Duell der 200-Euro-Vierkerner

Test: AMD Phenom X4 9600 vs Intel Core 2 Quad Q6600

Michael Schmelzle ist seit 1997 Hardware-Redakteur der PC-WELT. Daneben verantwortet der Diplom-Biologe und Buchautor Projekte wie die Höllenmaschine und die PC-WELT-PCs.
Den "Phenom X4 9600", AMDs ersten Quad-Core-CPU für den Desktop, gibt's für Endkunden ab 230 Euro. Damit positioniert ihn AMD gegen Intels Vierkerner Core 2 Quad Q6600. Die PC-Welt hat überprüft, wer das Duell der Einsteiger-Quad-Cores für sich entscheiden kann.

Den "Phenom X4 9600", AMDs ersten Quad-Core-CPU für den Desktop, gibt's für Endkunden ab 230 Euro. Damit positioniert ihn AMD gegen Intels Vierkerner Core 2 Quad Q6600. Die PC-Welt hat überprüft, wer das Duell der Einsteiger-Quad-Cores für sich entscheiden kann.

Testbericht

Von Michael Schmelzle, PC-Welt

Prozessorhersteller AMD hat jetzt auch einen Quad-Core-Prozessor für Desktop-PCs im Angebot. Als „Spitzenmodell“ schickt AMD den Phenom X4 9600 mit verhaltenen 2,3 GHz ins Rennen. Zur Seite steht dem Flaggschiff der Phenom X4 9500 mit 2,2 GHz. Taktstärkere Phenom-X4-Modelle sowie die Phenom-FX-Baureihe für Zwei-Sockel-Systeme kommen wohl erst 2008 auf den Markt.

Der Phenom X4 verfügt pro Kern über 512 KB Pufferspeicher, alle vier Kerne teilen sich zudem einen 2 MB großen L3-Cache. Im Gegensatz zur Vierkern-Server-CPU Barcelona, die AMD Anfang September vorgestellt hat, unterstützt die Phenom-X4-Baureihe bereits Hypertransport 3.0. Der serielle Prozessorbus arbeitet beim Phenom X4 allerdings nur mit 3,6 statt 4 GHz.

Immerhin hat sich die Busgeschwindigkeit gegenüber der Athlon-64-X2-Baureihe (2 GHz) fast verdoppelt. Die Busbandbreite steigt so beim Phenom X4 auf stolze 14,4 GB/s an (Athlon 64 X2: 8 GB/s), allerdings wird die höhere Bandbreite die Kommunikation mit der Peripherie kaum beschleunigen, da die Vorteile von Hypertransport 3.0 erst bei Mehr-Sockel-Systemen zum Tragen kommen.

Beim Phenom X4 sitzen alle vier Kerne auf einem Siliziumplättchen (Die). Intel baut seine Vierkerner aus zwei Doppelkern-Dies zusammen, die in einem Gehäuse sitzen. Der im 65-Nanometer-Verfahren gefertigte Phenom X4 besteht aus 463 Millionen Transistoren und ist für den neuen Prozessorsockel AM2+ konzipiert. Die AMD-CPU steuert über den integrierten Zwei-Kanal-Speicher-Controller nach wie vor DDR2-Speicher an, die maximal unterstützte Taktrate steigt aber auf nunmehr 266 (effektiv 1066) MHz – beim Athlon 64 X2 liegt sie bei 200 MHz.

Der AM2+-Steckplatz ist mit seinen 940 Signalkontakten kompatibel zum Vorgänger AM2. Deshalb lässt sich ein Phenom auch in einer herkömmliche AM2-Hauptplatine verwenden. Allerdings funktionieren Hypertransport 3.0 ebenso wie die verbesserte Stromsparfunktion Cool’n’Quiet 2.0, bei der jeder der vier Kerne mit eigener Taktrate arbeiten kann, nur, wenn der Phenom in einer Hauptplatine mit dem neuen Sockel AM2+ arbeitet.

Bei den zusätzlichen Befehlssätzen hat sich auch einiges getan. Zum einen hat AMD die SSE-Leistung verbessert: Der Phenom kann zwei 128-Bit-SSE-Befehle pro Taktzyklus einlesen, der Athlon 64 X2 braucht dafür vier Taktzyklen. Hinzugekommen sind auch die neuen SSE4a-Befehle. Detailliert über alle technischen Neuerungen der Phenom-Architektur informiert Sie der Tecchannel im Beitrag „AMDs K10-CPUs: Quad-Core, L3-Cache und SSE4a“.

Übersicht: Die beiden Phenom-X4-Modelle

Prozessor

AMD Phenom X4 9600

AMD Phenom X4 9500

Anzahl der Kerne

4

4

Taktrate

2,3 GHz

2,2 GHz

L2-Cache

4x 512 KB

4x 512 KB

L3-Cache

2 MB

2 MB

Systemtakt

HT 3.0 mit 3,6 GHz

HT 3.0 mit 3,6 GHz

Sockel

AM2+

AM2+

Maximale Verlustleistung (TDP)

95 Watt

95 Watt

Fertigungsarchitektur

65 Nanometer

65 Nanometer

Transistoren

463 Mio.

463 Mio.

Preis

230 Euro

200 Euro

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