Was ist eigentlich Progressive Scan?

27.09.2005
Als "Progressive Scan" wird ein Verfahren zur TV-Bilddarstellung im Vollbildmodus bezeichnet. Herkömmliche Fernsehgeräte übertragen

Als "Progressive Scan" wird ein Verfahren zur TV-Bilddarstellung im Vollbildmodus bezeichnet.

Herkömmliche Fernsehgeräte übertragen die Bildinformation Bild für Bild einzeln hintereinander mit 50 Hertz. Das bedeutet: In einer Sekunde werden 50 Einzelbilder übertragen, alle 20 Millisekunden eines. Durch die Trägheit des menschlichen Auges entsteht der Eindruck eines sich bewegenden Bildes.

Jedes Einzelbild wird zeilenförmig von links nach rechts aufgebaut. Insgesamt werden beim Fernsehen 625 Zeilen für ein Bild benötigt, wovon aber nur 576 tatsächlich sichtbar sind. Die restlichen Zeilen werden für die Synchronisation benutzt.

Die frühere Technik war aber mit 50 Bildern und 625 Zeilen total überfordert. Deshalb bediente man sich eines Tricks: Von jedem Bild wurden zunächst nur die ungeraden Zeilen übertragen (1. Halbbild), dann kamen die geraden Zeilennummer an die Reihe (2. Halbbild). Dieses als Interlaced-Technik bezeichnete Verfahren sendet zwar 50 Bilder pro Sekunde, aber nur mit 288 Zeilen. Ein richtiges Vollbild entsteht deshalb erst nach zwei Durchgängen. Die Folge: Ein komplettes Bild ist erst nach 40 Millisekunden vorhanden. Es entsteht ein Flimmern, vor allen bei der Textdarstellung.

Im Gegensatz zum Interlaced-Verfahren bietet Progressive Scan viele Vorteile. Großflächen- und Zeilenflimmern sind passé. Bei diesem Verfahren gibt es nämlich keine zeitlich versetzten, unterschiedlichen Bildinhalte.

Progressive Scan stellt in einer Sekunde 50 Bilder mit 625 Zeilen (576 sichtbare Zeilen) dar, was die vertikale Auflösung um den Faktor zwei erhöht.

Die Vorteile von Progressive Scan lassen sich allerdings nur mit speziellen Geräten nutzen. Erstens kann nicht jeder handelsübliche DVD-Player eine Film-DVD mit Progressive-Scan-Material wiedergeben. Und zweitens können nur einige Plasma-TVs, einige Beamer und wenige TV-Geräte diese Signale verarbeiten und wiedergeben. Ein herkömmliches TV-Gerät ist damit schlichtweg überfordert.

Die Übertragung der Progressive-Scan-Signale vom DVD-Player zum Sichtgerät (TV oder Projektor) erfolgt nach wie vor analog. Als Verbindungsschnittstelle dienen breitbandigen YUV- oder RGB-Verbindungen. Erst mit der Einführung der DVI- oder HDMI-Schnittstelle lassen sich Progressive-Scan-Signale auch digital übertragen. (jh)

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