XETRA-SCHLUSS/Sehr schwach - US-Hausverkauf drückt DAX

05.09.2007
FRANKFURT (Dow Jones)--Sehr schwach ist der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch aus dem Handel gegangen. Ein jäher Abverkauf infolge schlechter US-Daten schickte den DAX um 1,7% oder 134 Punkte tiefer auf 7.588 Punkte. Umgesetzt wurden 6,2 Mrd EUR nach 5,9 Mrd EUR am Vortag. Nach lange Zeit ruhigem Geschäft sorgten am Nachmittag schlechte US-Hausverkäufe für Entsetzen. Sie waren im Juli überraschend um 12,2% eingebrochen. US-Analysten nannten die Zahlen "desaströs". Zudem belasteten die schwächeren ADP-Arbeitsmarktdaten. Diese Daten des privaten Instituts ADP gehen von einem Stellenzuwachs im August von nur 38.000 Stellen aus. Die Schätzungen der offiziellen US-Arbeitsdaten sehen dagegen noch ein Plus von 108.000 Stellen. Gleichzeitig verstärkte sich die Angst vor einem Überspringen auf die Realwirtschaft, nachdem die Arbeitsvermittlungsfirma Challenger eine kräftige Zunahme der landesweiten Entlasssungen vermeldet hatte. Allein rund 40% der Entlassungen wurden dabei als Folge der US-Immobilienkrise gesehen. "Damit wächst die Angst vor einer Ansteckung aller Branchen", sagte ein Händler. Am späten Abend präsentiert die US-Notenbank noch den Konjunkturausblick für die Vereinigten Staaten, das Beige Book. Am Donnerstag ruht das Marktinteresse ganz auf der Europäischen Zentralbank. Die Mehrheit der Marktteilnehmer erwarten hier mittlerweile keine Zinssenkung mehr. Charttechnisch dürfte sich der DAX nun in Richtung der Unterstützngen um 7.500 Punkte bewegen. Die Nachrichtenlage bei den Einzeltiteln war hingegen rar. Infineon und SAP wurden von positiven Aussagen der Analysten der CS Group gestützt. Dennoch verloren Infineon 1,3% auf 11,54 EUR und SAP 1% auf 39,29 EUR. Deutsche Bank verloren 2,1% auf 92,22 EUR, nachdem Lehman und Merrill laut Händlern ihre Kursziele für die Deutsche Bank gesenkt hatten. TUI verloren 1,6% auf 19,02 EUR, nachdem der Reisekonzern das geplante Joint Venture mit Carnival überraschend absagte. Die Unternehmen wollten gemeinsam ins Kreuzfahrtgeschäft einsteigen. TUI plant nun, das Geschäft alleine zu starten. Zu den Autoabsatzzahlen aus den USA für August hieß es, sie seien für BMW positiv ausgefallen, nachdem VW bereits während der Börsensitzung am Dienstag negative Zahlen veröffentlicht hatte. BMW verloren dennoch 1,5% auf 44,90 EUR und VW 1,2% auf 150,35 EUR. Siemens profitierten zwischenzeitlich von positiven Aussagen von ABB, schlossen aber ebenfalls 1,1% im Minus bei 91,97 EUR. In der zweiten Reihe standen Hochtief im Blick des Marktes. Händler äußerten sich grundsätzlich positiv zum angestrebten Erwerb der Bahn-Immobilientochter Aurelis durch Hochtief. Strategisch sei der Kauf sicherlich sinnvoll. Hochtief verstärke damit das Engagement im zukunftsträchtigen Infrastrukturbereich. Mit Blick auf den Kaufpreis müsse man aber zunächst das Urteil der Analysten abwarten. Auch Hochtief gaben 1,6% nach auf 78,25 EUR. Leoni kletterten gegen den schwachen Markt um 1% auf 41 EUR glatt, nachdem Dresdner Kleinwort das Kursziel auf 48,00 von 45,00 EUR angehoben hatten. Zwischen den Finanzdienstleistern AWD und MLP setzten sich die Umschichtungen weiter fort. AWD gaben 2,4% nach auf 25,42 EUR, MLP verloren 2,7% auf 11,73 EUR. Auslöser der Umschichtungen war der Wechsel des MLP-Finanzvorstands zum Mitbewerber AWD. Im TecDAX stiegen GPC Biotech um 5,5% auf 9,18 EUR. Nach den schlechten Nachrichten der vergangenen Wochen habe der Kauf eigener Aktien durch den GPC-CFO Mirko Scherer neue Zuversicht geweckt, hieß es. Zudem hoffe der Markt auf positive Aussagen von GPC auf der in Frankfurt stattfindenden Investoren-Konferenz.DJG/mod/raz

FRANKFURT (Dow Jones)--Sehr schwach ist der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch aus dem Handel gegangen. Ein jäher Abverkauf infolge schlechter US-Daten schickte den DAX um 1,7% oder 134 Punkte tiefer auf 7.588 Punkte. Umgesetzt wurden 6,2 Mrd EUR nach 5,9 Mrd EUR am Vortag. Nach lange Zeit ruhigem Geschäft sorgten am Nachmittag schlechte US-Hausverkäufe für Entsetzen. Sie waren im Juli überraschend um 12,2% eingebrochen. US-Analysten nannten die Zahlen "desaströs". Zudem belasteten die schwächeren ADP-Arbeitsmarktdaten. Diese Daten des privaten Instituts ADP gehen von einem Stellenzuwachs im August von nur 38.000 Stellen aus. Die Schätzungen der offiziellen US-Arbeitsdaten sehen dagegen noch ein Plus von 108.000 Stellen. Gleichzeitig verstärkte sich die Angst vor einem Überspringen auf die Realwirtschaft, nachdem die Arbeitsvermittlungsfirma Challenger eine kräftige Zunahme der landesweiten Entlasssungen vermeldet hatte. Allein rund 40% der Entlassungen wurden dabei als Folge der US-Immobilienkrise gesehen. "Damit wächst die Angst vor einer Ansteckung aller Branchen", sagte ein Händler. Am späten Abend präsentiert die US-Notenbank noch den Konjunkturausblick für die Vereinigten Staaten, das Beige Book. Am Donnerstag ruht das Marktinteresse ganz auf der Europäischen Zentralbank. Die Mehrheit der Marktteilnehmer erwarten hier mittlerweile keine Zinssenkung mehr. Charttechnisch dürfte sich der DAX nun in Richtung der Unterstützngen um 7.500 Punkte bewegen. Die Nachrichtenlage bei den Einzeltiteln war hingegen rar. Infineon und SAP wurden von positiven Aussagen der Analysten der CS Group gestützt. Dennoch verloren Infineon 1,3% auf 11,54 EUR und SAP 1% auf 39,29 EUR. Deutsche Bank verloren 2,1% auf 92,22 EUR, nachdem Lehman und Merrill laut Händlern ihre Kursziele für die Deutsche Bank gesenkt hatten. TUI verloren 1,6% auf 19,02 EUR, nachdem der Reisekonzern das geplante Joint Venture mit Carnival überraschend absagte. Die Unternehmen wollten gemeinsam ins Kreuzfahrtgeschäft einsteigen. TUI plant nun, das Geschäft alleine zu starten. Zu den Autoabsatzzahlen aus den USA für August hieß es, sie seien für BMW positiv ausgefallen, nachdem VW bereits während der Börsensitzung am Dienstag negative Zahlen veröffentlicht hatte. BMW verloren dennoch 1,5% auf 44,90 EUR und VW 1,2% auf 150,35 EUR. Siemens profitierten zwischenzeitlich von positiven Aussagen von ABB, schlossen aber ebenfalls 1,1% im Minus bei 91,97 EUR. In der zweiten Reihe standen Hochtief im Blick des Marktes. Händler äußerten sich grundsätzlich positiv zum angestrebten Erwerb der Bahn-Immobilientochter Aurelis durch Hochtief. Strategisch sei der Kauf sicherlich sinnvoll. Hochtief verstärke damit das Engagement im zukunftsträchtigen Infrastrukturbereich. Mit Blick auf den Kaufpreis müsse man aber zunächst das Urteil der Analysten abwarten. Auch Hochtief gaben 1,6% nach auf 78,25 EUR. Leoni kletterten gegen den schwachen Markt um 1% auf 41 EUR glatt, nachdem Dresdner Kleinwort das Kursziel auf 48,00 von 45,00 EUR angehoben hatten. Zwischen den Finanzdienstleistern AWD und MLP setzten sich die Umschichtungen weiter fort. AWD gaben 2,4% nach auf 25,42 EUR, MLP verloren 2,7% auf 11,73 EUR. Auslöser der Umschichtungen war der Wechsel des MLP-Finanzvorstands zum Mitbewerber AWD. Im TecDAX stiegen GPC Biotech um 5,5% auf 9,18 EUR. Nach den schlechten Nachrichten der vergangenen Wochen habe der Kauf eigener Aktien durch den GPC-CFO Mirko Scherer neue Zuversicht geweckt, hieß es. Zudem hoffe der Markt auf positive Aussagen von GPC auf der in Frankfurt stattfindenden Investoren-Konferenz.DJG/mod/raz

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