Planung zahlt sich auf Dauer aus

WLAN-Strukturen in Unternehmen effizient planen

30.04.2014
Von Eckhart Traber

Erfolgreiche Administration

Bei einer kleinen WLAN-Installation, die nur über wenige APs verfügt kann sicher jeder Access Point einzeln vom Administrator konfiguriert werden. Sollen jedoch Gastzugänge bereitgestellt werden, werden mehr als fünf APs benötigt oder gibt es WLANs an mehreren Standorten, ist der Einsatz eines WLAN-Controllers - auch WLAN Switch genannt - sinnvoll. WLAN-Controller sind Geräte, die die Administration von WLAN-Installationen zentralisieren und erheblich vereinfachen.

Es gibt eine flexible Datenauskopplung je nach Anwendung und Benutzer: Entweder findet die Auskopplung direkt am Access Point für Daten mit hohem Bandbreitebedarf (z. B. IEEE 802.11n) oder für Access Points in den Filial-Standorten statt. Oder die Nutzdaten werden erst am WLAN-Controller zur Realisierung von Layer-3-Roaming für Anwendungen wie Voice-over-WLAN oder Gastzugänge in das LAN geleitet. Außerdem werden alle Access Points und Wireless Router zentral im WLAN-Controller authentifiziert und konfiguriert. Dadurch ergibt sich eine Reihe von Vorteilen:

• Sicherheitsrelevante Zonen können auch auf die angeschlossene Access Points in Filiale oder Home-Offices ausgeweitet werden.

• Eine automatische Funkfeldoptimierung für den störungsfreien Betrieb von WLANs innerhalb der Reichweite anderer Access Points ist möglich.

• Ein sicheres Fall-Back- und Redundanz-Konzept bei Ausfall des WLAN-Controllers ohne Speichern sicherheitsrelevanter Daten in den Access Points und die automatische Zuordnung der WLAN-Clients zu bestimmten Netzwerken sind ohne komplex Konfiguration möglich.

Nicht zuletzt sorgen die zentrale Rogue-AP- und Client-Detection für einen deutlichen Sicherheitsgewinn. Beispielsweise lassen zusätzliche Access Points, die von Mitarbeitern oft zu Verbesserung ihres "persönlichen WLANs" ohne Absprache in das Firmennetzwerk integriert werden erkennen, lokalisieren und so potentielle Sicherheitslücken schließen.

Kosten

Die Kosten für eine Simulation- und Planung einer WLAN-Infrastruktur in Unternehmen hängen von verschiedenen Faktoren ab. Handelt es ich um eine Erweiterung eines bestehenden Netzwerkes, bei dem zunächst eine Bestandsaufnahme nötig ist, müssen die Dämpfungswerte in einem Altbau erst ermittelt werden oder erfolgt die Simulation und Planung im Rahmen eines Neubaus? Darüber hinaus sind auch Kombinationen aus beiden Situationen möglich.

Auf den ersten Blick mögen die Kosten für eine professionelle WLAN-Ausleuchtung hoch erscheinen. Spart sich jedoch der Kunde auch nur wenige Access Points einschließlich der Kosten für die nötige "Betriebsinfrastruktur" oder nachträgliche Umbauarbeiten für die Montage ein, wird schnell klar, dass sich die kostenpflichtige Simulation und Planung sowohl für den Anwender als auch den betreuenden Händler lohnt. Der Anwender hat in der Summe ein geringeres Investitionsvolumen und der Händler hat die Möglichkeit ein konkretes Angebot abzugeben.

Eine Mess-WLAN-Ausleuchtung der Räumlichkeiten (ca. 200 m²) vor Ort zur detaillierten Planung von WLAN-Infrastrukturen ist beispielsweise bei Lancom Systems mit ca. 1.800 Euro netto zu kalkulieren. Soll nur eine reine Simulation/Planung auf Grundrissbasis erfolgen, liegen die Kosten für ca. 250 m² bei rund 900 Euro netto. Pro 50 m² zusätzlicher Fläche fallen bei beiden Varianten Nettokosten von zusätzlich ca. 90 Euro an. Übersteigen die Grundflächen 1500 m² wird in der Regel ein Projektpreis vereinbart. Reine Verifikationsmessungen zur Überprüfung bestehender WLAN-Infrastrukturen auf Abdeckungslücken und Schwachstellen kosten für bis zu 25 APs ebenfalls knapp 1800 Euro netto. (bw)

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