XETRA-SCHLUSS/Knapp behauptet - Abgaben bei Bankenwerten belasten

10.09.2010
FRANKFURT (Dow Jones)--Mit einem leichten Minus hat der deutsche Aktienmarkt am Freitag den Handel beendet, wobei das Geschäft über weite Strecken sehr ruhig verlaufen ist. Marktteilnehmer verwiesen auf die Kursverluste im Bankensektor, die ein besseres Abschneiden verhindert hätten. "Vor dem Wochenende hat es kaum neue Nachrichten gegeben", meinte ein Händler. Auch wegweisende Konjunkturdaten waren Mangelware.

FRANKFURT (Dow Jones)--Mit einem leichten Minus hat der deutsche Aktienmarkt am Freitag den Handel beendet, wobei das Geschäft über weite Strecken sehr ruhig verlaufen ist. Marktteilnehmer verwiesen auf die Kursverluste im Bankensektor, die ein besseres Abschneiden verhindert hätten. "Vor dem Wochenende hat es kaum neue Nachrichten gegeben", meinte ein Händler. Auch wegweisende Konjunkturdaten waren Mangelware.

Der DAX verlor 0,1% oder 7 auf 6.215 Punkte. Dürftig waren auch die Umsätze: Gehandelt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 94,0 (Vortag: 102,0) Mio Aktien im Wert von rund 2,96 (Vortag: 2,81) Mrd EUR.

Hauptthema war die Spekulation um eine mögliche Kapitalerhöhung in Höhe von 9 Mrd EUR bei der Deutschen Bank, die von dem Institut selbst bisher nicht kommentiert wurde. Schon zu Beginn kommender Woche könnten Details bekannt werden, hieß es. "Das Volumen ist überraschend hoch", so ein Marktteilnehmer. "Für die Deutsche Postbank wären eigentlich nur 4 Mrd bis 4,5 Mrd EUR nötig gewesen, der Rest scheint Vorbereitung auf Basel III und die Problemfälle bei Deutscher Postbank und Sal. Oppenheim zu sein", fügte der Händler hinzu.

Deutsche Bank verloren 4,6% auf 47,70 EUR, für die Deutsche Postbank ging es hingegen um 4,8% auf 27,04 EUR nach oben. Commerzbank gaben wiederum um 2,5% auf 6,29 EUR nach. "Wenn der Größte in der Branche schon so tief in die Tasche greifen muss, mag man sich gar nicht vorstellen, was bei den anderen los ist", kommentierte ein Händler die Entwicklung. Unter die Verlierern fanden sich zudem Beiersdorf. J.P. Morgan hatte die Aktien auf "Underweight" nach zuvor "Neutral" gesenkt. Beiersdorf gaben um 1% nach auf 43,50 EUR.

Auf der Gewinnerseite standen dagegen Daimler mit einem Plus von 1,6% auf 43,78 EUR, nachdem der Vorstand der Lkw-Sparte die EBIT-Prognose in Höhe von rund 1 Mrd EUR für 2010 bestätigt hatte. Die Nutzfahrzeugbranche könne dank der aktuellen Wachstumsraten wieder positiv in die Zukunft blicken, hieß es zudem. Auch die deutlich gestiegenen Verkaufszahlen von VW für August kamen gut an und ließen die Aktie um 2,8% auf 87,78 EUR anziehen.

"Ordentlich, nach den Lufthansa-Zahlen des Vortags aber kein Kurstreiber mehr", sagte ein Händler angesichts der Verkehrszahlen von Fraport für August. Mit Blick auf die Entwicklung am Frankfurter Flughafen hob der Marktteilnehmer das Plus von 6,6% binnen Jahresfrist beim Passagieraufkommen positiv hervor. Wachstumsraten von über 6% ermöglichten es dem Flughafenbetreiber, den oberen Rand des eigenen Ausblicks zu erreichen. Die Aktie schloss mit 42,34 EUR praktisch unverändert.

Kontron waren stärkster Wert im TecDax, was Marktteilnehmer mit Nachholpotenzial des seit langem unterdurchschnittlich tendierenden Titels begründeten. Eine Empfehlung der "Actien-Börse" aus dem Hause Bernecker förderte die Erholung. Kontron rückten um 4,7% auf 6,38 EUR vor.

DJG/mif/ros

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