WSJ: Einigung zwischen Intel und FTC verzögert sich - Kreise

22.07.2010
Von Thomas Catan und Don Clark THE WALL STREET JOURNAL

Von Thomas Catan und Don Clark THE WALL STREET JOURNAL

WASHINGTON (Dow Jones)--Intel und die US-Wettbewerbsbehörde FTC benötigen anscheinend mehr Zeit, um in der Auseinandersetzung um angeblichen Marktmissbrauch des Chipherstellers eine Einigung zu finden. Beide Parteien bräuchten noch mehr Zeit, um die letzten Details des Deals auszuhandeln, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen. Anfang Juni hieß es von der FTC und Intel, den laufenden Prozess bis zum 23. Juli auszusetzen. Bis dahin wollte die FTC den Einigungsvorschlag genau prüfen.

Intel-Sprecher Chuck Mulloy sagte auf Anfrage, dass die Gespräche mit der FTC andauern. Darüber hinaus habe das Unternehmen derzeit nichts mitzuteilen. Ein FTC-Sprecher wollte sich zu den Informationen nicht äußern.

Am Mittwoch hatte die FTC bereits mitgeteilt, dass der laufende Prozess nun um zwei Wochen bis zum 6. August ausgesetzt ist, um weitere Gespräche zu ermöglichen. In der Auseinandersetzung um angeblichen Mißbrauch seiner Marktposition bemüht sich der US-Chiphersteller um eine außergerichtliche Einigung mit der FTC.

Der Vorwurf der Wettbewerbsbehörde lautet, Intel habe seine dominante Position auf dem Markt für Mikrochips dazu verwendet, den Wettbewerb zu unterdrücken und ein Quasi-Monopol zu festigen. So soll Intel Computerherstellern wie IBM, Hewlett-Packard und Dell Rabatte gewährt haben, wenn diese keine Chips des kleineren Wettbewerbers AMD verbauen. Intel hat diese Vorwürfe stets zurückgewiesen.

Die FTC will mit ihrer Klage vor Gericht durchsetzen, dass Intel in Zukunft keine Rabatte gewähren darf, die dessen Wettbewerber benachteiligten. Zudem soll Intel dazu gezwungen werden, die eigene Technologie im Rahmen von Lizenzvereinbarungen anderen Unternehmen zur Verfügung zu stellen.

Im vergangenen Jahr hatte der Konzern aus Santa Clara 1,25 Mrd USD an AMD gezahlt, um eine Klage des Wettbewerbers beizulegen. Die Europäische Union hat gegen Intel eine Strafe von 1,45 Mrd USD wegen wettbewerbswidrigen Verhaltens verhängt, gegen die der Chiphersteller allerdings Widerspruch eingelegt hat.

Webseiten: www.wsj.com www.intel.com www.ftc.gov -Von Thomas Catan und Don Clark, The Wall Street Journal, +49 (0)69 29 72 51 10, unternehmen.de@dowjones.com (Brent Kendall hat an der Meldung mitgewirkt.) DJG/DJN/kla/ebb

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