Die wichtigsten Grundprinzipien in der Kommunikation

28.10.2019
Von Stephane Etrillard
Wie der Handel von einer bewussten Gesprächsführung profitiert, welche Grundprinzipien dabei beachtet werden sollten und wie Kommunikationsstörungen vermieden werden können.

Wie wichtig eine Beschäftigung mit Kommunikation ist, liegt schon deshalb auf der Hand, weil sie einen wesentlichen Teil unseres Lebens ausmacht. Die bereits zum geflügelten Wort avancierte Aussage "Man kann nicht nicht kommunizieren" bringt sehr deutlich zum Ausdruck, in welch hohem Maße Kommunikation unser Leben bestimmt. Das bedeutet also: Wir kommunizieren immer. Denn in zwischenmenschlichen Zusammenhängen lässt sich Kommunikation nicht einfach abschalten, auch wenn wir dies hin und wieder gern täten. In allen Lebensbereichen, die in einem sozialen Kontext stehen oder die einen solchen Kontext herstellen, ist es immer von großer Bedeutung, dass und wie wir kommunizieren. Und dementsprechend spielt die Gestaltung unserer Kommunikation eine kaum zu überschätzende Rolle in unserem Leben.

Kommunikation ist weit mehr als nur die Übertragung einer Nachricht von einem Sender zum Empfänger.
Kommunikation ist weit mehr als nur die Übertragung einer Nachricht von einem Sender zum Empfänger.
Foto: jorgen mcleman - shutterstock.com

Grundprinzipien in der Kommunikation

Eine bewusste Gesprächsführung bringt ausnahmslos Vorteile mit sich. Sie kann jedoch nur dann zum selbstverständlichen Bestandteil Ihres eigenen kommunikativen Verhaltens werden, wenn Sie elementare Mechanismen der Kommunikation kennen und anwenden können.

Verschiedene Grundbegriffe und Prinzipien von Kommunikation werden deshalb im Folgenden besprochen und erläutert. Sie bilden den theoretischen Unterbau für die praktische Umsetzung rhetorischen Wissens.

Das Sender-Empfänger-Prinzip

Das Modell der menschlichen Kommunikation ist in seinen Grundzügen recht einfach beschrieben: Die Kommunikation ist die Übertragung einer Nachricht von einem Sender zum Empfänger. Dafür verschlüsselt der Sender die Information in bestimmte Signale (bspw. mithilfe des Sprechapparats in gesprochene Worte); der Empfänger nimmt die Nachricht entgegen, entschlüsselt sie und erhält so die ursprüngliche Information.

Was hier auf den ersten Blick sehr simpel klingt, ist aber in Wirklichkeit ein hochkomplexer Vorgang, der von den unterschiedlichsten Störquellen behindert werden kann. Von diesen Störquellen sind bspw. behindernde Nebengeräusche bei einem Gespräch zwar eine sicher lästige, dennoch längst nicht die problematischste Variante. Ob nun gesendete und empfangene Nachricht übereinstimmen, hängt in den meisten Fällen von weitaus subtileren Störungen ab - und gerade für diese ist die zwischenmenschliche Kommunikation sehr anfällig.

Die eigentliche Schwierigkeit bei der Interaktion zwischen Sender und Empfänger besteht darin, dass die jeweiligen Nachrichten immer ganze Pakete mit mehreren Botschaften enthalten.

Während Sie z. B. diesen Text hier lesen, erhalten Sie zunächst einmal einige Sachinformationen, erfahren dabei jedoch auch etwas über den Verfasser selbst. Schon durch die Art zu schreiben, offenbart sich hier der Autor selbst, und Sie werden sich irgendeine Meinung dazu bilden; dies ist dem Autor bewusst, und er wird natürlich versuchen, mit dem, was er zu bieten hat, einen guten Eindruck zu hinterlassen. Und ganz klar beinhaltet der Text auch einen Appell-Aspekt: Der Autor möchte Sie von den Vorteilen einer bewussten Gesprächsführung überzeugen, er möchte, dass Sie die hier vorgestellten Elemente in der Praxis einsetzen, um dadurch überzeugender kommunizieren zu können.

Schließlich, und dies ist der heikelste Moment des Sender-Empfänger-Prinzips, entsteht zwischen dem Leser und seinem Autor eine Beziehung. Jeder Empfänger reagiert immer mit großer Empfindlichkeit darauf, wie er vom Sender behandelt wird. Allein dadurch, dass dieser Text über Kommunikationsprinzipien geschrieben wurde, setzt der Autor einen gewissen Informationsbedarf beim Leser voraus. Er begibt sich damit in eine belehrende Position. Auch wenn er den Leser keinesfalls bevormunden, sondern vielmehr möglichst objektiv über Kommunikation schreiben will, mag sich der eine oder andere - etwa durch bestimmte Formulierungen - zuweilen doch nicht ganz mit seiner Rolle einverstanden erklären.

Gerade die Beziehungsebene ist sehr diffizil, und auf dieser Seite entstehen die meisten Kommunikationsstörungen.

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