XETRA-SCHLUSS/Fester - US-Erstanträge und Auktionen treiben DAX

09.09.2010
FRANKFURT (Dow Jones)--Fester und über der 6.200er-Marke ist der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag aus dem Handel gegangen. Gute Nachrichten vom US-Arbeitsmarkt und den Anleihe-Auktionen der europäischen Schuldnerstaaten sorgten für eine gestiegene Risikobereitschaft unter den Anlegern. Der DAX legte um 0,9% oder 57 auf 6.221 Punkte zu. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 102,0 (Vortag: 108,6) Mio Aktien im Wert von rund 2,81 (Vortag: 2,72) Mrd EUR.

FRANKFURT (Dow Jones)--Fester und über der 6.200er-Marke ist der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag aus dem Handel gegangen. Gute Nachrichten vom US-Arbeitsmarkt und den Anleihe-Auktionen der europäischen Schuldnerstaaten sorgten für eine gestiegene Risikobereitschaft unter den Anlegern. Der DAX legte um 0,9% oder 57 auf 6.221 Punkte zu. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 102,0 (Vortag: 108,6) Mio Aktien im Wert von rund 2,81 (Vortag: 2,72) Mrd EUR.

Für einen Freudensprung an den Aktienmärkten sorgte vor allem am Nachmittag der überraschende Rückgang bei den US-Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe. "Ein Minus von 27.000 bei den Wochendaten ist schon ein Wort", sagte ein Händler. Die Prognosen waren nur von einem Rückgang um 2.000 Anträge ausgegangen.

Bereits am Vormittag sorgten erfolgreiche Auktionen bei irischen und ungarischen Staatsanleihen für gute Stimmung. Irland hat 400 Mio EUR an Schuldtiteln unter die Anleger gebracht, angestrebt waren 400 Mio bis 600 Mio EUR. "Das ist angesichts der Querelen um das Bankensystem aber akzeptabel", sagte Viola Stork von der Landesbank Hessen-Thüringen. Die Ungarn verauktonierten Staatsanleihen mit einem Volumen von 70 Mrd HUF, angestrebt hatten die Magyaren nur 50 Mrd HUF. Zudem stützten positive Aussagen von Fitch zum bisherigen Verlauf der Haushaltskonsolidierung in Spanien und Griechenland den DAX.

Gute Nachrichten gab es auch aus Deutschland: Hier geht das IfW nun von einem Wachstum von 3,4% in diesem Jahr aus nach bisher 2,1%, die Prognose für das nächste Jahr liegt nun bei 1,7% nach 1,2%. "Die deutsche Sonderkonjunktur hält an", sagte ein Händler.

Finanzwerte profitierten von der Entspannung am Anleihe-Markt am kräftigsten. Commerzbank legten um 2,6% zu auf 6,44 EUR, Deutsche Bank um 2,1% auf 50,02 EUR und die im MDAX gelistete Postbank um 4,7% auf 25,81 EUR.

Auch die Auto-Hersteller waren gesucht. Daimler sprangen um 2,6% auf 43,08 EUR, VW um 2,5% auf 85,42 EUR und MAN um 2,4% auf 74,22 EUR. Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler sieht Anleger bei den Autoherstellern nun die Lkw-Hersteller bevorzugen. "Das erste Halbjahr war das Halbjahr der Pkws, das zweite Halbjahr wird das Halbjahr der Lkws", meinte der Analyst. Bei den Autoherstellern könnte die Dynamik etwas nachlassen: "Juli, August und Dezember sind erfahrungsgemäß schwach", so Pieper. Bei den Lkw-Herstellern gebe es einen anderen Zyklus, der Boden werde später ausgebildet und im zweiten Halbjahr sei mit zweistelligen Zuwachsraten zu rechnen. BMW legten dementsprechend nur um 0,9% auf 45,40 EUR zu.

Freundlich tendierten auch Beiersdorf, die um 1,4% auf 43,94 EUR zulegten. Die Aktie wird zum 20. September in den Dividenden-DAX der Deutschen Börse aufgenommen. SAP stiegen dank gut gesuchter Software-Vorgaben um 2,6% auf 36,35 EUR. Positiv beurteilten Händler auch die Verkaufspläne von ThyssenKrupp für die Metallumformsparte und die Fahrzeugtechnik in Emden. "Thyssen konzentriert sich auf das Kerngeschäft", so ein Händler. Die Aktien legten um 0,6% auf 23,30 EUR zu.

Zu Gewinnmitnahmen kam es bei den Versorgern. E.ON fielen um 0,5% auf 23,34 EUR, RWE um 0,7% auf 53,85 EUR. Nach neuen Details zum Atomkompromiss soll die Abschöpfung von Zusatzgewinnen der Versorger durch die Bundesregierung an Strompreise und Inflation gekoppelt sein.

Deutlich aufwärts ging es auch bei den konjunktursensiblen Nebenwerten. Gesucht waren vor allem Nachzügler aus dem Spezialchemiebereich und Autozulieferer. Unter anderem stiegen Lanxess um 4,1% auf 38,80 EUR und Wacker Chemie um 5,3% auf 131 EUR glatt. Bei den Autozulieferern standen Leoni mit 4,2% und Continental mit 3,2% Plus an der Kursspitze.

DJG/mod/ros

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