XETRA-SCHLUSS/Draghi läutet Teil zwei der Sommerrally ein

26.07.2012
Von Michael Fuchs

Von Michael Fuchs

FRANKFURT--Nach den hohen Kursverlusten zu Wochenbeginn schien sie fast schon perdu, doch nun ist sie zurück: Die Sommerrally an den Aktienmärkten. Starke Worte von EZB-Präsident Mario Draghi und gute US-Konjunkturdaten rissen die Börse am Donnerstag aus ihrer anfänglichen Tristesse. Draghi bezeichnete den Euro als "unumkehrbar" und bekräftigte, dass die EZB zum Schutz der Währung alles Erforderliche tun werde.

Die US-Konjunkturdaten fielen daher auf fruchtbaren Boden. Die Auftragseingänge langlebiger US-Wirtschaftsgüter übertrafen die Erwartungen deutlich und die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe zeichneten eine verbesserte Lage am US-Arbeitsmarkt. Der DAX legte um 2,8 Prozent auf 6.583 Punkte zu.

Zahlreiche Unternehmen präsentierten ihre Quartalszahlen. Dabei dominierten Enttäuschungen und vorsichtige Prognosen. Zu starken Kursverlusten kam es in den meisten Fällen aber nicht. Bestes Beispiel dafür war Siemens. Obwohl die Auftragseingänge in den Monaten April bis Juni um mehr als zwei Milliarden Euro unter der Konsensprognose von Analysten geblieben waren, büßte die Aktie nur 1,2 Prozent ein. Deutsche Börse stiegen sogar um 2,6 Prozent auf 41,06 Euro, obwohl die Zahlen nur den Erwartungen entsprachen und die Prognose für das Gesamtjahr wackelt. In beiden Fällen verhinderte wohl die mäßige Entwicklung der Kurse in den vergangenen Monaten Schlimmeres.

Papiere von BASF machten anfängliche Verluste wett und stiegen um 2,9 Prozent. Europas größter Chemiekonzern blieb beim Gewinn etwas hinter den Prognosen zurück und erwartet keine Belebung der Chemienachfrage im zweiten Halbjahr. Die Aktie von VW schloss praktisch unverändert. Die Zahlen der Wolfsburger waren zwar gut ausgefallen, doch Gerhard Wolf von der Landesbank Baden-Württemberg prognostizierte sinkende Preise für Pkw in den nächsten Monaten. MAN brachen nach einer Gewinnwarnung um 5,7 Prozent ein.

Die eingetrübte Lage im Fahrzeugbereich erhellten auch die mäßigen Geschäftszahlen von Leoni. Zudem passte der Zulieferer die Prognosen für das Gesamtjahr nach unten an. Die Aktie des Automobilzulieferes sank um 1,5 Prozent auf 28,63 Euro. Gefragt waren dagegen die Finanzwerte. Die Aussagen von Draghi sorgten für deutliche Gewinne. Commerzbank stürmten mit 6,4 Prozent Aufschlag voran.

Puma-Aktien zogen sogar gar um 7,9 Prozent an. Spekulationen um eine Aufstockung des Anteils des Großaktionärs PPR versetzen dem Wert einen Stoß. Das Unternehmen will zudem sein Umbauprogramm beschleunigen.

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