iSuppli

Solarindustrie häuft massive Überkapazitäten an

11.08.2009
Auch weil Spanien als wichtigstes Abnehmerland 2008 die Einspeisevergütung geändert hat, bauen sich in der Solarindustrie immense Überkapazitäten auf. Parallelen zur IT-Industrie sind erkennbar.

Laut iSuppli-Chefanalyst Henning Wicht wurden 2008 rund 50 Prozent aller Solarinstallationen in Spanien vorgenommen. Da das südeuropäische Land aber die Einspeisevergütung geändert hat, geht die im Finanzkrisenjahr 2009 ohnehin schleppende Nachfrage deutlich nach unten.

Das wiederum hat dazu geführt, dass sich in der Industrie mächtige Überkapazitäten aufhäufen. Diese schließen Polysilizium-Rohmaterial, Photovoltaikzellen und komplette Anlagen ein.

Wicht geht davon aus, dass die weltweite Solar-Panel-Produktion 2009 um 14,3 Prozent auf eine Gesamtneuleistung von 7,5 Gigawatt anwachsen wird. Tatsächlich installiert wird ihm zufolge aber nur eine weltweite Gesamtneuleistung von 3,9 Gigawatt. Das heißt, dass nahezu jedes zweite Panel in den Lagern stecken bleiben wird.

Wicht erwartet, dass die angehäuften Überkapazitäten lange andauern und erst 2012 abgebaut werden. Abweichend von den früheren Prognosen soll sich die Wachstumskurve 2011 bis 2013 deutlich abflachen.

Führende Panel-Hersteller wie Suntech, Sharp und JA Solar bauen ihre Kapazitäten noch aus, um ihre Marktanteile zu halten oder sogar zu erhöhen, so Wicht.

Suntech wird folglich 2009 die deutsche Q-Cells als Nummer eins bei polykristallinen Zellen vom Thron stoßen. Sharp, Yingli und JA Solar werden ihre Plätze unter den ersten fünf verteidigen.

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