Metro-Bilanz 2011

Gewinneinbruch bei Media-Saturn

20.03.2012
Media-Saturn, die langjährige Cash-Cow der Metro, bleibt weiterhin das Sorgenkind des Handelskonzerns.
Media-Saturn hat für den neuen Metro-Chef Olaf Koch Priorität.
Media-Saturn hat für den neuen Metro-Chef Olaf Koch Priorität.

Media-Saturn, die langjährige Cash-Cow der Metro, bleibt das Sorgenkind des Handelskonzerns: Im Geschäftsjahr 2011 erzielte die Elektrokette ein EBIT von 542 Millionen Euro und blieb damit um 13,4 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Wie aus der heute veröffentlichten Jahresbilanz der Metro AG hervorgeht, ist dabei nicht das Geschäft auf dem deutschen Heimatmarkt das Problem. Hier konnte Media-Saturn im zurückliegenden Jahr den Umsatz um 2,0 Prozent auf 9,3 Milliarden Euro steigern. Einen deutlichen Einbruch gab es allerdings im Westeuropa-Geschäft mit minus 6,2 Prozent. Neben den Auswirkungen der Schuldenkrise macht sich dabei vor allem der Rückzug von Media-Saturn aus dem defizitären französischen Markt bemerkbar. Insgesamt kam die Elektrokette 2011 auf einen Umsatz von 20,6 Milliarden Euro – ein Minus von 0,9 Prozent gegenüber 2010.

Laut der Metro-Bilanzmitteilung hat der Wiedereinstieg von Media-Saturn ins Online-Geschäft dabei sowohl positive wie auch weniger erfreuliche Spuren hinterlassen. So spiegle der 2011 eingetretene deutliche Gewinnrückgang die "operativen Kosten für den Aufbau des Online-Geschäfts" wider. Dafür mache sich aber vor allem die Akquisition des Internetversenders Redcoon umsatzseitig positiv bemerkbar: Obwohl Redcoon erst seit dem dritten Geschäftsquartal in die Metro-Bilanz miteinfloss, weist Media-Saturn für 2011 einen Internetumsatz in Höhe von 348 Millionen Euro aus. Zudem habe auch "der erfolgreiche Start von www.saturn.de" zur positiven Entwicklung auf dem deutschen Markt beigetragen.

Der seit Anfang des Jahres amtierende neue Metro-Chef Olaf Koch dürfte nicht nur bei Media-Saturn alle Hände voll zu tun haben (mehr zum Machtkampf mit MSH-Gründer Kellerhals hier): So ging der gesamte Konzernumsatz der Metro 2011 um 0,8 Prozent auf 66,7 Milliarden Euro zurück und büßte der Handelsriese auf dem deutschen Heimatmarkt mit einem Umsatz von 25,9 Milliarden Euro einen Prozentpunkt ein. Das EBIT der Metro Group ging um 1,8 Prozent von 43 Millionen Euro auf 2.372 Millionen Euro zurück.

In der Bilanzmitteilung werden bereits einige Eckpunkte der Strategie des neuen Metro-Chefs angerissen: Der Handelskonzern will die Produktivität der Vertriebslinien steigern, in neue Kompetenzen und Angebote investieren und das Umsatzwachstum auf vergleichbarer Fläche stärken. Besondere Aufmerksamkeit bei der Umsetzung der strategischen Schwerpunkte soll dabei neben Metro Cash & Carry die zweite umsatz- und ertragsstärkste Vertriebslinie Media-Saturn erhalten. (mh)

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