Von Mirasys

Video-Überwachung in der Metzgerei

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.
Das Marktsegment "Videoüberwachung" boomt wie nie - einerseits bedingt durch die aktuelle Sicherheitslage, andererseits durch die mittlerweile bezahlbaren Videoüberwachungssysteme. Eine Vielzahl an Anbietern stellt die dazugehörige Hardware (Kameras, Rekorder und Server) her, doch oft braucht es noch zusätzliche Software - etwa zum Managen der verschieden Video-Streams.

Das Marktsegment "Videoüberwachung" boomt wie - einerseits bedingt durch die aktuelle Sicherheitslage, andererseits durch die mittlerweile bezahlbaren Videoüberwachungssysteme. Eine Vielzahl an Anbietern stellt die dazugehörige Hardware (Kameras, Rekorder und Server) her, doch oft braucht es noch zusätzliche Software - etwa zum Managen der verschieden Video-Streams.

Derartige Lösungen bietet beispielsweise die Mirasys Group. Mittlerweile ist das finnische Softwarehaus auch in Deutschland präsent - mit immerhin drei Mitarbeitern. Als General Manager für die Region Zentral- und Osteuropa agiert von Aschaffenburg aus Klaus Seibold.

Im Gespräch mit ChannelPartner konnte er immerhin mit einigen deutschen Referenzkunden aufwarten. Einer von ihnen ist die Metzgerei Gref-Völsing aus Frankfurt. Sie verfügt über vier Fillialen in der hessischen Metropole und nutzt die Video-Management-Software von Mirasys zu einem ganz besonderen Zweck.

Eine der angeschlossenen Kameras ist nämlich auf die Hauptkasse gerichtet und sie filmt dort die Geldscheine, die Kunden der Kassiererin übergeben. Diese Kamera dient aber keineswegs der Kontrolle der Kassiererin selbst, sondern sie hält nur fest, welchen Geldschein (5, 10, 20, 50, 100 oder 200 Euro) der Kunde der Kassierin übergibt.

Offenbar gab es nämlich schon Vorfälle, dass Kunden der Kassiererin glaubhaft machen wollten, einen höherwertigen Geldschein ausgegeben zu haben, als von der Kassierin angenommen. Diese "Vorfälle" lassen sich nun mit der Mirasys-Software leicht aufklären. Auf einem Bildschirm wird nämlich das Video der Geldübergabe zeitversetzt gesendet und dient als handfester Beweis für die Ehrlichkeit der Kassiererin.

Aber es gibt auch weniger "exotische" Referenzkunden, zum Beispiel die Admiral Spielkasinos in Österreich, die DiBa-Bank, den Frankfurter Flughafen, den Heizungsbauer Buderus, den E-Commerce-Giganten Zalando und viele andere. Darüber hinaus ist die Mirasys-Software auch in der Lage, KFZ-Kennzeichen zu "lesen", womit sich neue vielfältige Anwendungsmöglichkeiten ergeben. Die Lösung ist zu den Netzwerkkameras von Abus, Axis, Bosch und von weiteren Herstellern kompatibel.

Beim Vertrieb der eigenen Video-Management-Software setzt Mirasys auf die Hilfe von etwa 250 Fachhändlern. Diese gehören größtenteils dem Bundesverband der Hersteller und Errichterfirmen von Sicherheitssystemen e.V. (BHE). Zu seinen wichtigsten Vertriebspartnern zählt Mirasys-Deutschland-Chef Seibold die Firma ADT in Ratingen und der Drei-Mann-Betrieb THW aus Berlin. Dabei befolgt der Software-Hersteller ein striktes Two-Tier-Konzept, dass heißt, den Verkauf der Software an Reseller übernimmt die Distribution. In Deutschland arbeiten mit zwei Distributoren zusammen: der EET Deutschland GmbH und Videosystems aus München.

Nun plant Seibold auch noch Netzwerk-affine Reseller für sich gewinnen. Ende 2013 möchte der Mirasys.Deutschland-Chef insgesamt bis zu 400 Fachhändler unter Vertrag haben. Und so schlecht sind seine Aussichten dafür nicht. Schließlich sind die Lizenzkosten für die Mirasys-Software mit 130 Euro pro Kanal (gleich Video-Stream, gleich Netzwerkkamer) überschaubar, und es locken Margen von 15 bis 30 Prozent, so der Manager zu ChannelPartner. (rw)

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