Fast 500 Millionen Euro Verlust

Nokia verliert weiter an Boden

22.07.2011
Sinkende Absatzzahlen bei Handys und Smartphones machen dem Handyhersteller Nokia weiterhin zu schaffen.

Sinkende Absatzzahlen bei Handys und Smartphones machen Nokia weiterhin zu schaffen. Das finnische Unternehmen hat im abgelaufenen zweiten Quartal 88,5 Millionen Geräte verkauft - das sind 18 Prozent weniger als in den ersten drei Monaten dieses Jahres und 20 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Im Smartphone-Bereich sank der Absatz bei Nokia von 24,2 Millionen im ersten Quartal auf jetzt 16,7 Millionen.

Wie das Unternehmen mitteilte, betrug der Umsatz von Anfang April bis Ende Juni 9,28 Milliarden Euro - ein Minus von 7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 5,47 Milliarden Euro - und damit knapp 1,33 Milliarden weniger als im Jahr zuvor - nahm Nokia im Handygeschäft ein. Während der Hersteller im zweiten Geschäftsquartal 2010 noch einen Gewinn von 295 Millionen Euro erzielte, gab es im vergangenen Quartal einen Verlust in Höhe von 487 Millionen Euro (gemäß der internationalen Bilanzregeln IFRS). Operativ nahm Nokia nach eigener (Nicht-IFRS-) Rechnung im Berichtszeitraum 391 Millionen Euro ein. Darin sind aber auch Lizenzzahlungen von Apple eingeschlossen.

Nokia verdiente an jedem verkauften Mobiltelefon im Durchschnitt 62 Euro. Der durchschnittliche Verkaufspreis betrug bei den 16,7 Millionen Smartphones 142 Euro und bei den 71,8 Millionen verkauften Featurephones 36 Euro. Um ein weiteres Absinken seines Marktanteils bei Smartphones zu verhindern, will Nokia die Verkaufspreise für seine Symbian-Geräte wie das Nokia N8 oder das neuere Nokia E6 um bis zu 15 Prozent senken.

Der einst unangefochtene Weltmarktführer will mit dem Betriebssystem Windows Phone 7 die Trendwende schaffen. Erste Smartphones, auf denen das gemeinsam mit Microsoft weiterentwickelte OS läuft, sollen in diesem Jahr herauskommen. Erste Bilder vom ersten Windows Phone von Nokia, dem Sea Ray, sind bereits im Internet zu sehen. Eine größere Angebotspalette wird Nokia seinen Kunden aber erst im kommenden Jahr anbieten können.

Für eine Übergangszeit verwendet das Unternehmen parallel Symbian. Es soll die nächsten Jahre mit Updates gepflegt und weiterentwickelt werden. Außerdem sollen weiterhin neue Geräte auf den Markt kommen, die damit ausgestattet sind. Nokia-Chef Stephen Elop sprach auch von optimistisch stimmenden Verkaufszahlen bei Dual-SIM-Handys. Weitere Geräte aus dieser Handykategorie sollen ebenfalls in diesem Jahr eingeführt werden.

Das Ergebnis je Aktie lag bei minus zehn Cent. Trotz des schlechten Ergebnisses legte die Aktie am Donnerstag gegenüber Mittwoch an Wert zu, wie die Übersicht von Wallstreet Online zeigt.

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