Auch Kuka-Vorstandsvorsitzender Kayser tritt zurück - FTD

03.09.2009
FRANKFURT (Dow Jones)--Das Gerangel mit dem Großaktionär wird nicht nur Kuka-Aufsichtsratschef Rolf Bartke seinen Posten kosten, einem Pressebericht zufolge wird auch Vorstandsvorsitzer Horst Kayser zurücktreten. Auf der außerordentlichen Aufsichtsratssitzung am Donnerstag werde Kayser seinen Posten niederlegen, berichtet die "Financial Times Deutschland" (FTD) unter Berufung auf Unternehmenskreise.

FRANKFURT (Dow Jones)--Das Gerangel mit dem Großaktionär wird nicht nur Kuka-Aufsichtsratschef Rolf Bartke seinen Posten kosten, einem Pressebericht zufolge wird auch Vorstandsvorsitzer Horst Kayser zurücktreten. Auf der außerordentlichen Aufsichtsratssitzung am Donnerstag werde Kayser seinen Posten niederlegen, berichtet die "Financial Times Deutschland" (FTD) unter Berufung auf Unternehmenskreise.

Ein neuer Vorstandsvorsitzender soll zunächst noch nicht berufen werden, schreibt die Zeitung. Finanzvorstand Matthias Rapp wird nach FTD-Informationen dagegen vorerst im Amt bleiben. Da die Banken während der laufenden Finanzierungsverhandlungen von Kuka ungern einen neuen Finanzchef sähen, werde Rapp aber wohl erst einmal weitermachen, heißt es in dem Bericht vom Donnerstag. Kuka war am Morgen nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Bereits am Mittwochabend hatte das "Handelsblatt" (HB) vorab aus seiner aktuellen Ausgabe berichtet, auf der außerordentlichen Aufsichtsratssitzung würden Chefkontrolleur Rolf Bartke und die Aufsichtsräte Reiner Beutel, Helmut Leube und Herbert Meyer zurücktreten. Laut HB werden die Großaktionäre Grenzebach und Guy Wyser-Pratte damit für die Neubesetzung der Kapitalseite des Aufsichtsrats völlig freie Hand erhalten. Weder ein Kuka-Sprecher noch eine Grenzebach-Sprecherin wollten die Informationen am Vorabend auf Anfrage kommentieren.

In den vergangenen Wochen hatte es hinter den Kulissen des MDAX-Konzerns Streit zwischen der Führungsriege und den Großaktionären Grenzebach und Guy Wyser-Pratte gegeben. Der schwäbische Maschinenbauer und der US-Investor halten gemeinsam rund 40% an den Augsburgern. Zuletzt kam den Großaktionären der Strategiewechsel bei Kuka zu langsam voran. Zudem wurde dem Kuka-Management vorgeworfen, falsch und zu spät auf die Wirtschaftskrise reagiert zu haben.

Vergangenen Monat war der Streit dann endgültig eskaliert. Grenzebach beantragte am 12. August eine außerordentliche Hauptversammlung, um dem Kuka-Management das Vertrauen zu entziehen. Die Entscheidung des Kuka-Vorstands dazu steht noch aus. Für den Fall, dass der Vorstand dem Antrag zustimmen sollte, hat der Kuka-Aufsichtsratsvorsitzende, Rolf Bartke, bereits seinen Rücktritt angekündigt. Der ehemalige Daimler-Manager hatte zudem gesagt, dass im Falle seines Rückzugs auch andere Aufsichtsräte ihren Hut nehmen könnten.

Für die Kuka-Führungsmannschaft um Vorstandschef Horst Kayser und Finanzvorstand Matthias Rapp würde die Luft auf einer außerordentlichen Hauptversammlung dünn werden. Denn Grenzebach und Guy Wyser-Pratte hätten auf einem möglichen Aktionärstreffen die faktische Mehrheit inne.

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