XETRA-START/DAX kaum verändert - Versorger gesucht

17.01.2011
FRANKFURT (Dow Jones)--Kaum verändert ist der DAX in den Handel am Montag gestartet. Gegen 9.48 Uhr MEZ fällt der DAX um 1 Punkt auf 7.074 Punkte. Die guten Vorgaben von Wall Street am Freitag schlagen sich somit nicht in steigenden Kursen nieder. Sie werden durch die schwache Entwicklung in China wieder ausgeglichen. Dort belastete nach der geldpolitischen Straffung am Freitag die Sorge vor weiteren Zinsschritten und die damit verbundene Abkühlung der dortigen Wirtschaft.

FRANKFURT (Dow Jones)--Kaum verändert ist der DAX in den Handel am Montag gestartet. Gegen 9.48 Uhr MEZ fällt der DAX um 1 Punkt auf 7.074 Punkte. Die guten Vorgaben von Wall Street am Freitag schlagen sich somit nicht in steigenden Kursen nieder. Sie werden durch die schwache Entwicklung in China wieder ausgeglichen. Dort belastete nach der geldpolitischen Straffung am Freitag die Sorge vor weiteren Zinsschritten und die damit verbundene Abkühlung der dortigen Wirtschaft.

Insgesamt sprechen Händler von einem ruhigen Geschäft. Impulse von Konjunkturseite sind im Handelsverlauf nicht zu erwarten, in den USA bleiben die Börsen wegen des "Martin Luther King Day" geschlossen. Die Blicke der Marktteilnehmer dürften sich nach Brüssel richten, wo die Finanzminister der Eurozone zusammenkommen.

Die EU-Kommission befürchtet einem Magazinbericht zufolge eine Verschärfung der Schuldenkrise und will deshalb den Euro-Schutzschirm umbauen und effektiver machen. "Neue, zudem verschärfte Spannungen scheinen in den ersten Monaten des Jahres 2011 unausweichlich", zitierte das Nachrichtenmagazin "Spiegel" aus einem internen Papier der Brüsseler Behörde.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble glaubt indes nicht, dass demnächst weitere EU-Staaten den Rettungsschirm in Anspruch nehmen müssen. Er sehe nicht, dass demnächst auch Portugal, Spanien, Italien und Belgien gerettet werden müssen und dies Europa sprengen könnte, sagte Schäuble der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Zuletzt war über eine Ausweitung des Rettungsschirms von 750 Mrd EUR spekuliert worden. Das wird von Beobachtern zum jetzigen Zeitpunkt allerdings als zunehmend unwahrscheinlich erachtet.

Charttechnisch stellen im DAX das Jahreshoch bei 7.084 Punkten und dann das Niveau ab 7.100 Punkten Widerstände dar, unterstützt ist der Leitindex bei 7.000 Punkten.

Im DAX setzen die Versorger ihre Erholungsbewegung aus der Vorwochen fort. "Der Sektor wird weiter gekauft", so ein Händler. Dieser begründet dies mit der eher schwachen Wertentwicklung der Aktien im vergangenen Jahr und der attraktiven Dividendenrendite. So geht es für E.ON um 1,1% auf 24,11 EUR nach oben, RWE steigen um 0,9% auf 53,74 EUR.

Skeptisch äußert sich ein Marktteilnehmer zu den Plänen der Deutschen Telekom, im US-Geschäft in diesem Jahr auf das mobile Internet, auf aggressives Marketing und auf niedrige Preise zu setzen. "Das könnte ein Spirale nach unten auslösen, die eine teuere Angelegenheit für die Anbieter wird", meint der Händler. Er bezieht sich damit auf einen Bericht der "Bild am Sonntag", in dem Telekom-CEO René Obermann zitiert wird. Die Aktie steigt um 0,2% auf 9,65 EUR.

Im TecDAX geht es für Kontron um 3,9% auf 8,90 EUR nach unten. Das Unternehmen hat am Freitagabend Zahlen für das abgelaufene vierte Quartal vorgelegt. Analyst Adrian Pehl von equinet spricht von "soliden Zahlen", warnt jedoch vor Euphorie angesichts des verhalten ausgefallenen Ausblicks auf 2011, der unter den Konsenserwartungen der Analysten liege. Zudem hat equinet die Aktie auf "Halten" von "Akkumulieren" gesenkt.

Dialog Semiconductor fallen um 3,7% auf 18,10 EUR. Marktteilnehmer sprechen hier von Gewinnmitnahmen, nachdem das Unternehmen am Montagmorgen Umsatzzahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr bekanntgegeben hat. "Die 296,6 Mio EUR liegen im Rahmen der Konsenserwartungen. Das verheißt keine positiven Überraschungen bei EBIT und Nettogewinn", sagt der Analyst. Angesichts der extrem guten Entwicklung des Wertes habe der Markt allerdings mehr erhofft.

DJG/mgo/mpt/ros

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