Tanja Bartsch, Brocade

"Neue Geschäftsfelder für Reseller"

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.
Wir haben die wichtigsten Unternehmen im ITK-Markt nach ihren Aussichten für 2013 befragt. Hier antwortet Tanja Bartsch, Manager Channel Sales DACH bei Brocade.

Wir haben die wichtigsten Unternehmen im ITK-Markt nach ihren Aussichten für 2013 befragt. Hier antwortet Tanja Bartsch, Manager Channel Sales DACH bei Brocade.

Tanja Bartsch, Manager Channel Sales DACH bei Brocade: "Innovative Beschaffungsoptionen und Finanzierungsmöglichkeiten."
Tanja Bartsch, Manager Channel Sales DACH bei Brocade: "Innovative Beschaffungsoptionen und Finanzierungsmöglichkeiten."
Foto: Brocade

Frau Bartsch, wie schätzen Sie die Aussichten der ITK-Branche für 2013 ein?

Tanja Bartsch: Noch nie zuvor war der Wunsch nach Konnektivität so groß wie jetzt. Internet-fähige Geräte sind längst selbstverständlich, eine störungsfreie, ununterbrochene Netzverbindung ist Voraussetzung und dank der Einführung von hoch performanten Netzwerken wie 4G und LTE ist das auch in immer breiterem Umfang möglich. Wie so oft in der Geschichte - angefangen von der Industriellen Revolution bis hin zu den zahlreichen Errungenschaften in der damaligen und heutigen Informations- und Kommunikationstechnologie - findet gerade eine Wandlung statt: vom "transaktionsbasierten" Nutzer zum "stets verbundenen" User. Immer mehr wird eine 24/7-Verbindung gefordert. Unternehmen und Anbieter aus diesem Bereich müssen sich etwas einfallen lassen, um den Bedürfnissen dieser neuartigen Zielgruppe gerecht zu werden.

Und was kommt 2013 auf Ihr Unternehmen zu?

Bartsch: 2012 war in vielerlei Hinsicht spannend: der Erfolg der Olympischen Spiele in London, die Fußball-Europameisterschaft in Polen und in der Ukraine oder auch die US-Präsidentschaftswahlen. Eins haben diese Ereignisse gemein: Netzwerk-Technologie. Denn so werden alle diese Veranstaltungen zu dem, was sie für das Publikum sind. Die steigenden Bedürfnisse unserer Gesellschaft fordern uns Netzwerkhersteller immer wieder aufs Neue. Unternehmen wollen beispielsweise Investitionen und Betriebskosten reduzieren, parallel aber die Service-Responsezeiten optimieren. Neue, alternative Technologien werden dringend gesucht, die genau das gewährleisten sollen. Software-Defined Networking (SDN) ist längst kein Modewort mehr, sondern ein Mittel, um eben das zu erreichen. Wer ein veraltetes Netzwerk im Einsatz hat, sollte auf jeden Fall schauen, ob dies den heutigen Anforderungen gewachsen ist.

Welche Trends werden 2013 die ITK-Branche bestimmen?

Bartsch: Wie auch schon 2011 prognostiziert - und dieser Trend wird sich aus meiner Sicht auch weiter fortsetzen - werden sich Unternehmen immer weiter in Richtung Cloud bewegen. Und die nächste Stufe wird sein, dass Unternehmen den Nutzen von (Private) Clouds hinterfragen: Bringen Sie den erwünschten Ertrag? Erreicht man dadurch die versprochene Agilität? Hilft es, Kosten zu reduzieren? Wie lässt sich der ROI der Cloud messen, wenn beispielsweise Vermögenswerte nicht in Besitz des Unternehmens sind? Diese und andere Fragen werden auch weiterhin im Fokus stehen, und die Trends zumindest mit-bestimmen.

Und was planen Sie im Channel?

Bartsch: Im Bereich Channel wird sich auch einiges tun. Vor kurzem haben wir eine Studie veröffentlicht, die besagt, dass Channel-Organisationen bis 2020 mit Beratungsdienstleistungen beziehungsweise Professional Services ihren größten Umsatz erwirtschaften werden. Reseller müssen ihr Geschäft sichern, indem sie neue Geschäftsfelder erschließen und ihr Know-how zum Nutzen ihrer Kunden ausbauen. Die Anforderung bleibt - und das gilt nicht nur für den Channel - die besten Wege zur Steigerung des Profits zu finden. Wir unterstützen unsere Partner aktiv dabei, diesen neuen Anforderungen gerecht zu werden. Das zeigt sich unter anderem durch innovative Beschaffungsoptionen und Finanzierungsmöglichkeiten, die es unseren Partnern auch ermöglichen, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln, oder auch durch neue Trainings für Consultants. Dadurch können unsere Partner ihre Alleinstellungsmerkmale in ihren Kundensegmenten ausbauen und stärken und sich somit auch gewinnbringend differenzieren. (rw)

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