XETRA-SCHLUSS/DAX kommt nicht aus den Puschen

12.11.2007
FRANKFURT (Dow Jones)--Der DAX ist zum Wochenauftakt nicht so recht in die Gänge gekommen. Nach einer ausgesprochen volatilen Vorwoche und angesichts wichtiger Inflationsdaten aus den USA am Dienstag legte der Leitindex eine Pause ein. Am Ende des Xetra-Handels stand ein kleines Minus von 0,1% oder 6 Punkten auf 7.807 zu Buche. Die Tagesspanne fiel mit nur 35 Zählern sehr gering aus. Händler sagten, Investoren nähmen "zunehmend auf der Seitenlinie Platz". Die Tendenz weise aber eher ab- als aufwärts. Gleichzeitig sei eine "Marktaufspaltung" zu beobachten: Hohen Kursgewinnen von Finanzwerten stünden Verluste und Gewinnmitnahmen bei Versorgern sowie bei Porsche und VW gegenüber. Auch bei den Nebenwerten in MDAX und TecDAX gab es erneut sehr starke Kursausschläge in beide Richtungen. "Das ist ein typisches Muster für unentschiedene Anleger und Märkte", resümierte ein Händler.

FRANKFURT (Dow Jones)--Der DAX ist zum Wochenauftakt nicht so recht in die Gänge gekommen. Nach einer ausgesprochen volatilen Vorwoche und angesichts wichtiger Inflationsdaten aus den USA am Dienstag legte der Leitindex eine Pause ein. Am Ende des Xetra-Handels stand ein kleines Minus von 0,1% oder 6 Punkten auf 7.807 zu Buche. Die Tagesspanne fiel mit nur 35 Zählern sehr gering aus. Händler sagten, Investoren nähmen "zunehmend auf der Seitenlinie Platz". Die Tendenz weise aber eher ab- als aufwärts. Gleichzeitig sei eine "Marktaufspaltung" zu beobachten: Hohen Kursgewinnen von Finanzwerten stünden Verluste und Gewinnmitnahmen bei Versorgern sowie bei Porsche und VW gegenüber. Auch bei den Nebenwerten in MDAX und TecDAX gab es erneut sehr starke Kursausschläge in beide Richtungen. "Das ist ein typisches Muster für unentschiedene Anleger und Märkte", resümierte ein Händler.

Der geschlossene Anleihenhandel an Wall Street wegen des Feiertags "Veteran's Day" trug laut Marktteilnehmern ein Übriges zum impulsarmen, trendschwachen Handel bei. Dies könnte sich allerdings ändern, wenn am Dienstagnachmittag die US-Erzeugerpreise im Oktober veröffentlicht werden. Aus technischer Sicht ist der DAX bei 7.735 Punkten sowie beim Tief der vergangenen Woche von 7.700 Punkten unterstützt. Nach oben leistet das Hoch vom Freitag bei 7.920 Punkten Widerstand. Umgesetzt wurden im Xetra-Computerhandel DAX-Aktien für 7,01 Mrd EUR nach 9,8 Mrd EUR am Freitag.

Am Nachmittag veröffentlichte Porsche Zahlen für das Geschäftsjahr 2006/2007. Der Porsche-Kurs schoss daraufhin in der Spitze um mehr als 5% nach oben, um anschließend immer mehr nachzugeben und 9,3% leichter bei 1.557,30 EUR zu schließen. Die Stuttgarter zahlen mit einer Sonderdividende von 15 EUR je Stamm- und Vorzugsaktie zwar weit mehr als erwartet worden war. Beobachter bemängelten jedoch, dass das operative Geschäft von Porsche zuletzt nicht so gut wie erhofft gelaufen sei und der Aufsichtsrat laut einem Medienbericht nicht über einen Ausbau der VW-Beteiligung gesprochen hat. "Diese beiden Aspekte haben Anleger Gewinne mitnehmen lassen", sagte ein Händler. VW verloren 1,2% auf 177,20 EUR.

Ganz oben auf der Kursliste standen die Bankenwerte. Gestützt wurde die Stimmung laut Händlern vom so genannten Rettungsfonds für die Kreditkrise, bei dem sich Citigroup, Bank of America und J.P. Morgan Chase am Freitag auf Details geeinigt haben sollen. Der Fonds soll bisher 75 Mrd USD umfassen und weiteren Instituten offen stehen. Deutsche Postbank gewannen 8,3% auf 51,66 EUR. Die Analysten von Goldman Sachs haben das Papier auf "Buy" von zuvor "Neutral" erhöht. Zudem kursierten laut Händlern erneut Übernahmegerüchte. Commerzbank zogen um 2,6% auf 26,76 EUR an und Deutsche Bank legten um 2,2% auf 84,40 EUR zu.

Henkel gewannen 1,8% auf 37,36 EUR. Die Bank UBS hat das Papier auf "Buy" von "Neutral" erhöht. Bayer verloren 1,4% auf 54,76 EUR. Händler sprechen hier von Anschlussverkäufen. ThyssenKrupp verloren 2,1% auf 42,11 EUR. Händler berichteten, der südkoreanische Stahlhersteller Posco habe kein Interesse an einer Übernahme von ThyssenKrupp. Das habe auf ThyssenKrupp gelastet. Salzgitter büßten 4,5% auf 121 EUR ein. E.ON gaben einen Tag vor Veröffentlichung des Quartalsberichts 1% auf 135,01 EUR ab. RWE handelten 1,2% niedriger bei 94,42 EUR. Hier belasteten auch rückläufige Preise für fossile Energieträger.

Trotz zahlreicher positiver Analystenkommentare verloren Siemens 1,3% auf 102,39 EUR. SAP gaben um 0,9% auf 35,01 EUR nach. Credit Suisse hat die Übergewichtung von Technologiewerten im Modell-Portfolio auf 20% von zuvor 40% halbiert. Gegen den Trend stiegen Infineon um 1,9% auf 9,28 EUR. Schwache Geschäftszahlen der DRAM-Beteiligung Qimonda seien eingepreist gewesen, sagten Händler. Lufthansa profitierten von guten Vorgaben der US-Fluggesellschaften und kletterten um 3,5% auf 18,69 EUR. An Wall Street kletterten die "Airlines" im Schnitt zeitweise um fast 4%. Gewinnmitnahmen ließen Deutsche Börse um 3,6% auf 115,51 EUR nachgeben.

In der zweiten Reihe gewannen EADS 2,6% auf 22,87 EUR. Der Tochter Airbus steht ein Großauftrag aus Dubai von 100 Flugzeugen ins Haus. Aareal Bank schlossen nach Ausweis von Quartalszahlen nahezu unverändert, während Rheinmetall nach ihrem Quartalsbericht 0,7% auf 58,62 EUR stiegen. Mit Blick auf das Kursplus von ProSieben von 9% sprachen Händler von einer starken technischen Erholung der Aktie. Arques gaben um 8,3% auf 23,32 EUR nach.

Im TecDAX zogen Conergy nach dem Kurseinbruch der vergangenen Wochen um 10,1% auf 30 EUR an. Die Veröffentlichung der endgültigen Drittquartalszahlen von Conergy und Analystenkommentare zu diesen stützten die Aktie. Zudem hat der zweitgrößte Aktionär Grazia Equity GmbH seinen Anteil an Conergy um mehr als 212.000 Aktien aufgestockt. Bechtle verloren einen Tag vor dem Quartalsausweis 10,6% auf 31,09 EUR.

DJG/bek/raz

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