Zwei Europäer sollen Alcatel-Lucent wieder auf Kurs bringen

02.09.2008
PARIS (Dow Jones)--Bei dem Telekomausrüster Alcatel-Lucent sollen nun mit Ben Verwaayen und Philippe Camus zwei Europäer den Konzern wieder profitabel machen. Der Niederländer Ben Verwaayen sei zum CEO und der Franzose Philippe Camus zum Non-Executive Chairman ernannt worden, teilte Alcatel-Lucent am Dienstagmorgen mit. Die beiden werden Patricia Russo und Serge Tchuruk ersetzen, die Ende Juli zurück getreten waren.

PARIS (Dow Jones)--Bei dem Telekomausrüster Alcatel-Lucent sollen nun mit Ben Verwaayen und Philippe Camus zwei Europäer den Konzern wieder profitabel machen. Der Niederländer Ben Verwaayen sei zum CEO und der Franzose Philippe Camus zum Non-Executive Chairman ernannt worden, teilte Alcatel-Lucent am Dienstagmorgen mit. Die beiden werden Patricia Russo und Serge Tchuruk ersetzen, die Ende Juli zurück getreten waren.

Alcatel-Lucent hatte zuvor bereits sechs Quartale in Folge einen Verlust geschrieben und einige Gewinnwarnungen ausgesprochen. Ben Verwaayen hatte zuvor den britischen Konzern BT Group plc als CEO geführt und Philippe Camus war als Co-CEO bei dem Luft- und Raumfahrtkonzern EADS, der Muttergesellschaft von Airbus tätig.

Mit der Ernennung der beiden Europäer will das Unternehmen nach Einschätzung von Beobachtern wohl einen Schlussstrich unter die transatlantischen Rivalitäten ziehen, unter denen das Unternehmen seit dem Zusammenschluss vor zwei Jahren zwischen der französischen Alcatel SA und der US-amerikanischen Lucent Technologies Inc gelitten hat.

Seit der Fusion, die als "Merger of Equals" ausgegeben wurde, versuchte der Konzern seine amerikanischen und französischen Interessen mit der Besetzung der Posten nach Nationalitäten auszubalancieren.

Verwaayen und Camus sollen nun offenbar die kulturellen Grabenkämpfe beseitigen und das Unternehmen stärker in Frankreich verwurzeln. Ziel der Fusion von Alcatel und Lucent 2006 war die Schaffung einer Konzerngröße, die mit Preismacht die Billiganbieter beherrschen kann. Alcatel-Lucent bietet Telefon- und Internetausrüstung für Konzerne wie AT&T und Sprint Nextel.

Die Integration der beiden Unternehmen erwies sich offenbar als schwerer als erwartet. Zudem verzeichnete das gemeinsame Ausrüster-Kerngeschäft eine negative Geschäftsentwicklung. Seit der Fusion hat Alcatel-Lucent fast zwei Drittel des Börsenwertes eingebüßt.

Angesichts der Geschäfts- und Managementprobleme hatte der Board Ende Juli entschieden, dass Tchuruk und Russo den Konzern verlassen sollen. Die Aktie von Alcatel-Lucent verabschiedete sich am Montag bei einem Kurs von 4,30 EUR aus dem Handel.

Webseite: http://www.alcatel-lucent.com -Von Geraldine Amiel, Dow Jones Newswires, +49 (0) 69 29 725 108, unternehmen.de@dowjones.com DJG/DJN/cbr/brb

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