XETRA-MITTAG/IWF-Aussagen lassen Kurse kräftig steigen - DAX +3,7%

05.10.2011
FRANKFURT (Dow Jones)--Nach Kursgewinnen zur Eröffnung und einer anschließenden Atempause hat der deutsche Aktienmarkt am Mittwochmittag nochmals Fahrt aufgenommen. Die Ankündigung des Internationalen Währungsfonds (IWF), am Sekundärmarkt für Bonds möglicherweise zusätzlich zum EFSF-Rettungsschirm Anleihen zu kaufen, sorgt laut Händlern für etwas Entspannung an den Finanzmärkten. "Das würde den Druck auf die überschuldeten Eurozone-Staaten zumindest etwas mildern", sagt ein Händler.

FRANKFURT (Dow Jones)--Nach Kursgewinnen zur Eröffnung und einer anschließenden Atempause hat der deutsche Aktienmarkt am Mittwochmittag nochmals Fahrt aufgenommen. Die Ankündigung des Internationalen Währungsfonds (IWF), am Sekundärmarkt für Bonds möglicherweise zusätzlich zum EFSF-Rettungsschirm Anleihen zu kaufen, sorgt laut Händlern für etwas Entspannung an den Finanzmärkten. "Das würde den Druck auf die überschuldeten Eurozone-Staaten zumindest etwas mildern", sagt ein Händler.

Auch der Euro hat nach der Ankündigung des IWF zum Dollar aufgewertet. Der DAX steigt gegen 13.06 Uhr um 3,7% oder 191 Punkte auf 5.408. Aus technischer Sicht ist der DAX bei 5.150 Punkten unterstützt, während die Durchschnittslinie der vergangenen 20 Handelstage bei 5.448 Punkten einen Widerstand bildet. Der MDAX legt um 2,4% zu und der TecDAX um 2,5%.

Zuvor hatte EU-Wirtschafts- und Währungskommissar Olli Rehn von einer zunehmenden Bereitschaft unter den EU-Finanzministern gesprochen, die europäischen Banken im Rahmen einer konzertierten Aktion zu stärken. Dies hatte für Aufschläge im frühen Handel gesorgt, vor allem die Finanzwerte erholen sich von den hohen Kurseinbußen der vergangenen Tage. Eine Abstufung Italiens durch die Ratingagentur Moody's gilt unter Händlern als "erwartet und eingepreist".

Commerzbank ziehen um 2,3% auf 1,73 EUR und Deutsche Bank um 7% auf 26,37 EUR an. Aareal Bank gewinnen sogar 12,1% auf 11,65 EUR. Allianz und Munich Re legen jeweils um mehr als 5% zu. Gesucht sind ferner die stark von der weltweiten Konjunktur abhängigen Aktien wie BASF (+4,7%). Der US-Chemiekonzern Dow Chemical hat am Vorabend das Gewinnziel von 10 Mrd USD bekräftigt. Die Aktie stieg daraufhin um 6%.

Mit Lufthansa (+4,9%) und ThyssenKrupp (+5,2%) legen zwei weitere so genannte Konjunkturzykliker überdurchschnittlich zu. ThyssenKrupp will laut "Handelsblatt" die Position auf dem chinesischen Markt stärken. Bei den Nebenwerten tendieren ebenfalls konjunkturabhängige Titel wie Continental (+5,2%), Klöckner & Co (+4,1%), Leoni (+6,1%) und Vossloh (+6,3%) sehr fest.

Die Entscheidung der Europäischen Union, den außerbörslichen Handel mit Finanzderivaten künftig stärker zu kontrollieren, könnte laut Händlern den Börsenbetreibern in die Hände spielen. Die Börse-Aktie handelt 5,9% fester bei 38,25 EUR.

Die Deutsche Post kann keine Abkühlung der Nachfrage im Expressgeschäft ausmachen. Der Geschäftsbereich DHL der Post will vielmehr neue Routen ins Programm aufnehmen, sagte Finanzchef Larry Rosen in New York. Die Post-Aktie verteuert sich um 3,3% auf 9,45 EUR.

Positiv für die Exporte wertet ein Manager von EADS die starke Abwertung des Euro. Dieser ist seit Ende August zum Dollar um fast 12 US-Cent eingebrochen. EADS legen um 3,1% auf 20,42 EUR zu.

ProSiebenSAT.1 hat für die Zeit bis 2015 ein zusätzliches Umsatzpotenzial von 750 Mio EUR ausgemacht. Die Aktie bleibt jedoch mit einem Plus von 1,8% auf 12,52 EUR hinter dem Gesamtmarkt zurück.

Evotec steigen um 6,4% auf 2,26 EUR. Das Biotechnologie-Unternehmen baut die Kooperation mit dem belgischen Pharmakonzern UCB im Bereich der Immunologie aus. Papiere der Kontaktbörse Xing gewinnen 12% auf 54,16 EUR, nachdem die Commerzbank die Bewertung der Aktie aufgenommen und zum Kauf geraten hat.

DJG/bek/ros

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