XETRA-SCHLUSS/Sehr schwach - Infineon brechen ein

07.02.2008
FRANKFURT (Dow Jones)--Der DAX hat am Donnerstag sehr schwach geschlossen, wobei sich das Geschäft sehr volatil gestaltete. Der Leitindex verlor 1,7% oder 114 auf 6.734 Punkte. Gehandelt wurden Aktien für 8,5 (Vortag: 8,3) Mrd EUR. Händler Händler sprachen von einem von Unsicherheit geprägten Geschäft, wobei die schwachen US-Vorgaben belastet hätten. Hier sorgten ein schwacher Ausblick von Cisco und enttäuschende Umsatzzahlen von Wal-Mart für Abgaben.

FRANKFURT (Dow Jones)--Der DAX hat am Donnerstag sehr schwach geschlossen, wobei sich das Geschäft sehr volatil gestaltete. Der Leitindex verlor 1,7% oder 114 auf 6.734 Punkte. Gehandelt wurden Aktien für 8,5 (Vortag: 8,3) Mrd EUR. Händler Händler sprachen von einem von Unsicherheit geprägten Geschäft, wobei die schwachen US-Vorgaben belastet hätten. Hier sorgten ein schwacher Ausblick von Cisco und enttäuschende Umsatzzahlen von Wal-Mart für Abgaben.

Die Zinsentscheidungen der Zentralbanken in Frankfurt und London fielen wie erwartet aus. Während die Bank of England den Leitzins um 25 Basispunkte auf 5,25% senkte, ließ die Europäische Zentralbank (EZB) den Zinssatz unverändert bei 4,00%. Kein klares Bild in Hinblick auf Zinssenkungen ergab der Begleitkommentar des EZB-Präsidenten Jean-Claude Trichet.

Die Betonung der Inflationsgefahren sei im Vergleich zur vorherigen Sitzung zwar etwas weniger deutlich ausgefallen und zudem seien die Risiken für das Wachstum stärker hervorgehoben worden, meinte ein Volkswirt. Die Aussagen deuteten insgesamt aber nur auf eine zunächst neutrale Haltung hin. Bis zu einer Zinssenkung werde es wahrscheinlich noch dauern.

Deutsche Bank legten nach wechselhaftem Handel um 0,4% auf 75,27 EUR zu. Die Bank übertraf mit einem Nettogewinn von 953 Mio EUR den Analystenkonsens von 887 Mio EUR und bestätigte die Gewinnprognose für 2008. Allerdings erschien dies manch einem Analysten zu optimistisch. Gut kamen Aussagen an, an der Postbank nicht um jeden Preis interessiert zu sein sowie zur Fortsetzung des Aktienrückkaufprogramms.

Infineon brachen dagegen um 13,6% auf 5,79 EUR ein. Vor allem der Ausblick auf einen Verlust der Kommunikationssparte (COM) im laufenden Geschäftsjahr dürfte der Grund für die harrsche Reaktion am Aktienmarkt gewesen sein, so Günther Hollfelder vom UniCredit im Gespräch mit Dow Jones Newswires. Das Unternehmen habe einst die Rentabilität in der Sparte für das vierte Quartal 2006 in Aussicht gestellt.

Dann habe es das Erreichen der Gewinnschwelle wegen der Insolvenz von BenQ auf das vierte Quartal 2007 verschoben. "Und nun rechnet Infineon auch in diesem Jahr noch mit einem Verlust", so der Analyst weiter. Hypo Real Estate schlossen an die Vortagsverluste an und gaben weitere 4,8% auf 18,01 EUR nach. Trotz eines positiven Kommentars der Citigroup zur Deutschen Börse fiel die Aktie um 3,3% auf 109,60 EUR. Marktteilnehmer verwiesen auf schwache Vorgaben entsprechender US-Werte.

Continental büßten 3,6% auf 64,56 EUR ein. Die Deutsche Bank senkte das Kursziel für die Aktie auf 87 von 95 EUR. Henkel, die am Mittwoch noch sehr fest geschlossen hatten, verloren nun 3,2% auf 29,52 EUR.

Metro tendierten mit einem Minus von 0,3% auf 54,59 EUR relativ stabil, nachdem UBS die Aktie auf "Kaufen" erhöht hatte. Die Wachstumstreiber für Metro, Cash & Carry und Media Markt, seien intakt, hieß es in dem Kommentar von UBS. Deutsche Postbank drehten im Verlauf ins Plus. Nach der kurzen Konsolidierung sei die Übernahmespekulation zurückgekehrt, hieß es am Markt. Die Aktie stieg um 1,6% auf 57,89 EUR.

Im MDAX fielen Arcandor um 8,1% auf 12,13 EUR. Das Bankhaus Lampe hatte das Kursziel auf 13,50 EUR von zuvor 19 EUR gesenkt. Kuka drehten nach anfänglichen Aufschlägen ins Minus und verloren 7,6% auf 20,18 EUR. Der Anlagenbauer hatte Geschäftszahlen für 2007 veröffentlicht. Diese hätten "die Erwartungen mehr oder weniger getroffen", meinte ein Analyst vom Bankhaus Metzler. Premiere verloren nach einer Abstufung durch UniCredit auf "Verkaufen" von "Kaufen" 5,1% auf 12,75 EUR.

Norddeutsche Affinerie profitierten nach Angaben von Marktteilnehmern von einem Bericht des österreichischen Magazins "Format", wonach die russische Norilsk Nickel 35 EUR bieten könnte. Der Bericht nimmt Bezug auf nicht genauer benannte Investmentbanker. Norilsk war zu einer Stellungnahme zunächst nicht bereit, Norddeutsche Affinerie lehnte einen Kommentar ab. Norddeutsche Affinerie kletterten um 3,1% auf 30,21 EUR.

Im TecDAX setzten Conergy den Kursrutsch vom Mittwoch fort und verloren 18,2% auf 10,76 EUR. Mit Q-Cells, Solon, ErSol Solar und Solarworld gaben weitere Solartitel deutlich nach. Wacker Chemie fielen im Sog des Sektors um 5% auf 132,11 EUR. ADVA litten unter dem schwachen Ausblick von Cisco und fielen um 9,3% auf 2,25 EUR.

DJG/mif/ros

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