Mit Dienstleister Xerabit

Loewe packt SAP via VSPEX in die Private Cloud

09.04.2013
Das System- und Beratungshaus Xerabit hat gemeinsam mit TD Azlan ein VSPEX-Projekt beim Home-Entertainment-Spezialisten Loewe um. Der Einsatz der Referenzarchitektur ermöglichte es Loewe, den Aufwand für Planung, Anpassung und Konfiguration von Infrastrukturen massiv zu senken.
Foto: Loewe

Das System- und Beratungshaus Xerabit setzte gemeinsam mit TD Azlan ein VSPEX-Projekt beim Home-Entertainment-Spezialisten Loewe um. Der Einsatz der Referenzarchitektur ermöglichte es Loewe, den Aufwand für Planung, Anpassung und Konfiguration von Infrastrukturen massiv zu senken. Aufgrund der Validierung durch Xerabit und EMC reduzierte sich zudem der Zeitaufwand für die Bereitstellung.
Der Home-Entertainment-Sepzialist Loewe fertigt seine Audio- und TV-Produkte größtenteils hierzulande im oberfränkischen Kronach. Hier ist auch die ursprünglich in Berlin gegründete Firma seit 1948 zuhause.

CPU-Auslastung mehr als verdreifacht

Bereits seit 90 Jahren ist Loewe am Markt aktiv. Weitaus jünger, wenngleich für die IT-Welt durchaus schon im Seniorenalter, war 2012 Loewes Server- und Speicherplattform für die SAP-Landschaft. Viele der längst abgeschriebenen Systeme hatten bereits fünf bis sieben Jahre hinter sich. Wartungsverträge liefen aus; Aufwand und laufende Kosten gerieten zusehends aus der Balance.

Höchste Zeit also für ein technologisches Upgrade, um die geschäftskritischen SAP-Systeme basierend auf Oracle-Datenbanken in dem Kronacher Rechenzentrum auf eine skalierbare, flexible und nachhaltig kosteneffiziente Grundlage zu stellen.

Oliver Fischer, IT-Bereichsleiter bei Loewe
Oliver Fischer, IT-Bereichsleiter bei Loewe
Foto: Loewe

Dass es sich hierbei um eine virtuelle Plattform handeln sollte, stand von Anfang an fest: "Wir hatten schon in der Vergangenheit positive Erfahrungen bei der Virtualisierung von Non-SAP-Anwendungen mit vSphere von VMware gemacht", berichtet Oliver Fischer, IT-Bereichsleiter bei Loewe. Mit der aktuellen VMware-Lösung lässt sich beispielsweise inzwischen auch die CRM-Anwendung auf Basis von DOCUframe so gut wie ohne Einfluss auf die Performance virtualisieren.

Das Resultat: Während die CPUs der früheren physischen CRM-Server lediglich zu 10 bis 20 Prozent ausgelastet waren, wird dieser Wert in der virtualisierten Variante auf voraussichtlich das Dreifache ansteigen, so dass Loewe einen größeren Nutzen aus seinen Investitionen in die Infrastruktur ziehen kann.

Da die (physischen) SAP-Server von Loewe ihre bisher verfügbare Prozessorkapazität gleichfalls nur zu maximal 20 Prozent nutzten, verspricht sich der Bereichsleiter von Virtualisierung auch hier einen ähnlich hohen Anstieg des Auslastungsgrades wie im Fall des CRM-Systems.

Interoperabilität garantiert

Die Virtualisierung einer kompletten SAP-Landschaft, die auf der Datenbank von Oracle basiert, ist allerdings ein weitaus komplexeres Vorhaben als die Umstellung einer einzelnen Anwendung. So müssen zum Beispiel Speichersysteme samt ihrer Serveranbindung bei der Virtualisierung gewissermaßen mitspielen, damit sich virtuelle Maschinen später reibungslos steuern, verwalten und sichern lassen. "Eben darum haben wir unserem Angebot eine VSPEX-Komplettlösung für die Virtualisierung von EMC zugrunde gelegt", kommentiert Jörg Müller, zuständiger Projektleiter beim IT-Dienstleister Xerabit GmbH mit Hauptsitz in Unterschleißheim bei München.

Auswahlkriterium: Hohe Speicher-Performance

Die Entscheidung von Loewe zugunsten des Xerabit-Konzepts resultierte aus einer Evaluierung verschiedener Alternativangebote - auch solcher, die NetApp-Speichersysteme enthielten.

Die Entscheidung für VSPEX begründet Oliver Fischer vor allem mit der nativen SAN-Unterstützung und den guten Performance-Eigenschaften der zugehörigen Unified-Storage-Systeme EMC VNX: "Stabil hohe Performance für geschäftskritische SAP-Anwendungen ist für uns absolut essenziell. Denn davon hängt die Akzeptanz und letztlich auch die Produktivität der Anwender im Unternehmen ab - und die stehen bei uns im Mittelpunkt."

Ein optimales Verhältnis zwischen I/O-Performance und Speicherkosten erreicht die VSPEX-Lösung vor allem durch die EMC FAST Suite. IT-Leiter Fischer erläutert: "FAST unterteilt ein EMC VNX-System in mehrere Storage-Schichten und sorgt dafür, dass unterschiedliche Daten je nach Performancebedarf automatisch in der richtigen Speicherschicht abgelegt werden."

Debitoren-Stammdaten etwa sind bei Loewe permanent in Benutzung; sie sind gewissermaßen ‚heiß‘ und werden deshalb automatisch auf ultraschnellen Flash-Drives gespeichert. Andere SAP-Tabellen hingegen, die nur einmal im Monat angesprochen werden, gelten als ‚kalt‘ und werden von EMC FAST auf langsameren, dafür aber kostengünstigeren Speichermedien abgelegt.

Eckdaten zum Projekt

Die Anforderungen

  • Vereinfachte Infrastruktur zur Virtualisierung der kompletten SAP-Landschaft

  • Hohe Performance und Skalierbarkeit; optimierte Backup-Verfahren

Die Lösung

  • EMC VSPEX Private Cloud auf Basis von VMware vSphere 5 mit:

  • zwei EMC VNX Unified-Storage-Systeme

  • zwei EMC RecoverPoint Appliances (zur Spiegelung in zweites Rechenzentrum)

  • EMC Networker und EMC Data Domain als Backup- und Deduplizierungslösung

Der Projektpartner

Xerabit GmbH, München-Unterschleißheim

Unterbrechungsfreie Backups und Datensicherheit

Die beiden EMC VNX-Systeme verteilen sich auf zwei getrennte Rechenzentrumsbrandabschnitte in Kronach. Dabei werden die SAP-Daten mit Hilfe von EMC RecoverPoint Appliances permanent vom ersten in den zweiten Rechnerraum gespiegelt. Die Spiegelung erfolgt dabei so, dass zusätzlich zum Datentransfer alle Datenänderungen auf dem zweiten VNX-System mitprotokolliert werden. Basierend darauf können mit Hilfe des EMC Replication Manager applikationskonsistente Snapshots erstellt werden.

EMC Networker bietet eine vereinfachte Lösung für das komplette Backup- und Recovery-Management, einschließlich aller virtuellen Maschinen und der logischen Laufwerke.

Im VSPEX-Konzept von Xerabit werden Sicherungsdaten ausschließlich via SAN übertragen. Lediglich Metadaten laufen über das LAN. In diesem so genannten LAN-free-Backup-Szenario wird das Servernetzwerk durch Sicherungen also nicht belastet. Da außerdem die Serversicherungen losgelöst vom eigentlichen Applikationsserver erfolgen (Server-less Backup), sind auch hier keinerlei Performance-Einschränkungen bei Produktionsanwendungen zu befürchten. Zusätzlich können aber auch ganz konventionell LAN-basierte Backups durchgeführt werden.

Als zusätzliches Backup-to-Disk-Medium dient in Kronach ein EMC Data Domain System, welches das Backup-Volumen durch eine besonders effiziente Form der Deduplizierung reduziert: Mehrfach wiederkehrende Binärmuster auf Datei- und Block-Ebene werden zusammengefasst, so dass Dubletten solcher Muster nicht mehr doppelt und mehrfach gespeichert werden müssen. Der Kompressionsfaktor erreicht je nach Ausgangsdaten durchschnittlich 90 Prozent. Durch den Einsatz von EMC Data Domain benötigt Loewe nur etwa 3,7 Terabyte nutzbaren Speicherplatz, um mehr als 37 Terabyte an aktuellen Daten unterzubringen.

Noch ist die Virtualisierung der SAP-Landschaft nicht komplett abgeschlossen. Doch Oliver Fischer ist jetzt schon überzeugt: "Mit der VSPEX Lösung sind wir auch in Sachen Skalierbarkeit nicht nur heute, sondern auch auf Jahre hinaus auf der sicheren Seite." (rb)

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