Analyse von Kaspersky

Wie Fußball Cyberkriminalität fördert

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.
Im Umfeld von Großereignissen wie Fußball-Europa- und Weltmeisterschaften, bei Olympia, beim Tod von Stars wie Michael Jackson oder bei Naturkatastrophen, da wittern Cyberkriminelle immer Geschäft mit Leichtgläubigen.

Im Umfeld von Großereignissen wie Fußball-Europa- und Weltmeisterschaften, bei Olympia, beim Tod von Stars wie Michael Jackson oder bei Naturkatastrophen, da wittern Cyberkriminelle immer Geschäft mit Leichtgläubigen.

Oft erlebt man schon beim Frühstück eine böse Überraschung, wenn man den Anhang einer Spam-Mail öffnet. Bild: Kaspersky
Oft erlebt man schon beim Frühstück eine böse Überraschung, wenn man den Anhang einer Spam-Mail öffnet. Bild: Kaspersky
Foto: Kaspersky

So warnt nun auch Kaspersky Lab vor Spam-Mails, die im Rahmen der Fußball-Europameisterschaft versandt werden. Damit wollen Cyberkriminelle unbedarfte Anwender in die Falle locken und verschicke derzeit massenhaft angebliche Sensationsmeldungen zur Euro 2012. Das Ziel der Online-Gangster ist es, die einfach gestrickten Fußballfans auf gefälschte Webseiten zu locken, um sensible Daten abzugreifen. Neben dem klassischen E-Mail-Spam wird diese Taktik auch vermehrt auf sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter angewendet.

In der Vergangenheit musste man noch live am Fernseher dabei sein, um sensationelle Fußballereignisse nicht zu verpassen. Heute reicht der Blick auf Twitter, Facebook und das E-Mail-Postfach. Dort stapeln sich dann Meldungen über vergebene Chancen, Jahrhundert-Tore und amateurhafte Pannen. Doch Vorsicht bei allzu sensationellen Stories: Spammer setzen auf die menschliche Neugierde (so genanntes Social Engineering) und fluten Postfächer mit gefälschten Nachrichten, streuen Tweets mit verseuchten Links und machen auch vor groß angelegten Facebook-Betrügereien nicht halt, warnen die Experten von Kasperky Lab und erinnern an Ereignisse aus der jüngsten Vergangenheit. Denn schon 2006 tarnte sich der E-Mail-Wurm Sober mit Nachrichten über angebliche Zuteilungen von Tickets für die Fußball-Weltmeisterschaft - und infizierte so weltweit tausende Rechner.

Auch ein angeblicher Spielplan zur Weltmeisterschaft 2006 im Anhang der Spam-Mails hatte nicht die Spielpaarungen, sondern einen ausgewachsenen Trojaner im Gepäck. Zur Fußball-Weltmeisterschaft 2010 identifizierte Kaspersky Lab zahlreiche Spam-Betrügereien. Der inhaltliche Mix der Cyberkriminellen bestand damals - wie überraschend - aus Meldungen zu angeblichen FIFA-Verlosungsgewinnen und Fußball-Sensationsmeldungen. Wie zu erwarten entdeckte Kaspersky Lab dann auch schon im Januar 2012 die ersten Spam-E-Mails, in denen vor allem mit angeblichen Tickets zur Europameisterschaft in Polen und der Ukraine Anwender hinters Licht geführt werden sollten. Es folgten Spam-Mails, in denen Unterkünfte und günstige Angebote für Live-Übertragungen in verschiedenen Städten Europas feilgeboten wurden.

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