Festnetz und Mobilfunk fusionieren

Telekom Austria streicht bis zu 1.000 Stellen

20.01.2010
Bei der Telekom Austria (TA) steht eine Entscheidung über die Zusammenlegung von Festnetz und Mobilfunk laut einem Pressebericht kurz bevor. Die Integration sehe die Streichung von bis zu 1.000 Arbeitsplätzen bis Mitte 2011 vor - zusätzlich zum bereits laufenden Abbau von 1.250 Stellen, schreibt das österreichische Wochenmagazin "Format" am und beruft sich dabei auf Aufsichtsratskreise.
Unternehmenszentrale der Telekom Austria Group in Wien
Unternehmenszentrale der Telekom Austria Group in Wien
Foto: Ronald Wiltscheck

Bei der Telekom Austria (TA) steht eine Entscheidung über die Zusammenlegung von Festnetz und Mobilfunk laut einem Pressebericht kurz bevor. Die Integration sehe die Streichung von bis zu 1.000 Arbeitsplätzen bis Mitte 2011 vor - zusätzlich zum bereits laufenden Abbau von 1.250 Stellen, schreibt das österreichische Wochenmagazin "Format" und beruft sich dabei auf Aufsichtsratskreise. Die Fusion, die der Aufsichtsrat am 23. Februar 2010 beschließen wolle, soll der Gesellschaft in den Bereichen Technik, Einkauf und Personal Einsparungen von 120 bis 150 Millionen Euro ermöglichen.

Zwei Drittel der Stellen sollen bei der 8.673 Mitarbeiter beschäftigenden Mobilkom gestrichen werden, schreibt das Magazin weiter. Über die Zusammenlegung der Geschäftsfelder in Österreich wird bei der Telekom Austria bereits seit November 2009 diskutiert. Laut Zeitungsbericht hat das Unternehmen inzwischen Clemens Böhmer, bis vor kurzem Manager bei Arthur D. Little, mit der Begleitung des Integrationsprozesses als Berater beauftragt.

Die Prüfung der Zusammenlegung laufe noch, sagte eine TA-Sprecherin. Somit sei das Ergebnis noch offen. Woher die Angaben zu Einsparpotenzial und Stellenabbau kämen, wisse sie nicht. Wie hoch ein etwaiger Stellenabbau bei einer Zusammenlegung sein würde, könne man derzeit nicht sagen.

Widerstand erwächst dem Konzern laut dem Magazin von seiten der Gewerkschaft. Der Zeitungsbericht zitiert TA-Betriebsratschef Kolek: "Mit uns wird es keine Deals geben. Ich werde das nicht kampflos hinnehmen und bleibe gegen eine Fusion, so sie eine Stellenkürzung mit sich bringt."

Die Telekom Austria wäre in Europa das letzte große Telekomunternehmen, das die Bereiche Festnetz und Mobilfunk zusammenfasse. Andere Betreiber hätten dies bereits getan. Im November 2009 hat die Telekom Austria eine Vereinbarung mit der österreichischen Bundesregierung geschlossen, wonach bis zu 500 beamtete TA-Mitarbeiter freiwillig in den Polizeidienst wechseln können. Damit soll den Beamten eine positive Perspektive außerhalb Telekom Austria ermöglicht werden. (Dow Jones/rw)

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