeme auch weiterhin im BTO- Verfahren anzubieten.

Bleibt im Falle einer Übernahme der Standort Reutlingen bestehen, und was wird mit den derzeitigen Mitarbeitern inklusive des Managements?

Queck: Die beiden Firmenstandorte Tübingen und Reutlingen sind zwölf Kilometer voneinander entfernt. Hier in Tübingen haben wir noch viel freien Raum, auch was die Produktion betrifft. Zu etwaigen Plänen, was die Personal- situation betrifft, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts sagen.

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