XETRA-MITTAG/DAX kaum verändert - Versorger gesucht

17.01.2011
FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt tendiert am Montagmittag kaum verändert. Gegen 12.30 Uhr verliert der DAX 3 Punkte auf 7.073 Punkte. Händler sprechen von einem ruhigen Geschäft. Impulse von Konjunkturseite stehen nicht auf dem Programm, in den USA bleiben die Börsen wegen des "Martin Luther King Day" geschlossen.

FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt tendiert am Montagmittag kaum verändert. Gegen 12.30 Uhr verliert der DAX 3 Punkte auf 7.073 Punkte. Händler sprechen von einem ruhigen Geschäft. Impulse von Konjunkturseite stehen nicht auf dem Programm, in den USA bleiben die Börsen wegen des "Martin Luther King Day" geschlossen.

Tendenziell belastend wirkt sich die zurückgegangene Erwartungshaltung mit Blick auf das am Berichtstag stattfindende Treffen der Euro-Finanzminister aus. "Der große Wurf ist hier heute nicht zu erwarten", meint ein Marktteilnehmer.

Hauptthema der Beratungen dürfte eine Ausweitung des Rettungsschirms von EU und IWF für in Refinanzierungsschwierigkeiten geratene Staaten sein. Die EU-Kommission hatte sich bereits dafür ausgesprochen, die Finanzierungskapazitäten des EU-Rettungsfonds zu stärken und seine Einsatzmöglichkeiten zu erweitern. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat einer Aufstockung jedoch bereits eine Absage erteilt.

Charttechnisch stellen im DAX das Jahreshoch bei 7.084 Punkten und dann das Niveau ab 7.100 Punkten Widerstände dar, unterstützt ist der Leitindex bei 7.000 Punkten.

Im DAX setzen die Versorger ihre Erholungsbewegung aus der Vorwoche fort. "Der Sektor wird weiter gekauft", so ein Händler. Er begründet dies mit der eher schwachen Wertentwicklung der Aktien im vergangenen Jahr und der attraktiven Dividendenrendite. So geht es für E.ON um 1,2% auf 24,13 EUR nach oben, RWE steigen um 0,6% auf 53,60 EUR. Auf der Verliererseite stehen Deutsche Bank, die 1% nachgeben auf 42,84 EUR sowie ThyssenKrupp, für die es 1,2% auf 30,33 EUR nach unten geht.

Skeptisch äußert sich ein Marktteilnehmer zu den Plänen der Deutschen Telekom, im US-Geschäft in diesem Jahr auf das mobile Internet, auf aggressives Marketing und auf niedrige Preise zu setzen. "Das könnte ein Spirale nach unten auslösen, die eine teuere Angelegenheit für die Anbieter wird", meint der Händler. Er bezieht sich damit auf einen Bericht der "Bild am Sonntag", in dem Telekom-CEO René Obermann zitiert wird. Die Aktie fällt um 0,3% auf 9,61 EUR.

Im TecDAX geht es für Kontron um 5,5% auf 8,76 EUR nach unten. Das Unternehmen hat am Freitagabend Zahlen für das abgelaufene vierte Quartal vorgelegt. Analyst Adrian Pehl von equinet spricht von "soliden Zahlen", warnt jedoch vor Euphorie angesichts des verhalten ausgefallenen Ausblicks auf 2011, der unter den Konsenserwartungen der Analysten liege. Zudem hat equinet die Aktie auf "Halten" von "Akkumulieren" gesenkt.

Dialog Semiconductor fallen um 1,7% auf 18,47 EUR. Marktteilnehmer sprechen hier von Gewinnmitnahmen, nachdem das Unternehmen am Montagmorgen Umsatzzahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr bekanntgegeben hat. "Die 296,6 Mio EUR liegen im Rahmen der Konsenserwartungen. Das verheißt keine positiven Überraschungen bei EBIT und Nettogewinn", sagt der Analyst. Angesichts der extrem guten Entwicklung des Wertes habe der Markt allerdings mehr erhofft.

Der Solarzulieferer SMA Solar hat am Montagvormittag vorläufige Geschäftszahlen berichtet, die Aktie gibt in der Folge 1,1% ab auf 62,50 EUR. Ein Händler verweist auf die rückläufige Margenentwicklung. Hier kommt das Problem der Solarbranche einmal mehr zum Ausdruck: Der Kostendruck ist gewaltig und die Preise sinken weiter", meint der Händler.

Auch ein Komponentenhersteller wie SMA sehe sich vermehrter Konkurrenz aus Fernost ausgesetzt, die bisher vor allem den Herstellern von Solaranlagen zu Schaffen mache.

DJG/mgo/mpt/gei

Copyright (c) 2011 Dow Jones & Company, Inc.

Zur Startseite