Zeichnen auf zwei Ebenen

04.04.2007

Samsung präsentierte auf der CeBIT einen 22 Zoll großen 3D-Bildschirm, der es erlaubt, auf zwei Ebenen zu zeichnen oder Notizen zu machen: den "SyncMaster SD22". Sollte das Gerät in der Form je auf den Markt kommen, müsse man laut Samsungs Produktmanager Horst Strohbender etwa den dreifachen Preis eines guten 22-Zöllers ansetzen. Sinnvolle Anwendungen sieht er jedoch erst ab Größen von 40 Zoll.

Schon 2002 hatte Samsung einen 3D-Monitor unter Verwendung von zwei hintereinander gelagerten LCD-Panels vorgestellt. Der jetzt auf der CeBIT gezeigte Prototyp bietet ohne optische Hilfsmittel wie zweifarbige 3D-Brillen ein sehr überzeugendes dreidimensionales Bild. Dies verdankt er der Multi-Layer-Display (MLD)-Technologie der kalifornischen Firma Puredepth. Kernpunkt der MLD-Technologie sind Polarizer, die die Interferenzen, die beim Überlagern von Panels entstehen können, unsichtbar machen. So erstaunlich wie die Tiefenwirkung ist auch die Möglichkeit, beide Panel-Ebenen mit unterschiedlichen Inhalten zu füllen, zu beschriften oder zu bemalen.

Ein denkbares Anwendungsgebiet sind Architekturbüros. Um den Grundriss zu verdeutlichen oder bauliche Änderungswünsche zu markieren, wechselt der Zeichenstift auf die untere Ebene. Das Einfügen von Möbeln und anderen Teilen der Inneneinrichtung skizziert der Architekt auf der oberen Ebene. Um von einer Ebene zu anderen zu gelangen, muss man nur den Zeichenstift aus dem Bild herausbewegen.

Klaus Hauptfleisch

Meinung des Redakteurs: Wer 3D-Kino mit Farbbrille ohne Schatteneffekte und Kopfschmerzen genießen kann, wird über die Zwei-Panel-Technologie vielleicht die Nase rümpfen. Aber mich hat sie überzeugt. Toll ist, wie der Zeichenstift zwischen den beiden Panel-Ebenen hin- und herwandern kann. In vertikalen Märkten wie dem Militär- oder Finanzwesen gäbe es an solchen Displays sicherlich Bedarf. Bis sie sich aber in der Masse durchsetzen, dürfte noch viel Entwicklungsarbeit nötig sein.

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