Der CP-Querschläger

Windows Phone 7 – Revolution auf dem Handy?

Der CP Querschläger ist seit 26 Jahren ein fester Bestandteil von ChannelPartner. Regelmäßig berichtet unser Autor über das, was einem kleinen Reseller in der großen ITK-Landschaft widerfährt. Manchmal überspitzt, aber immer auf den Punkt gebracht. Der Querschläger lebt und arbeitet als Fachhändler in Rheinland-Pfalz.
Ziemlich skeptisch ist unser "Querschläger", wenn es um die Aussichten von Microsofts neuem Handy-Betriebssytem geht. Denn zu viele Fragen sind offen.

Nachdem Microsoft im Februar offiziell "Windows Phone 7" (klick) angekündigt hat, darf man gespannt sein, wie das neue Handy-Betriebssystem im Markt aufgenommen wird. Zu diesem Thema und zu einer entsprechenden CP-Umfrage unter Fachhändlern (zum Abstimmungsergebnis) hat sich auch der "CP-Querschläger" seine Gedanken gemacht:



Angenommen, die Programmierer von Microsoft machen noch etwas anderes, als Office-Funktionen zu verstecken und sich optische Spielereien für mittelmäßige Betriebssysteme auszudenken, dann ist davon auszugehen, dass ein großer Teil des Entwickler-Know-hows in das erwartete Windows Phone 7 gesteckt wurde. Wenn man Optimist ist.

"Der Zug ist schon längst unterwegs": Hat Microsoft noch ein Ass im Ärmel?
"Der Zug ist schon längst unterwegs": Hat Microsoft noch ein Ass im Ärmel?

Zumindest ist der Fachhändler dann nicht schuld, wenn Phone 7 so gut funktioniert wie Windows ME oder Vista, denn mit den neuen undokumentierten Features des Smartphone-Systems müssen sich dann der Handyhersteller oder die Carrier herumschlagen. Eine angenehme Ärger-Pause für uns.

Wie bei Microsoft schon lange üblich, haben Hersteller genaue Vorgaben erhalten, welche Bauteile in ihren Produkten vorhanden sein müssen, damit Phone 7 überhaupt läuft. Und welch ein Theater es ist, neuere Versionen eines Betriebssystems für sein Smartphone zu erhalten, zu installieren oder gar benutzen zu können, wissen all jene, die bereits mit Windows Mobile gearbeitet haben.

Microsoft verweist auf den Hersteller, der Hersteller seinerseits auf seine Garantiebedingungen – und am liebsten hätten alle gerne Ex-und-Hopp-Geräte zwecks minimaler Nachsorge und maximalem Reibach. Wer sich erinnern will, wie Apple mit T-Mobile sein iPhone hierzulande mit nahezu unanständiger Marge am Handel vorbei an die Kundschaft brachte, kann sich vorstellen, wie feucht die Hände der Microsoft-Leute bei der Vorstellung waren, einen ähnlichen Coup zu landen.

Allerdings, liebe Redmonder, der Zug ist, wie Mac OS oder Open Office zeigen, schon längst unterwegs, die Tickets sind bereits abgestempelt. Was euch bis zum Herbst bleibt, ist der Rest, den Apple, Nokia und Google übrig lassen. Einzig die Chance, dass irgendjemand bei Microsoft noch ein Ass im Ärmel hat und die ultimative Killerapplikation auftut, lässt noch hoffen. Aber im Ernst, wer braucht schon Bing, wenn er Google hat?

Mein Fazit: Windows Phone 7 wird nicht mehr oder weniger erfolgreich werden als seine Vorgänger. Wodurch auch?
Bis demnächst, Euer Querschläger!
(Der ChannelPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.)

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