XETRA-MITTAG/Sehr schwach - Deutsche Bank fallen nach Gewinnwarnung

04.10.2011
FRANKFURT (Dow Jones)--Auch am Dienstagmittag präsentieren sich die Notierungen am deutschen Aktienmarkt sehr schwach. Im Vordergrund steht weiter die Situation in Griechenland und die Sorge vor einer Insolvenz des Landes. Bis 13.08 Uhr MESZ verliert der DAX 3,4% oder 182 auf 5.194 Punkte. "Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker hat die nächste Tranche an Hilfsgeldern für Griechenland jetzt erst für November in Aussicht gestellt. Das bedeutet, dass sich die Hängepartie und damit die Unsicherheit weiter fortsetzt", sagt ein Händler.

FRANKFURT (Dow Jones)--Auch am Dienstagmittag präsentieren sich die Notierungen am deutschen Aktienmarkt sehr schwach. Im Vordergrund steht weiter die Situation in Griechenland und die Sorge vor einer Insolvenz des Landes. Bis 13.08 Uhr MESZ verliert der DAX 3,4% oder 182 auf 5.194 Punkte. "Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker hat die nächste Tranche an Hilfsgeldern für Griechenland jetzt erst für November in Aussicht gestellt. Das bedeutet, dass sich die Hängepartie und damit die Unsicherheit weiter fortsetzt", sagt ein Händler.

Außerdem könnten die Banken stärker am Rettungspaket beteiligt werden. Dies spiegelt sich in deutlichen Verlusten der Finanzwerte wider. Auch ein ursprünglich für den 13. Oktober geplantes Treffen der Finanzminister zum Thema Griechenland wurde abgesagt. Daneben drückt die Furcht vor einer Rezession weiterhin auf die Stimmung: Goldman Sachs hat nun auch die Prognosen gesenkt, für die Eurozone rechnet das Haus für das kommende Jahr nur noch mit einem Wachstum von 0,1% nach 1,3% bisher.

Für neue Impulse könnte am Nachmittag US-Notenbankpräsident Ben Bernanke bei seinem Auftritt vor dem Gemeinsamen Wirtschaftsausschuss von Senat und Repräsentantenhaus sorgen. Ebenfalls auf dem Programm steht der Auftragseingang der US-Industrie im August. Gute VDMA-Zahlen finden derweil an den Börsen kein Gehör. Aus technischer Sicht gilt der DAX um 5.150 sowie bei 4.965 Punkten als unterstützt. Einen Widerstand sehen Händler im Bereich zwischen 5.650 und 5.700 Punkten.

Unter erneutem Abgabedruck stehen Finanzwerte. Deutsche Bank weiten die Verluste bis zum Mittag weiter aus und verlieren 6,4% auf 24,10 EUR. Das Institut hat die Prognose für den Vorsteuergewinn für das laufende Jahr gesenkt. Im Handel zeigt man sich wenig überrascht, eine Senkung habe sich seit längerem abgezeichnet. Dementsprechend moderat fallen denn auch die zusätzlichen Verluste aus.

Allianz geben derweil um 4,9% nach, Commerzbank um 5,6% und Aareal Bank um 8,8%. Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker hatte eine stärkere Beteiligung privater Gläubiger an der Rettung Griechenlands angedeutet. In dieser Frage habe es seit der Entscheidung vom 21. Juli "Veränderungen" gegeben, die "berücksichtigt werden müssten", sagte er. Seinerzeit hatten sich die Euroländer darauf geeinigt, Banken und Versicherer bei der Sanierung des hellenischen Haushalts mit 21% zur Kasse zu bitten.

Keinen positiven Impuls für Autos üben die neuen US-Absatzzahlen aus. VW brechen um 6,3% ein BMW um 5,5% und Daimler um 6,1%. "Die Zahlen sind zwar gut, und alle deutschen Hersteller haben kräftig zugelegt", so ein Händler mit Blick auf den September-Absatz. Allerdings überwiege weiter das "aggressive Auspreisen" der Wachstumsgeschichte in China. Continental und Leoni im MDAX geben 6,3% bzw 7,5% nach.

Auch andere zyklische Werte stehen unter Druck: ThyssenKrupp geben um 4,2% auf 17,18 EUR nach, BASF um 3,2% auf 43,766 EUR. Infineon fallen um 5,8% auf 5,08 EUR, nachdem das Unternehmen Investitionen auf den Prüfstand stellen will, um sich für eine Abschwächung der Weltwirtschaft zu rüsten. Im MDAX stehen Gildemeister mit minus 6,5% und Wacker Chemie mit minus 4,9% unter Druck.

EADS geben um 6,6% auf 19,54 EUR nach. Hier belasten die Spekulationen um eine mögliche Insolvenz des Großkunden AMR. Erst im Sommer dieses Jahres orderte AMR bei EADS 260 Airbus-Maschinen.

DJG/mpt/ros

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