XETRA-SCHLUSS/Schwächer nach moderaten Gewinnmitnahmen

11.05.2009
FRANKFURT (Dow Jones)--Gewinnmitnahmen haben den deutschen Aktienmarkt am Montag schwächer schließen lassen. Der DAX verlor 1% oder 47 Punkte auf 4.867. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 120,5 (Vortag: 157,6) Mio Aktien im Wert von rund 3,08 (Freitag: 3,80) Mrd EUR. "Der Markt ist überkauft und in der Zwischenzeit sehr heiß gelaufen", sagte ein Händler. Problematisch sei, dass die verbesserten Wirtschaftsdaten inzwischen eingepreist seien. Die Frage sei daher, ob Anleger, die die Aufwärtsbewegung verpasst hätten, nun doch noch einsteigen werden.

FRANKFURT (Dow Jones)--Gewinnmitnahmen haben den deutschen Aktienmarkt am Montag schwächer schließen lassen. Der DAX verlor 1% oder 47 Punkte auf 4.867. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 120,5 (Vortag: 157,6) Mio Aktien im Wert von rund 3,08 (Freitag: 3,80) Mrd EUR. "Der Markt ist überkauft und in der Zwischenzeit sehr heiß gelaufen", sagte ein Händler. Problematisch sei, dass die verbesserten Wirtschaftsdaten inzwischen eingepreist seien. Die Frage sei daher, ob Anleger, die die Aufwärtsbewegung verpasst hätten, nun doch noch einsteigen werden.

Wirklich spannend werde es erst jedoch erst um das Niveau von 5.000 Punkten. Sollte diese wichtige Marke in den kommenden Tagen in Angriff genommen werden, könnte das einen "Shortsqueeze" auslösen. "Dann müssen die Aktienfonds in den Markt, ob sie das nun wollen oder nicht", sagte ein Händler. Sollte jedoch der Aufwärtstrend der laufenden Erholung bei 4.810 gebrochen werden, könnte es zu einer mehrwöchigen Konsolidierung kommen.

Für etwas Verunsicherung im Bankensektor sorgten Medienberichte, wonach die Ergebnisse der Stresstests für die US-Banken Verhandlungssache zwischen der US-Regierung und den Banken gewesen seien. Commerzbank-Aktien, die am Donnerstag auf den höchsten Stand seit Dezember 2008 gestiegen waren, verloren 6,7% auf 5,85 EUR. Deutsche Bank stiegen dagegen um 0,4% auf 42,00 EUR.

Die Automobilwerte neigten zur Schwäche. Im Handel wurde auf die schwachen Vorgaben von Toyota und Bridgestone verwiesen. Die Aktien standen in Tokio unter Druck, nachdem bereits am Freitag Bridgestone schwache Zahlen und Toyota den ersten Verlust seit 60 Jahren veröffentlicht hatten. BMW verloren 4,4% auf 25,49 EUR und Daimler 3,1% auf 26,80 EUR. BMW hat laut "Handelsblatt" der lange geplanten Kooperation mit Daimler offenbar in entscheidenden Punkten eine Absage erteilt.

MAN büßten sogar 6,4% auf 45,83 EUR ein. "Der Schmiergeldskandal bei MAN weitet sich aus und Anleger befürchten offenbar eine Dimension wie bei Siemens", erklärte ein Händler. K+S verloren 3,5% auf 48,26 EUR, nachdem UBS die Aktie auf "Neutral" von "Kaufen" gesenkt hatte. Zudem hatte Morgan Stanley zum "Untergewichten" von K+S geraten.

Anhaltende Übernahmefantasie machten Händler dagegen für die Aufschläge bei SAP verantwortlich. Die Gerüchte wurden durch einen Beitrag in "Barron's" geschürt. Dort wurde Technologieanalyst Bill Whyman zitiert, der nicht davon ausgeht, dass SAP für immer unabhängig bleiben werde. Diese Szenarien stünden zwar nicht notwendigerweise vor der Umsetzung, deren Wahrscheinlichkeit steige aber, hieß es.

Ein Händler verwies auch auf den Bericht einer Nachrichtenagentur, dem zufolge CEO Leo Apotheker für das laufende Jahr unveränderte oder leicht sinkende Software-Erlöse prognostiziert hat. "Das wäre eine faustdicke positive Überraschung gewesen", sagte der Marktteilnehmer. SAP erklärte auf Anfrage von Dow Jones hingegen, dass sich die Aussagen Apothekers auf die Software- und softwarebezogenen Service-Erlöse, im Wesentlichen die Lizenz- und Wartungsumsätze, bezogen hätten. Damit sei die Aussage lediglich eine Bestätigung der Zielsetzung gewesen. SAP gewannen 2,9% auf 29,45 EUR.

Linde profitierten von einer Kaufempfehlung durch die UBS. Die Analysten empfahlen das Papier zum "Kauf" und nannten ein Kursziel von 83 EUR. Linde stiegen um 0,3% auf 58,29 EUR. adidas erholten sich nach den hohen Verlusten der Vorwoche um 1,7% auf 25,14 EUR.

Der MDAX wurden ebenfalls von Gewinnmitnahmen belastet. Gerade zyklische Werte hätten sich zum Teil mehr als verdoppelt, eine stärke Korrektur sei mithin nicht überraschend, hieß es aus dem Handel. Gildemeister litten unter einer Verkaufsempfehlung der Deutschen Bank und brachen um 12,2% auf 7,19 EUR ein.

Die Aktien des Automobilzulieferers Leoni verbilligten sich um 2,9% auf 11,46 EUR. Der Verlust von Leoni war im ersten Quartal höher ausgefallen als erwartet. Gleiches galt für TUI. Die Aktie sank um 13,6% auf 6,96 EUR. Arcandor stürzten um 15,2% auf 2,00 EUR ab. Der Konzern will einen Antrag auf Staatshilfen stellen. Im TecDAX litten die zuletzt deutlich gestiegenen Solarwerte unter Gewinnmitnahmen.

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