WLAN nahtlos integriert

04.05.2007
Mit den Wireless-Mobility-Controllern "WM200" und "WM2000" von Extreme Networks können Administratoren in Kombination mit der Management-Plattform EPICenter LAN- und WLAN-Installationen in der Zentrale und in Filialen über dieselbe Konsole verwalten.

Von Dr. Thomas Hafen

Mit den WLAN-Controllern WM200 und WM2000 will Extreme Networks die Verwaltung drahtloser Netze vereinfachen. Zusammen mit den herstellereigenen Access Points "Altitude 350-2 und der Management-Plattform "EPICenter" kann der Kunde Policies für drahtlose und drahtgebundene Clients zentral verwalten. Wird WLAN auch in Filialen genutzt, können die Controller in der Zentrale Überwachung und Konfiguration der externen APs mit übernehmen. Die Geräte sind zudem in der Lage, nicht autorisierte Access Points und Clients zu erkennen und vom Netzzugang auszuschließen.

Wie schon ihre Vorgänger sind die neuen Controller auch für die Sprachübertragung per WLAN (VoWLAN) geeignet. Dank schnellem Roaming, Pre-Authentication und Key Caching sollen sich Gesprächsaussetzer oder gar -abbrüche beim Wechsel über Subnetzgrenzen hinweg minimieren lassen. Die Geräte priorisieren Sprachdaten über das SpectraLink Voice Protocol (SVP) oder über IEEE 802.11e Wireless Multi Media (WMM). Um einen durchgängigen Quality of Service bieten zu können, mappen die Controller Wireless-QoS auf Layer-2- (802.1p) oder Layer-3-QoS (DSCP) im LAN. Die Geräte kontrollieren die Zahl der Telefonate pro Zelle auf Basis von 802.11e TSPEC (Traffic Specifications) und verhindern so eine Überbuchung. Über das QoS Basic Service Set (QBSS) informieren die Controller Clients über die Last auf dem jeweiligen AP. So können QoS-fähige WLAN-Telefone erkennen, ob und in welcher Zelle ein Gesprächsaufbau möglich ist. Auch die Funktion 802.11e U-APSD (Unscheduled Automatic Power Save Delivery) wird unterstützt. Sie erlaubt es U-APSD-fähigen WLAN-Endgeräten, ohne Unterbrechung der Verbindung kurzfristig in einen Ruhezustand zu gehen und so Energie zu sparen.

Verschiedene Funktionen sollen außerdem die Installation und das Management der WLANs erleichtern. So lassen sich beispielsweise sogenannte "Wireless Mobility Access Domains" einrichten. Diese vereinfachen die Profilverwaltung, indem sie Parameter für bestimmte Nutzergruppen, Gerätetypen oder Anwendungen zusammenfassen. Ein Controller kann zum Beispiel gleichzeitig eine Domain für den Gastzugang, eine für Voice-over-WLAN-Endgeräte und eine für den sicheren Mitarbeiterzugang verwalten.

Optimale Ausleuchtung

Dank "Dynamic Radio Management" sind die Controller außerdem in der Lage, die Access Points einer WLAN-Infrastruktur so einzustellen, dass eine optimale Abdeckung erreicht wird. Die Geräte wählen dazu die geeigneten Kanäle selbst und regulieren die Sendeleistung. Sie überwachen außerdem das Netz ständig. Fällt ein AP aus, regeln sie die Sendeleistung benachbarter Geräte hoch, sodass die lückenlose Abdeckung erhalten bleibt.

Mit einem Auto-Detekt-Modus will der Hersteller Aufbau und Erweiterung von WLANs leichter machen. Wird ein Altitude-350-2-Access-Point in Betrieb genommen, erkennt er den WM-Controller und lädt sich Konfigurationsdaten und Betriebsparameter herunter. Nach der selbsttätigen Installation der Wireless Mobility Access Domains beginnt der AP damit, die entsprechenden SSIDs an die Clients in seinem Einzugsbereich auszusenden, sodass diese sich mit dem Netz verbinden können.

Ebenfalls einfach soll die grafische Managementoberfläche zu bedienen sein, die Extreme Networks mitliefert. Sie erlaubt es Nutzern, Geräte und Applikationen zentral zu verwalten. Der Zugriff erfolgt remote über einen Webbrowser oder direkt über einen Managementport an den Systemen. Die Schnittstelle liefert Statistiken über die Performance im Netz sowie über Zahl und Art der Sessions.

Modularer Aufbau

Die Controller sind modular aufgebaut und bestehen aus mehreren, einzeln austauschbaren Karten. Das "Supervisory Blade SC1100" bietet zwei serielle und eine Fast-Ethernet-Schnittstelle für das Management. Das "Network Processor Blade NP4000" mit vier Gigabit-Ethernet- und einem seriellen Managementport sorgt für die LAN-Integration. Ein weiteres Blade beherbergt 1 GB Flash-Speicher, auf dem das Betriebssystem gespeichert ist. Redundante Netzteile und Lüfter sorgen für hohe Verfügbarkeit und einfache Wartung.

Die Wireless Controller sind in zwei Varianten erhältlich. Der WM200 unterstützt bis zu 2.048 Nutzer, 32 Access Domains und 50 Access Points. Die Kapazität lässt sich per Upgrade auf 100 APs steigern. Werden zwei WM200-Geräte für höhere Verfügbarkeit kombiniert und fällt eines davon aus, kann das andere im "Failover Mode" sogar bis zu 200 APs unterstützen. Der Listenpreis beginnt bei knapp 17.885 Dollar. Das Dynamic Radio Management ist für den WM200 nur gegen Aufpreis erhältlich.

Der WM2000 kostet ab 34.665 Dollar. Er ist für 4.096 Nutzer, 64 Access Domains und 100 Access Points ausgelegt. Mit einem optionalen Upgrade kann er bis zu 200 APs verwalten. Im Failover Mode verdoppelt sich die Zahl verwaltbarer APs ebenfalls, sodass dann bis zu 400 Access Points von einem Controller unterstützt werden. Beide Geräte sollen noch im zweiten Quartal 2007 verfügbar sein. Reseller erhalten sie über die Distributoren Algol und Westcon.

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