XETRA-MITTAG/Sehr schwach - Kurseinbrüche auf breiter Front

16.08.2007
FRANKFURT (Dow Jones)--Die deutschen Aktienmärkte setzen ihren Kurseinbruch am Donnerstagmittag weiter fort. Der DAX baut seine Verluste bis 13.19 Uhr weiter aus und verliert 2,7% bzw 197 auf 7.248 Punkte. Der Markt zeigt sich auf ganzer Breite mit Kurseinbrüchen. Einzelne Unternehmensnachrichten spielen "absolut keine" Rolle, heißt es im Handel. Mittlerweile seien Fonds als Verkäufer auszumachen, die wahllos ihre Bestände verkauften. Grund sind die späten Verluste an Wall Street und die teilweise massiven Abgaben in Asien. Anhaltend negative Nachrichten von der US-Immobilienkrise belasteten dort weiter: So ist der NAHB-Index, der das Vertrauen der US-Bauherren misst, auf den niedrigsten Stand seit 16 Jahren gefallen. Daneben sind am Vortag an Wall Street KKR Financial, eine Tochter von KKR, um über 30% eingebrochen, als diese vor Verlusten im Zusammenhang mit US-Hypotheken gewarnt hat. Auch die deutlichen Abgaben von Countrywide Financial nach warnenden Stimmen von Analysten drückten auf die Kurse. Hier hatte Merrill Lynch die Aktien mit Verweis auf eine drohende Konkursgefahr heruntergestuft. Dass sich das Wirtschaftsklima in der Eurozone weiter verbessert hat, wird vom Markt bislang ignoriert. "Dabei zeigen die Daten, dass die Stimmung in der Eurozone im dritten Quartal sogar angestiegen ist", sagt ein Händler. Das ifo-Wirtschaftsklima für die Eurozone war sowohl in den Erwartungen als auch der Lage angestiegen. Die US-Krise scheint daher in der europäischen Realwirtschaft keine Auswirkungen zu zeigen. Zudem stehen am Nachmittag im Blick der Philadelphia-Fed-Index und die US-Baubeginne. Techniker sehen den DAX in Richtung 7.080 Punkte fallen. Unter besonderem Druck stehen weiter die Finanzwerte. Mit besonderer Aufmerksamkeit vernehmen Anleger daher, dass die Deutsche Bank einen US-Immobilienfonds wegen Zahlungsverzug verwarnt haben soll. "Hierbei geht es um Kredite in der Größenordnung von insgesamt 140 Mio USD", sagt ein Händler. Die Deutsche Bank war zu keiner Stellungnahme bereit; die Aktien verlieren 2,8% auf 90,86 EUR. Verlierer des Tages sind erneut Deutsche Börse, die Aktien brechen um 7,7% auf 74,33 EUR ein. Händler sprechen von massiven Verkäufen durch kleinere Hedge Fonds, die sich am Unternehmen aufgrund von Übernahmefantasien beteiligt hatten. Hypo Real fallen um 4,8% auf 37,15 EUR. Neue Nachrichten zu dem Wert seien nicht bekannt, aber hier gelte einfach das Motto "raus", denn der Titel sei im DAX derjenige, der am stärksten mit Immobilien assoziiert werde. Kurzzeitig umlaufende Gerüchte über eine Rücknahme des Gebots für Depfa wurden von der HRE dementiert. Depfa fallen um 3,6% auf 13,03 EUR. Daneben ziehen sich die Verluste quer durch alle Branchen. BASF, bislang recht stabil, leiden unter dem Gesamtmarkt und auch etwas unter schwach ausgefallenen Geschäftszahlen von Ciba und geben um 2,8% auf 89,46 EUR nach. Das Nettoergebnis der Schweizer hatte deutlich unter den Erwartungen gelegen. Der laut einem Zeitungsbericht anstehende Strategiewechsel des künftigen RWE-Vorstandschefs ist laut Händlern grundsätzlich positiv zu sehen. Jürgen Großmann will in Zukunft auch im Kraftwerksbau und bis zum Energieverkauf an den Endkunden aktiv werden. RWE verlieren 1,4% auf 79,91 EUR. Die hohen Verluste bei Lanxess von fast 7% sind laut Händlern mit der allgemein schlechten Marktstimmung zu erklären. "Es herrscht eine Ausverkaufsstimmung und darunter leiden auch Lanxess", sagt ein Händler. "Mit den Zahlen hat das nichts zu tun, zumal die ja teilweise schon in der Presse kursiert sind", fügt ein anderer Börsianer an. Lanxes fallen um 6,9% auf 33,72 EUR. Zufrieden zeigen sich Händler mit der erhöhten Prognose der Aareal Bank. Hintergrund für den optimistischeren Ausblick für das Gesamtjahr 2007 ist der Verkauf des Mehrheitsanteils an der Immobilien Scout GmbH. Die Aktie steigt um 1,3% auf 32,52 EUR. Die Anhebung der EBIT-Prognose durch Wirecard wird im Handel positiv zur Kenntnis genommen. Die Aktie verliert trotzdem 5,9% auf 9,14 EUR. Der am Morgen bekannt gegebene Auftragserhalt von Nordex wird im Handel zwar erfreut zur Kenntnis genommen, kann die Aktie aber nicht stützen. Sie verliert 8,3% auf 24,11 EUR. Vor allem die zuvor stark gestiegenen Werte wie Aixtron und die Solarwerte brechen massiv ein: Unter anderem fallen um Conergy 7,6% und Solarworld um 6%. Der TecDAX bricht um 4,8% ein.DJG/mod/reh

FRANKFURT (Dow Jones)--Die deutschen Aktienmärkte setzen ihren Kurseinbruch am Donnerstagmittag weiter fort. Der DAX baut seine Verluste bis 13.19 Uhr weiter aus und verliert 2,7% bzw 197 auf 7.248 Punkte. Der Markt zeigt sich auf ganzer Breite mit Kurseinbrüchen. Einzelne Unternehmensnachrichten spielen "absolut keine" Rolle, heißt es im Handel. Mittlerweile seien Fonds als Verkäufer auszumachen, die wahllos ihre Bestände verkauften. Grund sind die späten Verluste an Wall Street und die teilweise massiven Abgaben in Asien. Anhaltend negative Nachrichten von der US-Immobilienkrise belasteten dort weiter: So ist der NAHB-Index, der das Vertrauen der US-Bauherren misst, auf den niedrigsten Stand seit 16 Jahren gefallen. Daneben sind am Vortag an Wall Street KKR Financial, eine Tochter von KKR, um über 30% eingebrochen, als diese vor Verlusten im Zusammenhang mit US-Hypotheken gewarnt hat. Auch die deutlichen Abgaben von Countrywide Financial nach warnenden Stimmen von Analysten drückten auf die Kurse. Hier hatte Merrill Lynch die Aktien mit Verweis auf eine drohende Konkursgefahr heruntergestuft. Dass sich das Wirtschaftsklima in der Eurozone weiter verbessert hat, wird vom Markt bislang ignoriert. "Dabei zeigen die Daten, dass die Stimmung in der Eurozone im dritten Quartal sogar angestiegen ist", sagt ein Händler. Das ifo-Wirtschaftsklima für die Eurozone war sowohl in den Erwartungen als auch der Lage angestiegen. Die US-Krise scheint daher in der europäischen Realwirtschaft keine Auswirkungen zu zeigen. Zudem stehen am Nachmittag im Blick der Philadelphia-Fed-Index und die US-Baubeginne. Techniker sehen den DAX in Richtung 7.080 Punkte fallen. Unter besonderem Druck stehen weiter die Finanzwerte. Mit besonderer Aufmerksamkeit vernehmen Anleger daher, dass die Deutsche Bank einen US-Immobilienfonds wegen Zahlungsverzug verwarnt haben soll. "Hierbei geht es um Kredite in der Größenordnung von insgesamt 140 Mio USD", sagt ein Händler. Die Deutsche Bank war zu keiner Stellungnahme bereit; die Aktien verlieren 2,8% auf 90,86 EUR. Verlierer des Tages sind erneut Deutsche Börse, die Aktien brechen um 7,7% auf 74,33 EUR ein. Händler sprechen von massiven Verkäufen durch kleinere Hedge Fonds, die sich am Unternehmen aufgrund von Übernahmefantasien beteiligt hatten. Hypo Real fallen um 4,8% auf 37,15 EUR. Neue Nachrichten zu dem Wert seien nicht bekannt, aber hier gelte einfach das Motto "raus", denn der Titel sei im DAX derjenige, der am stärksten mit Immobilien assoziiert werde. Kurzzeitig umlaufende Gerüchte über eine Rücknahme des Gebots für Depfa wurden von der HRE dementiert. Depfa fallen um 3,6% auf 13,03 EUR. Daneben ziehen sich die Verluste quer durch alle Branchen. BASF, bislang recht stabil, leiden unter dem Gesamtmarkt und auch etwas unter schwach ausgefallenen Geschäftszahlen von Ciba und geben um 2,8% auf 89,46 EUR nach. Das Nettoergebnis der Schweizer hatte deutlich unter den Erwartungen gelegen. Der laut einem Zeitungsbericht anstehende Strategiewechsel des künftigen RWE-Vorstandschefs ist laut Händlern grundsätzlich positiv zu sehen. Jürgen Großmann will in Zukunft auch im Kraftwerksbau und bis zum Energieverkauf an den Endkunden aktiv werden. RWE verlieren 1,4% auf 79,91 EUR. Die hohen Verluste bei Lanxess von fast 7% sind laut Händlern mit der allgemein schlechten Marktstimmung zu erklären. "Es herrscht eine Ausverkaufsstimmung und darunter leiden auch Lanxess", sagt ein Händler. "Mit den Zahlen hat das nichts zu tun, zumal die ja teilweise schon in der Presse kursiert sind", fügt ein anderer Börsianer an. Lanxes fallen um 6,9% auf 33,72 EUR. Zufrieden zeigen sich Händler mit der erhöhten Prognose der Aareal Bank. Hintergrund für den optimistischeren Ausblick für das Gesamtjahr 2007 ist der Verkauf des Mehrheitsanteils an der Immobilien Scout GmbH. Die Aktie steigt um 1,3% auf 32,52 EUR. Die Anhebung der EBIT-Prognose durch Wirecard wird im Handel positiv zur Kenntnis genommen. Die Aktie verliert trotzdem 5,9% auf 9,14 EUR. Der am Morgen bekannt gegebene Auftragserhalt von Nordex wird im Handel zwar erfreut zur Kenntnis genommen, kann die Aktie aber nicht stützen. Sie verliert 8,3% auf 24,11 EUR. Vor allem die zuvor stark gestiegenen Werte wie Aixtron und die Solarwerte brechen massiv ein: Unter anderem fallen um Conergy 7,6% und Solarworld um 6%. Der TecDAX bricht um 4,8% ein.DJG/mod/reh

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