CRM-Software betroffen

Sage bereinigt Produktportfolio

Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.
Die Sage-Gruppe hat sich zum Verkauf von gleich sieben Geschäftsbereichen entschlossen. Auch die deutsche Niederlassung ist betroffen, so wird die Sage GmbH die CRM-Produkte "ACT!" und "SalesLogix" nicht mehr vertreiben. Für Branchenkenner war dieser Schritt längst überfällig, denn mit der "Sage CRM"-Lösung besitzt das Unternehmen bereits ein leistungsfähiges Werkzeug zur Steuerung von Kundenbeziehungen, und da dieses sowohl "on premise" als auch in der Cloud als SaaS-System (Software as a Service) Anwendern zur Verfügung gestellt werden kann, bestand zur Weiterpflege von "ACT!" und "SalesLogix" offenbar kein Anlass mehr.

Die Sage-Gruppe hat sich zum Verkauf von gleich sieben Geschäftsbereichen entschlossen. Auch die deutsche Niederlassung ist betroffen, so wird die Sage GmbH die CRM-Produkte "ACT!" und "SalesLogix" nicht mehr vertreiben. Für Branchenkenner war dieser Schritt längst überfällig, denn mit "Sage CRM"-Lösung besitzt das Unternehmen bereits ein leistungsfähiges Werkzeug zur Steuerung von Kundenbeziehungen, und das dieses sowohl "on premise" als auch in der Cloud als SaaS-System (Software as a Service) Anwendern zur Verfügung gestellt werden kann, bestand zur Weiterpflege von "ACT!" und "SalesLogix" offenbar kein Anlass mehr.

Die weiteren fünf von Sage aufgegebenen Bereiche betreffen Produkte, die bisher ausschließlich in den USA beziehungsweise durch europäische Tochtergesellschaften in Spanien und Frankreich vertrieben wurden. Der Verkaufswert der abzustoßenden Bereiche beträgt laut Sage 93,4 Millionen Britische Pfund. Davon werden 81,9 Millionen Pfund nach Abschluss der Vereinbarungen in Barmitteln an Sage gezahlt. Diese Summe wird nach erfolgtem Verkauf an die Aktionäre ausgeschüttet. Durch diese Transaktion wird die Sage-Gruppe insgesamt einen Verlust erleiden.

Meinung des Redakteurs

Drei unterschiedliche CRM-Produkte für einen mittelstädisch geprägten Softwarehersteller wie Sage, sind einfach zu viel. Insofern tut der Anbieter gut, sich von nicht mehr so nachgefragten Lösungen zu trennen. Nun gilt es nur noch, den Channel in diese Transformation gut einzubinden.

Drei unterschiedliche CRM-Produkte für einen mittelstädisch geprägten Softwarehersteller wie Sage, sind einfach zu viel. Insofern tut der Anbieter gut, sich von nicht mehr so nachgefragten Lösungen zu trennen. Nun gilt es nur noch, den Channel in diese Transformation gut einzubinden. (rw)

Das komplette Geschäft mit den beiden bisher international vertriebenen CRM-Produkte "ACT!" und "SalesLogix" wird Sage an das US-amerikanische Unternehmen Swiftpage verkaufen. Außerdem wird Sage die Branchenlösung für gemeinnützige Organisationen "Nonprofit Solutions" an die Firma Accel-KKR veräußern. Der Verkaufswert beider Bereiche, die laut Sage nicht mehr zum Kerngeschäft des Herstellers gehören, beläuft sich insgesamt auf 101,2 Millionen US-Dollar von denen 91,2 Millionen Dollar (bei Vertragsunterzeichnung in Barmitteln ausgezahlt werden. Darüber hinaus gewährt Sage Swiftpage drei Millionen Dollar Kaufpreisstundung ("seller note") und erhält sieben Millionen Dollar in Form einer 16,1-prozentigen Kapitalbeteiligung an Swiftpage.

"Der Verkauf dieser Produkte, die nicht zu unserem Kerngeschäft zählen, stimmt überein mit unserer Strategie, unser Geschäft deutlich zu fokussieren. Hierdurch wollen wir schneller wachsen und unser Portfolio deutlich verschlanken. Der Verkauf ermöglicht es den regionalen Verantwortlichen, sich auf die vorhandenen, starken Wachstumsfelder in ihren Kernmärkten zu konzentrieren", begründet Sage-CEO Guy Berruyer diese einschneidende Maßnahme.

Die Sage-Partner-Vereinigung BPM e.V. (Business Partner Mittelstandssoftware) findet es erst Mal positiv, dass Sage die eigene Ressourcen bündelt , um vorwärts zu kommen. Die Sage-Partner-Organisation hofft aber, dass den Händlern dadurch keine Verluste entstehen und die Endkunden ausreichend lange mit Updates und Support in den betroffenen Produkten versorgt werden. "Dies muss für eine angemessene Übergangszeit von Sage gewährleistet werden. Und anschließend müssen die bestehenden Verträge vom nachfolgenden Unternehmen erfüllt werden", so die Forderung des BPM e.V.

CRM-Experte Ralf Korb glaubt, dass der Hersteller mit der einzig noch verbliebenen "Sage CRM"-Lösung nun auftrumpfen kann: "Das ist nicht verkehrt, Sage musste ohnehin in den Produktpaletten aufräumen, es gab einfach zuviele Überschneidungen, und "SalesLogix" war einfach nicht mehr so beliebt. Aber die deutschen Sage-Partner wird den Nachricht freuen - es wird klar besser." Laut Korb gibt es aber noch eine Zukunft für "SalesLogix": "Dieses CRM-Produkt wird bei den spezialisierten Sage-Fokuspartnern weiter eine Heimat haben. Dort sind sehr flexible Speziallösungen geschaffen worden, die auch weiterhin Zukunft haben."

Laut Sage Deutschland-Pressesprecher Jörg Wassink sind weltweit etwa 1.000 der insgesamt 13.500 Beschäftigten von dem Verkauf der sieben Geschäftsbereiche betroffen, in Deutschland dürfte dieser Anteil noch geringer sein: "In den nächsten drei Monaten wird sich kaum etwas ändern, wir werden auch so lange keine Personalmaßnahmen ergreifen", so Wassink auf die Frage von ChannelPartner, wie viele Mitarbeiter der Sage GmbH bisher in den Vertrieb und die Vermarktung der nun aufgegebenen CRM-Produkte "ACT!" und "SalesLogix" involviert waren. Aber vielleicht kann ChannelPartner schon auf der CeBIT in drei Wochen mehr erfahren. Der Softwarehersteller stellt in Halle 5 am Stand B16 aus. (rw)

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