Arbeitnehmer angeblich "gefährdet"

Arbeitsministerin warnt vor Risiken in der Cloud

11.07.2012
Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat dazu aufgerufen, Chancen auf dem Weg in die Arbeitswelt der Zukunft zu nutzen, gleichzeitig aber vor Risiken gewarnt. "Cloud-Arbeiter stehen ständig im Wettbewerb miteinander und unter dem ständigen Druck, sich immer wieder neu bewerben zu müssen", sagte die Ministerin zum Auftakt einer Internet-Konferenz in München. Sie entwarf das Szenario einer Arbeitswelt des Jahres 2020, die ganz von der "Cloud", also Anwendungen aus dem Internet, geprägt ist.

Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat dazu aufgerufen, Chancen auf dem Weg in die Arbeitswelt der Zukunft zu nutzen, gleichzeitig aber vor Risiken gewarnt. "Cloud-Arbeiter stehen ständig im Wettbewerb miteinander und unter dem ständigen Druck, sich immer wieder neu bewerben zu müssen", sagte die Ministerin zum Auftakt einer Internet-Konferenz in München. Sie entwarf das Szenario einer Arbeitswelt des Jahres 2020, die ganz von der "Cloud", also Anwendungen aus dem Internet, geprägt ist.

In dieser Welt von "Klick-Arbeitern" werde es keine Rolle mehr spielen, ob jemand festangestellt oder nur zeitweise für ein Unternehmen tätig sei, sagte von der Leyen auf der Konferenz DLDwomen. Es werde künftig eine "virtuelle Belegschaft" geben, einen weltweit verfügbaren Pool von Talenten. Dies bedeute enorme Kosteneinsparungen für Unternehmen. "Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich das gut finde oder erschrocken darüber bin", sagte die Politikerin.

Kommentar

Bisher hat sich Bundesarbeitsministerin von der Leyen noch nicht als IT-Expertin hervor getan. Umso verwunderlicher erscheint es, dass sie nun vor "Risiken" in der Cloud warnt.

Bisher hat sich Bundesarbeitsministerin von der Leyen noch nicht als IT-Expertin hervor getan. Umso verwunderlicher erscheint es, dass sie nun vor "Risiken" in der Cloud warnt. (rw)

Die rund 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Konferenz rief von der Leyen auf, die Chancen dieser Entwicklung zu nutzen. Vor allem Frauen könnten von der größeren Flexibilität profitieren. Nicht mehr "Netzwerke alter Jungs", sondern allein die Ergebnisse der Arbeit würden dann über Erfolg und Karriere entscheiden. In der Zwischenzeit sei aber weiter eine Quotenregelung für Frauen in Führungspositionen sinnvoll. Der Zwang zur Entscheidung zwischen Karriere und Familie müsse künftig hinfällig sein, forderte die Ministerin: "Wir wollen Bosse sein und wir wollen Babys haben!"

Die Konferenz wolle neue Lebens- und Geschäftsmodelle in der digitalen Welt erkunden, sagte DLD-Gründerin Steffi Czerny zur Eröffnung der Veranstaltung. "Wir stehen vor einem gewaltigen Wandel in der Art wie wir arbeiten, wie wir lernen, wie wir uns miteinander austauschen und wie wir Geschäfte machen", erklärte die Schauspielerin Maria Furtwängler, die ebenfalls Schirmherrin der Konferenz ist. Das Motto der DLDwomen zitierend fügte sie hinzu: "Dafür brauchen wir neue Regeln und neue Werte." Den Internet-Konzern Google kritisierend wandte sich Furtwängler gegen die "unglaubliche Obsession des Datensammelns". Für all die Dienste im Netz "bezahlen wir am Ende des Tages mit dem privatesten und intimsten Gut, das wir haben, unseren Daten".

Die DLD (Digital Life Design), organisiert von Verleger Hubert Burda, fand erstmals 2005 statt und richtet als Plattform für Internet-Unternehmer und Investoren jeweils im Januar den Blick auf aktuelle Trends im Web. Die DLDwomen ist ein Ableger dieser Konferenz mit einem Schwerpunkt auf Frauenthemen. (dpa)

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