Meldungen vom 16.09.2002

  • Intel sagt Rambus-Speicher Adieu

    Alte Liebe rostet manchmal doch: Auf seiner Entwicklerkonferenz in der vergangenen Woche hat Intel beschlossen, die RDRAM−Technik von Rambus in keinem weiteren Produkt zu unterstützen. Damit hat Intel in der Bevorzugung der Speichertechnologien innerhalb der vergangenen zwei Jahre eine komplette Kehrtwende vollzogen.Als im November 2000 der Pentium−4−Prozessor (Sockel 423) und der Chipsatz i850 auf den Markt kamen, setzte Intel voll auf den RDRAM−Speicher von Rambus. Doch wegen zu hoher Kosten kamen die Sachen im Markt nicht richtig an. Deswegen musste Intel wenige Monate später klein beigeben und mit dem i845 einen Chipsatz herausbringen, der SDRAM−kompatibel war. Die zweite Version des Pentium 4 passte aber nur auf einen neuen Sockel, und zwar einen mit 478 Pins. Zunächst war der i845 nur SDR−SDRAM kompatibel, später auch DDR−SDRAM−fähig.Durch die jetzt getroffene Entsche ist der i850E−Chipsatz für schnelles PC1066−RDRAM die vorläufig letzte Intel−Rambus−Kooperation. Stattdessen will Intel künftig in allen Plattformen die zweikanalige DDR−SDRAM−Technik integrieren. (tö) …mehr

  • Siemens ICM: Neuer Vorstand kommt von McKinsey

    Ein Ex-McKinsey-Partner wird in Zukunft den Vorstandsposten für Strategie und Marketing bei Siemens ICM, dem Mobilfunkbereich des Konzerns, innehaben. In einer offiziellen Stellungnahme hieß es, man habe einen Vorstandsposten für den 33-jährigen Jens-Thomas Pietralla geschaffen. Pietralla soll von München aus vor allem die „Wahrnehmung der Marke Siemens durch den Kunden verbessern" und den Marktanteil vergößern. Er berichtet direkt an Peter Zapf, President Mobile Phones.Pietralla war insgesamt sechs Jahre bei McKinsey, die letzten zwei Jahre als Partner. Außerdem war er Mitglied der globalen High Tech Leadership Group von McKinsey. (gn) …mehr

  • Lucent: zehntes Verlustquartal in Folge

    Der amerikanische Tk-Ausrüster und Netzwerkspezialist Lucent setzt seine Serie von Hiobsbotschaften fort. Wie das Unternehmen bekannt gab, erwarte es sich für das laufende vierte Quartal (Ende September) einen weiteren Umsatzeinbruch und einen deutlich höheren Verlust als bisher prognostiziert. Der Umsatz werde im Vergleich zum Vorquartal um 20 bis 25 Prozent auf 2,2 bis 2,35 Milliarden Dollar sinken. Im Vergleichsquartal des Vorjahres hatte Lucent noch mehr als fünf Milliarden Dollar umgesetzt. Zudem rechnet das Unternehmen mit einem weit größeren Verlust als angenommen. Als Grund gab das Unternehmen die anhaltende Investitionsverweigerung der TK-Carrier, vor allem in den USA, an. Infolgedessen werde Lucent, das bereits das zehnte Quartal in Folge Verluste schreibt, alle Möglichkeiten zur Kostensenkung prüfen. Im Klartext: Trotz der Massenentlassungen der letzten beiden Jahre stehen erneut Arbeitsplätze zur Disposition. Das erklärte Ziel, Ende 2003 wieder Gewinne zu schreiben, sei vorerst nicht gefährdet, erklärte Lucent stoisch. (wl) …mehr

  • XML-Datenbank- und Server-Software boomt

    Der Markt für XML-Datenbank- und -Server-Software glänzte im Jahr 2001 nicht nur mit einer Zuwachsrate von 163,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr, sondern wird auch den nächsten fünf Jahren beträchtlich wachsen. Davon zeigen sich die Marktforscher von IDC überzeugt, nachdem sie den weltweiten Markt in Augenschein genommen haben. Laut den Auguren aus Framingham wird der Umsatz mit XML-Software - Datenbanken sowie Applikations- und Content-Server - im Jahr 2006 auf rund 3,5 Milliarden Dollar geklettert sein. Sollten XML-Hersteller in der Lage sein, auch Applikationen mit der Web-Beschreibungssprache zu bereichern, könnten die Umsätze noch höher ausfallen. Analystin Susan Funke meinte, die Tatsache, dass der Markt trotz deutlich limitierter IT-Budgets so stark wachse, zeige, dass XMLim Datenbankmarkt bald eine gewichtige Rolle spiele und den relationalen, nicht auf Web-Transkationen ausgelegten Datenbanken bald stark Konkurrenz machen werde. Zudem könnten sich Unternehmen durch den Einsatz von XML neue Geschäftsfelder im Handel, im Kundenmanagement und -ansprache erschließen. (wl) …mehr

  • Linux drängt auf Desktop-PCs

    Offenbar trägt Microsofts Preis- und Lizenzpolitik erste Früchte: Eine steigende Anzahl von PC-Anwendern setzt nun auch am Desktop auf Linux. Vor allem in den USA sollen immer mehr Unternehmen das quelloffene Betriebssystem nutzen, weiß das Wall Street Journal zu berichten. So spart sich etwa der Skateboard-Händler Zumiez. Inc. pro Laden etwa 500 Dollar, nachdem er all seine Rechner von Windows auf Linux umgestellt hat. Der Weihändler Westport Rivers plant ebenfalls seine Desktop-PCs auf Linux umzustellen und verspricht sich Einsparungen an Softwarekosten von 530 Dollar pro Arbeitsplatz. Auch die neuesten Zahlen der Marktforschungsunternehmens IDC bestätigen diesen Trend: demnach war auf 2,7 Prozent aller Arbeitsplatz-PCs weltweit Linux installiert. Damit erreicht dieses Betriebssystem beinahen den Anteil von MacOS (3,1 Prozent). Dies scheint auch Red Hat bemerkt zu haben: nächsten Monat soll eine spezielle Desktop-Version des US-amerikanischen Linux-Distributors in die hiesigen Media-Märkte gelangen (ComputerPartner berichtete). Das Haus Suse liefert bereits seit längerem eine Client-Version von Linux aus. (rw) …mehr

  • Mobilcom-Tochter Freenet.de spekuliert auf Festnetzsparte von Mobilcom

    Zwar gehört der Hamburger Onlinedienst Freenet.de AG zu 76 Prozent der von Insolvenz bedrohten MobilCom AG, dennoch spekuliert das Unternehmen auf die Festnetz-Sparte der Muttergesellschaft mit bis zu 500 Arbeitsplätzen. Wie Freenet-Chef Eckhard Spoerr erklärte, sei der eigenen Angaben zufolge zweitgrößte deutsche Online-Anbieter bereit, die bereits ausgehandelten Kaufverträge für die Festnetzsparte von Mobilcom zu unterzeichnen. Derzeit bestreiten die Hamburger rund 85 Prozent des Festnetzgeschäfts von Mobilcom. Den Wert dieser Geschäfte beziffert Freenet auf zirka 16 bis 17 Millionen Euro. Spoerr erklärte zugleich, dass Freenet von einer Insolvenz des Büdelsdorfer Tlekommunikationshändlers nicht betroffen wäre. Im Gegenteil. Rechtlich gesehen wäre Freenet Gläubiger von Mobilcom. Laut Spoerr ist der Online-Anbieter mit aktuell 5,6 Millionen Kunden profitabel und verfüge über Barmittel in Höhe von 57 Millionen Euro. Allerdings hatte Freenet im ersten Halbjahr 2002 einem Ebit-Verlust von 1,54 Millionen Euro bei einem Umsatz von 18,67 Millionen Euro bilanziert. (wl) …mehr

  • Fujitsu ruft zehn Millionen Festplatten zurück

    Fujitsu startet eine große Rückrufaktion und fordert alle im Zeitraum zwischen September 2000 und September 2001 produzierten Festplatten wieder ein. Der Umtausch wird aufgrund eines Fehlers in der Elektronik eingeleitet. Fujitsu soll entdeckt haben, dass einige Platten bei hohen Temperaturen oder hoher Luftfeuchtigkeit Datenfehler produzieren. Fujitsu Deutschland konnte noch nichts dazu sagen, ein Statement werde erst in den nächsten Tagen aus Japan erwartet. (jh) …mehr

  • Adobe-Manager mit zufriedenen Gesichtern: Ziele für drittes Quartal erreicht

    Adobe, Hersteller von Grafiksoftware ,hat seine Ziele für das dritte Quartal des laufenden Geschäftsjahres erreicht. Geplant waren Umsätze zwischen 270 und 290 Millionen Dollar. Das Unternehmen meldete nun einen Umsatz von 284,9 Millionen Dollar Umsatz und einen Netto-Gewinn von 47,2 Millionen Dollar. Im Vergleich: Das dritte Quartal des Vorjahres schlossen die Kalifornier mit 292,1 Millionen Dollar Umsatz und 40,3 Millionen Dollar Gewinn ab. „Wir planen auch im vierten Quartal zu wachsen", erklärte Bruce R. Chizen, CEO von Adobe. Für das vierte Quartal hat sich der Hersteller einen Umsatz zwischen 285 und 300 Millionen Dollar vorgenommen. Unter dem Strich sollen vom Umsatz in etwa 26 bis 29 Prozent übrig bleiben.(gn) …mehr

  • ERP-Hersteller PSI konsolidiert Beteiligunsstruktur

    Der PSI-Vertriebspartner Integral Datentechnik GmbH verschmilzt mit dem Entwicklungshaus GSI mbH. Durch die Fusion soll ein Anbieter von Fertigungslösungen für den unteren Mittelstand entstehen, der das Entwicklungs-Know-how der GSI mit der Vertriebskompetenz der Integral Datentechnik verbindet. PSI wird an der neuen GSI mbH nur noch mit 47 Prozent beteiligt sein, bislang waren es 49 Prozent. Auch das 100 prozentige Tochterunternehmen des Software-Herstellers PSI Infrastruktur Services GmbH fusioniert. Durch das Zusammengehen des Netzwerkspezialisten Schindler mit der PSI Infrastruktur soll ein neuer Komplettanbieter mit über 100 Mitarbeitern entstehen, dessen Leistungsangebot von der EDV-Verkabelung bis zum Aufbau und Betreuung kompletter IT-Infrastrukturen reicht. Außerdem will PSI durch die Integration der PSI Penta Automotive GmbH in die PSI Penta Software Systems GmbH die Ausrichtung des Produkts "Penta" auf den Zielmarkt Automotive verstärken und Synergien in der Produktentwicklung nutzen. (hei) …mehr

  • Intershop erschreckt Anleger durch außerplanmäßige Abschreibungen

    Der E-Shop-Anbieter Intershop will mit einem Kapitalschnitt seine Bilanz stärken und seine finanzielle Flexibilität erhöhen. Der geplante Maßnahmenkatalog umfasst unter anderem die außerplanmäßige Abschreibung von Vermögenswerten und eine Kapitalherabsetzung verbunden mit einer Zusammenlegung von fünf alten gegen eine neue Inhaberstammaktie. Aufgrund der Abschreibungen wird die Eigenkapitalquote von Intershop von 80 Prozent auf 50 Prozent sinken.Die Anleger reagierten mit Furcht und nicht wie von Finanzvorstand Jürgen Schöttler erwartet mit Hoffnung. Es kam zu Kursabschlägen von über 45 Prozent. Schöttler versucht die Anleger zu beruhigen. Er sagt, dass das Unternehmen stabil und schuldenfrei sein. Die liquiden Mittel würden mindestens bis zum Jahresende reichen. Branchenkenner sind sich da nicht so sicher. Im ersten Halbjahr hatte Intershop rund 26 Millionen Euro Barreserven angegeben. Bedenkt man, dass davon allein acht Millionen Euro nicht frei verfügbar sind und laut Schöttler pro Quartal knapp unter zehn Millionen Euro als Barmittelverbrauch angegeben werden, dürfte das Geld aber nicht sehr lange reichen.Dennoch betont der Finanzvorstand, das neue Kapital bräuchte man nicht zur Sicherung der Liquidität, sondern um konkurrenzfähig zu bleiben. Nun soll auf einer Hauptversammlung der Weg zum neuen Kapital freigemacht werden. Die Aktionäre müssen dem Aktientausch 5:1 zustimmen. Erst dann kann das Unternehmen neues Kapital aufnehmen, da der Kurs der Aktie höher als ein Euro sein muss, um junge Aktien auszugeben. Laut Schöttler sollen so weitere 20 Millionen Euro in den Topf kommen.(go) …mehr

  • Westcon vertreibt Informix-Datenbanken

    Ab sofort ist die Westcon GmbH deutscher IBM-Distributor für Informix-Datenbanken. Wie die Mönchengladbacher mitteilen, können sie „die kompletten Serviceleistungen aus dem Assurance- und OpenLine-Programm" anbieten. ISVs (Independent Software Vendor) haben die Möglichkeit, ihre Projekte über den Distributor abzuwickeln, so Westcon. Man habe ein Kompetenzzentrum eingerichtet, um auch Value Add-Leistungen offerieren zu können. „Wir bieten 2nd Level Support an", erklärte Udo Schillings, Business Manager Westcon Deutschland. Kunden würden „in der Pre-Sales und Entwicklungsphase" sowie bei Marketing und Vertrieb unterstützt. (wl) …mehr

  • Big Blue kauft weiter für Websphere ein

    Um seine Infrastruktur-Software „Websphere" fortschreitend mit Geschäftsprozess-Managementfähigkeiten ausbauen zu können, hat IBM den 1990 gegründeten, rund 60 Mitarbeiter zählenden Spezialisten Holosofx gekauft. Finanzielle Details wollte IBM nicht bekannt geben; die Software der Kalifornier, mit der Geschäftsprozesse modelliert, überwacht und automatisiert werden können, werde in „Websphere" integriert. Der Erwerb von Holosofx passt zu den beiden Softwerker-Käufen von Big Blue in diesem Jahr. Im Januar hatte IBM Crossworlds gekauft; dieses Unternehmen offeriert Software für Geschäftsprozessintegration. Im Juni kam Directory-Integration-Spezialist Metamerge zu Big Blue. Mit den Käufen zeigt IBM deutlich, welche Rolle es im Markt für webfähige Business-Software spielen will: die führende, vor Konkurrenten wie BEA, Oracle oder SAP. Diese Absicht unterstreicht auch der Kauf von Berater Pricewaterhouse Coopers Consulting Ende Juli. Laut US-Marktforscher IDC wird im Jahr 2005 allein der Markt für Business-Integration-Software einen Wert von rund vier Milliarden Dollar haben. (wl) …mehr

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