XETRA-MITTAG/Freundlich - Banken und FMC stützen

27.07.2010
FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt tendiert am Dienstagmittag freundlich. Bis 13.10 Uhr MESZ steigt der DAX um 0,7% oder 42 Punkte auf 6.236 Punkte. Vor allem Banken und weniger konjunkturabhängige Titel wie FMC sind gefragt, Automobilwerte stehen hingegen auf der Verliererseite.

FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt tendiert am Dienstagmittag freundlich. Bis 13.10 Uhr MESZ steigt der DAX um 0,7% oder 42 Punkte auf 6.236 Punkte. Vor allem Banken und weniger konjunkturabhängige Titel wie FMC sind gefragt, Automobilwerte stehen hingegen auf der Verliererseite.

Die Bankentitel legen zu, nachdem der Baseler Ausschuss für strengere Eigenkapitalrichtlinien den Instituten längere Übergangsregeln und Entgegenkommen bei der Definition von Tier-1, also dem Eigenkapital der Banken, signalisiert hat. Commerzbank gewinnen 3,6% auf 6,91 EUR, die Postbank steigt um 4,1% auf 24,78 EUR. Auch die Deutsche Bank legt zu um 3,3% auf 52,20 EUR, obwohl die Ergebniszahlen, die das Institut am Dienstagmorgen vorgelegt hat, deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben waren. Analyst Konrad Becker von Merck Finck & Co. sagte, das Ergebnis der Deutschen Bank sei enttäuschend ausgefallen. Das gute Zinsergebnis sei nicht in der Lage, das "desaströse" Handelsergebnis zu kompensieren.

Weitere Impulse für den Aktienmarkt dürften am Nachmittag vom Case-Shiller-Hauspreis-Index in den USA ausgehen und später vom US-Verbrauchervertrauen. Aus technischer Sicht sei das Hoch von Mitte Juli bei knapp 6.250 Punkten ein Widerstand. Als unterstützt gilt der DAX bei 6.100 Punkten.

Neben den Banken sind Fresenius Medical Care (FMC) unter den stärksten Werten im DAX, für die Aktie geht es 4,7% auf 43,09 EUR nach oben. Der Gesundheitskonzern profitiert von neuen Regelungen im US-Gesundheitssystem, die die Behandlung von Dialysepatienten betreffen. Auch Fresenius SE steigen um 3,2% auf 43,12 EUR.

Trotz eines positiven Zwischenberichts stehen Daimler mit Abschlägen von 1,9% auf 42,33 EUR auf der Verliererseite. Die neue Prognose eines Konzern-EBIT von 6 Mrd EUR liege über der Konsens-Schätzung von 5,4 Mrd EUR, so ein Händler. Allerdings tue sich der Kurs mit weiteren Gewinnen schwer, meint ein Händler. Der Markt sei bereits mit hochgesteckten Erwartungen in die Veröffentlichung gegangen. Nun gebe es erst einmal "Sell on good News". Für MAN, BMW und VW geht es ebenfalls nach unten. MAN verlieren 0,7% auf 75,19 EUR, BMW geben um 0,6% nach auf 41,85 EUR, und VW büßen 0,7% ein auf 79,41 EUR.

SAP verlieren 2,1% auf 36,49 EUR. Die am Dienstagmorgen vorgelegten Quartalszahlen seien zwar positiv zu bewerten, meint Analyst Stephan Wittwer von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Verhalten reagiert der Markt allerdings auf den Ausblick des Konzerns; die operative Marge für das Geschäftsjahr wird bei 30% bis 31% belassen. "Viele Marktteilnehmer haben auf eine Erhöhung spekuliert", meint Wittwer. BASF handeln mit 0,9% auf 46,36 EUR im Minus. Händler gehen jedoch davon aus, dass die guten Zahlen des US-Konzerns DuPont im weiteren Handelsverlauf positiv auf die Aktie wirken werden.

In der zweiten Reihe des deutschen Aktienmarktes stehen MTU Aero Engines im Blick der Anleger. Trotz solider Quartalszahlen gibt die Aktie nach um 5,9% auf 46,56 EUR. "Möglicherweise war die Erwartungshaltung zu hoch", meint ein Händler. Nun reagiere der Markt enttäuscht, dass das Unternehmen den EBIT-Ausblick nicht stärker angehoben habe.

Kontron verlieren 0,9% auf 6,06 EUR. Der Technologiekonzern habe einen guten Auftragseingang sowie eine ordentlich Bruttomarge gemeldet, meint ein Marktteilnehmer. Ein Analyst meint hingegen, dass das Papier in nächster Zeit noch unter dem Vertrauensverlust zu leiden habe, der mit der Forderungsabschreibung unter anderem in Malaysia entstanden sei. Aixtron legen um 1,9% auf 26,08 EUR zu. Händler verweisen auf die am Vorabend vorgelegten Zahlen des US-Wettbewerbers Veeco.

Air Berlin steigen um 2,9% auf 3,61 EUR. Die Gesellschaft will Mitglied bei der Flugallianz Oneworld werden. Wie Deutschlands zweitgrößte Airline mitteilte, hat sie sich mit der Oneworld Management Company über die Eckpunkte einer Mitgliedschaft verständigt. Air Berlin erhofft sich eine Stärkung ihrer Wettbewerbsposition.

DJG/mgo/hru/cln

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