WSJ: Panasonic legt angekündigte Sanyo-Übernahmegebot vor

04.11.2009
Von Daisuke Wakabayashi WALL STREET JOURNAL

Von Daisuke Wakabayashi WALL STREET JOURNAL

TOKIO (Dow Jones)--Nach monatelangen Verhandlungen mit den Regulierungsbehörden weltweit will der japanische Elektronikkonzern Panasonic nun sein Übernahmeangebot für einen Mehrheitsanteil an dem kleineren Rivalen Sanyo Electric vorlegen. Einem Zusammenschluss der beiden Konzerne steht damit wohl nichts mehr im Wege.

Laut Angaben vom Mittwoch macht Panasonic die Übernahme von einem Erwerb von mindestens 50,02% der Sanyo-Aktien abhängig. Der Preis für einen solchen Mehrheitsanteil würde sich je nach Annahmequote auf mindestens 402,3 Mrd JPY bzw umgerechnet 3 Mrd EUR belaufen. Bis zum Ablauf des Übernahmeangebots am 7. Dezember bietet Panasonic 131 JPY je Sanyo-Aktie, und damit 39% weniger als der Mittwochsschlusskurs von 216 JPY. Das Erreichen der Mindestannahmequote gilt aber dennoch als sicher. Zum Preis von 131 JPY je Aktie hatten die drei Sanyo-Hauptaktionäre - Goldman Sachs, Sumitomo Mitsui Banking und Daiwa Securities - bereits Ende 2008 den Verkauf ihrer Anteile zugesagt. Seinerzeit entsprach dies einem Abschlag von lediglich 4% auf den Aktienkurs.

Da Anleger aber auf eine wachsende Nachfrage nach umweltschonenden Technologien und eine Erholung am Aktienmarkt setzten, ist der Sanyo-Kurs bis dato deutlich gestiegen. Dass Panasonic nicht schneller zuschlug und ein Angebot vorlegte, lag an den Bedenken der internationalen Wettbewerbsbehörden, die dem Deal nun ihre Zustimmung gewährten.

Im Gegenzug dafür musste sich Panasonic allerdings zum Verkauf einiger Geschäftsbereiche bereit erklären. So wird der Konzern unter anderem die eigenen Aktivitäten mit Nickel-Metallhydrid-Batterien verkaufen, die derzeit in den Hybridmodellen von Toyota, Ford und Honda eingesetzt werden.

Doch auch ohne diese Aktivitäten wird die Panasonic Corp ihre starke Position auf dem Markt für auf umweltschonenden Technologien dank Sanyo festigen. Zu dem Portfolio der beiden Unternehmen gehören unter anderem Solarpanels, Brennstoffzellen sowie wiederaufladbare Batterien für Hybrid- und Elektroautos.

-Von Daisuke Wakabayashi, The Wall Street Journal; +49 (0)69 29725 111, unternehmen.de@dowjones.com DJG/DJN/eyh/jhe Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de

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