XETRA-FRÜH/Abwärts - Griechenland und Banken belasten weiter

04.10.2011
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Talfahrt am deutschen Aktienmarkt dürfte sich am Dienstag fortsetzen. "Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker hat die nächste Tranche an Hilfsgeldern für Griechenland jetzt erst für November in Aussicht gestellt. Das bedeutet, dass sich die Hängepartie und damit die Unsicherheit weiter fortsetzt", begründet ein Händler seine Prognose abermals nachgebender Kurse. Außerdem könnten die Banken stärker am Rettungspaket beteiligt werden. Ein ursprünglich für den 13. Oktober geplantes Treffen der Finanzminister zum Thema Griechenland wurde abgesagt.

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Talfahrt am deutschen Aktienmarkt dürfte sich am Dienstag fortsetzen. "Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker hat die nächste Tranche an Hilfsgeldern für Griechenland jetzt erst für November in Aussicht gestellt. Das bedeutet, dass sich die Hängepartie und damit die Unsicherheit weiter fortsetzt", begründet ein Händler seine Prognose abermals nachgebender Kurse. Außerdem könnten die Banken stärker am Rettungspaket beteiligt werden. Ein ursprünglich für den 13. Oktober geplantes Treffen der Finanzminister zum Thema Griechenland wurde abgesagt.

Auch die Vorgaben von Wall Street sind schwach. So hat der Dow-Jones-Index am Montag nach Handelsschluss in Europa noch um 2,2% nachgegeben, für den S&P-500-Index ging es noch um 2,6% nach unten. Die Futures auf den Euro-Stoxx-50-Index fielen nach dem Ende des Kassageschäfts noch um 2,0%. Diverse Broker-Taxen sehen den DAX rund 90 Punkte tiefer starten.

Daneben drückt die Furcht vor einer Rezession weiter auf die Stimmung. Nun hat Goldman Sachs die Prognosen gesenkt, für die Euro-Zone rechnet das Haus für das kommende Jahr nun nur noch mit einem Wachstum von 0,1% nach 1,3% bisher.

Für neue Impulse könnte am Nachmittag US-Notenbankchef Ben Bernanke bei seinem Auftritt vor dem Gemeinsamen Wirtschaftsausschuss von Senat und Repräsentantenhaus sorgen. Ebenfalls auf dem Programm steht der Auftragseingang der US-Industrie im August. Aus Deutschland stehen die wichtigen VDMA-Auftragseingänge für den deutschen Maschinen- und Anlagenbau an. Volkswirte rechnen mit einem gegenüber dem Vormonat unveränderten Stand der Orders.

Im frühen Geschäft wird mit einem Rückgang auf 5.250 Punkte gerechnet. Aus technischer Sicht gilt der DAX um 5.150 sowie bei 4.965 Punkten als unterstützt. Einen Widerstand sehen Händler im Bereich zwischen 5.650 und 5.700 Punkten.

Weiter unter Abgabedruck werden Finanzwerte erwartet. Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker hatte eine stärkere Beteiligung privater Gläubiger an der Rettung Griechenlands angedeutet. In dieser Frage habe es seit der Entscheidung vom 21. Juli "Veränderungen" gegeben, die "berücksichtigt werden müssten", sagte er. Seinerzeit hatten sich die Euroländer darauf geeinigt, Banken und Versicherer bei der Sanierung des hellenischen Haushalts mit 21% zur Kasse zu bitten.

Keine positiven Impulse für Automobilwerte erwarten Händler von den neuen US-Absatzzahlen. "Die Zahlen sind zwar gut, und alle deutschen Hersteller haben kräftig zugelegt", so ein Händler mit Blick auf den September-Absatz. "Der Markt sorgt sich aber um eine Abkühlung der Weltwirtschaft und besonders um eine Abschwächung des Booms in China", so ein Händler.

Infineon werden leichter erwartet, nachdem das Unternehmen Investitionen auf den Prüfstand stellen will, um sich für eine Abschwächung der Weltwirtschaft zu rüsten.

Zum Abwarten raten Händler bei Stada. Das Unternehmen kann sich laut CEO Hartmut Retzlaff eine Fusion vorstellen. Derzeit seien aber keine Gespräche dazu in Sicht. "Anleger sollten auf konkrete Verhandlungen warten", so ein Händler.

DJG/mod/raz

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