XETRA-SCHLUSS/Etwas fester - Konsolidierung der Vortagesgewinne

24.03.2009
FRANKFURT (Dow Jones)--Am deutschen Aktienmarkt hat am Dienstag nach den Gewinnen des Vortages ein sehr ruhiges, seitwärtsgerichtetes Geschäft dominiert. Der DAX stieg um 0,3% bzw 11 Punkte auf 4.187. Händler sprachen von einem ruhigen Konsolidierungstag. Angesichts der starken vorherigen Gewinne habe sich der Markt aber wacker geschlagen.

FRANKFURT (Dow Jones)--Am deutschen Aktienmarkt hat am Dienstag nach den Gewinnen des Vortages ein sehr ruhiges, seitwärtsgerichtetes Geschäft dominiert. Der DAX stieg um 0,3% bzw 11 Punkte auf 4.187. Händler sprachen von einem ruhigen Konsolidierungstag. Angesichts der starken vorherigen Gewinne habe sich der Markt aber wacker geschlagen.

Ein Anstieg über den Januar-Abwärtstrend bei gut 4.200 Punkten gelang allerdings nicht. Erst durch ein nachhaltiges Überwinden würde sich die Situation laut Markttechnikern weiter entspannen. Dann seien auch Vorstöße in den Bereich zwischen 4.300 und knapp 4.700 Punkte möglich. Unterstützung liefere nun die 4.000er Marke.

Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 135,2 (Vortag: 136,7) Mio Aktien im Wert von rund 3,21 (Vortag: 3,22) Mrd EUR.

Etwas gestützt wurde der Markt von vergleichsweise respektablen Konjunkturdaten. Der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe in Deutschland ist nach vorläufigen Angaben im März um 0,3 Punkte gestiegen. Sein Pendant aus dem Dienstleistungssektor konnte ebenfalls einen leichten Anstieg verzeichnen. "Die Hoffnungen auf eine Bodenbildung festigen sich damit", stellte ein Volkswirt der Postbank fest. Auch der belgische Geschäftsklima-Index, der als Vorreiter für den ifo-Index am Mittwoch gilt, übertraf die Erwartungen etwas.

Bankentitel konnten nach vorübergehenden Gewinnmitnahmen erneut deutlich zulegen. "Die zuversichtlichen Aussagen der Deutschen Bank zum Start ins laufende Jahr und zu den weiteren Aussichten haben gewirkt", meinte ein Marktteilnehmer. Zudem ist die Credit Suisse mit dem Geschäftsverlauf zum Jahresanfang 2009 zufrieden. "Die Shortseller sind bei Finanzwerten vorsichtig geworden", fügt der Marktteilnehmer hinzu.

Bundesbankpräsident Axel Weber kündigte an, dass es in den nächsten zwei Wochen eine Lösung für toxische Wertpapiere in den Bilanzen deutscher Banken geben wird. Deutsche Bank kletterten um 4,5% auf 32,08 EUR, Commerzbank um 9,6% auf 3,30 EUR.

Dagegen kam es bei den Versicherern zu Gewinnmitnahmen. Hannover Rück setzten mit einem Abschlag von 3,8% auf 24,57 EUR ihre Tendenz zur Schwäche nach Aufnahme in den DAX fort. Neben den Gewinnmitnahmen bei Finanzwerten sei der Abbau der Outperformance, die im Vorfeld des DAX-Aufstiegs zu beobachten war, ein Grund für die Abgaben, so ein Händler. Allianz sanken um 2,5% auf 65,82 EUR.

Auch Daimler neigten zur Schwäche. Diese hatte bereits am Vortag eingesetzt, nachdem der Kurs von den Eröffnungsgewinnen im weiteren Verlauf deutlich zurückgekommen war. Damit blieb der Einstieg von Abu Dhabi ohne nachhaltige Wirkung. Die Aktie büßte 3,8% auf 20,83 EUR ein.

Linde gaben wegen einer Abstufung durch Merrill Lynch um 1% auf 53,36 EUR nach. Metro verloren 3,3% auf 24,45 EUR. Hier war das Nettoergebnis unter den Erwartungen geblieben, Metro gab zudem keinen konkreten Ausblick auf dieses Jahr. Analysten äußerten sich eher skeptisch zu den weiteren Aussichten angesichts der trüben Wirtschaftslage.

Leoni gaben um 0,3% auf 6,73 EUR nach. Die endgültigen Geschäftszahlen seien im Rahmen der schwachen vorläufigen Eckdaten geblieben, so die Analysten von Merck Finck & Co. Der Verschuldungsgrad sei sehr hoch und zum Jahresende weiter gestiegen. Dies könnte die Banken beunruhigen und erhöhe die Wahrscheinlichkeit einer Kapitalerhöhung.

Hypo Real Estate legten indes um 12,6% auf 1,07 EUR zu. Der Aufsichtsratsvorsitzende Michael Endres hatte sein Institut nach der geplanten Verstaatlichung als Fusionspartner für andere Hypothekenbanken empfohlen. "Ein 100%-iges Staatsunternehmen kann immer Nukleus für das Andocken anderer Institute sein", sagte Endres dem "Handelsblatt".

Kontron zogen nach weiteren Zahlen zum Geschäftsverlauf um 1,5% auf 6,89 EUR an. Die Analysten der LBBW bestätigten ihr Votum "Kaufen" und zeigten sich vom Auftragsbestand des Unternehmens überzeugt. Conergy setzten mit 76% auf 0,67 EUR ihre rasante Erholung fort. Das niedrige Niveau könnte zum Auf- oder Ausbau einer Beteiligung genutzt werden, hieß es aus dem Handel. Am Vortag hatte Sven Hansen, Chief Investment Officer von Good Energies, gesagt, dass er nach Investmentzielen Ausschau halte.

Auch für Infineon als weiterem Penny-Stock aus dem TecDAX ging es mit 16,4% auf 0,93 EUR kräftig nach oben. Die Analysten der UniCredit verwiesen darauf, dass der weltgrößte Automobilzulieferer Bosch durch den Kooperationsvertrag mit dem Halbleiterproduzenten sein strategisches Engagement unterstrichen habe.

DJG/mif/reh

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