Glaubt man zahlreichen Umfragen, so gelten deutsche Mitarbeiter als besonders fleißig und zuverlässig. Die sprichwörtliche deutsche Arbeitsmoral wird nicht selten als Vorbild angeführt. Doch auch hier grassieren Verschwendung und Diebstahl im Büro. In der Folge entstehen jährlich Schäden in Milliardenhöhe. Die Experten von Papersmart, einer Vergleichsplattform für gewerblichen Bürobedarf, haben die wichtigsten Fakten zusammengefasst.
Gerade vermeintlich kleine Diebstähle summieren sich
Auch wenn es häufig als Kavaliersdelikt gilt: Das Entwenden von Stiften, Notizzetteln (Post-ist) oder Tackern durch Mitarbeiter ist ein ärgerlicher Kostenfaktor für deutsche Unternehmen: Laut einer Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG aus dem Jahr 2012 entstehen in jedem von Wirtschaftskriminalität betroffenen Unternehmen im Durchschnitt Schäden in Höhe von mehr als 300.000 Euro.
Kein Wunder – immerhin hat laut dem Fachportal karrierebibel.de schon fast jeder zweite Mitarbeiter einmal Bürogegenstände im Wert von bis zu zehn Euro entwendet. Über die Jahre gerechnet, kann sich so ein riesiger Kostenberg anhäufen, wie das Beispiel eines Hausmeisters der Stuttgarter Stadtverwaltung zeigt, der insgesamt 25 Tonnen Büromaterial zuhause hortete.
Ineffizienz und Verschwendung als Diebstahl von Zeit und Ressourcen
Doch es muss nicht erst der Locher in der Handtasche verschwinden, um einem Unternehmen wertvolle Ressourcen zu stehlen. Ebenso gravierend sind die durch bewusste Verschwendung und Ineffizienz entstehenden Schäden. Immerhin jeder vierte deutsche Mitarbeiter hat bereits innerlich gekündigt; dies geht zwangsläufig zu Lasten der Effizienz. Auch Verschwendung bei der Beschaffung trägt zum Kostenberg bei: Laut einer aktuellen Studie der Einkaufsberatung Kloepfel Consulting geben 40 Prozent aller mit dem Einkauf betrauten Manager im Mittelstand und Handwerk an, hier deutliches Einsparpotenzial zu sehen.
Prävention: Zwischen Kontrolle und Vertrauen
Für Diebstahlprävention verfallen viele Chefs zuerst auf die spontane Idee, Taschenkontrollen einführen zu wollen. Dies ist jedoch nicht nur rechtlich problematisch, sondern führt auch zu frustrierten Mitarbeitern. Hilfreicher ist es jedoch das Gehalt der Mitarbeiter aufzubessern. Wie eine Harvard-Studie aus dem vergangenen Jahr zeigt, stehlen besser bezahlte Mitarbeiter deutlich weniger. Die Gründe sind naheliegend: Eine Gehaltserhöhung drückt Wertschätzung aus und sorgt sowohl dafür, dass Mitarbeiter motivierter sind.
- Denkmal für Büroklammern
Auch die Büroklammer wird in ihrem Heimatland Norwegen verehrt. In Sandvika in der Nähe von Oslo steht mit einer Höhe von sieben Metern und einem Gewicht von 600 Kilogramm die wohl größte Büroklammer der Welt. - Denkmal für Reißzwecke
Die besondere Bedeutung eines wichtigen Bürohelfers würdigt man im brandenburgischen Lychen: Hier steht das weltweit einzige Reißzweckendenkmal. - Feuerwerk und Röntgenstrahlung bei Klebestreifen
Zieht man einen Klebestreifen schnell ab, lassen sich bei genauem Hinsehen Lichtblitze erkennen, und im Labor ist gar Röntgenstrahlung nachweisbar. Ursache hierfür ist eine Ladungstrennung beim ruckartigen Entfernen des Klebestreifens. Die Klebefläche des Tesastreifens lädt sich positiv auf, die glatte Fläche hingegen negativ. Es entsteht eine elektrische Spannung, und die Elektronen springen über die Luft über. Die ausführliche Erklärung gibt es <a href="http://suite101.de/article/tribolumineszenz-einem-geheimnisvollen-leuchten-auf-der-spur-a118124#axzz2LSEWzK73" target="_blank">hier</a>. - Das Gedächtnis der Büroklammern
Will man eine stark verbogene Büroklammer per Hand in ihre ursprüngliche Form zurückzubringen, bleibt irgendwo immer eine Delle zurück. Bei manchen Büroklammern geschieht jedoch Verblüffendes, wenn man sie nur leicht über eine Kerzenflamme hält. Wie von allein nehmen sie ihre Ausgangsform ein. Möglich wird dies durch eine spezielle Legierung – dem sogenannten Memory-Metall. Für alle Physikinteressierten gibt es <a href="http://www.welt.de/wissenschaft/article3399280/Warum-eine-Bueroklammer-ein-Gedaechtnis-hat.html" target="_blank">hier</a> die ausführliche Erklärung. - Beim siebten Mal ist Schluss
Auch mit Gewalt schafft man es nicht, ein dünnes Blatt mehr als sieben Mal zu falten. Wer denkt, größere Papierformate ließen sich automatisch auch viel häufiger falten, irrt: Selbst bei A0 ist nach acht Faltvorgängen Schluss. Grund: Die durch das Falten aufeinanderliegenden Lagen werden höher, als es die Umschlagkante erlaubt. Wer das immer noch nicht glauben kann, kann sich <a href="http://www.wdr.de/tv/kopfball/sendungsbeitraege/2011/1120/papier-falten.jsp" target="_blank">in diesem Video vom WDR</a> überzeugen. - Kunstwerke aus Haftnotizen
Auch kleine Post-its wurden im brasilianischen São Paulo bereits zu großer Kunst, als dort mittels 350.000 Haftnotizen ein Stop-Motion-Video gedreht wurde. - Kunstwerke aus Klebeband
Aus durchsichtigem Klebeband kann durchaus ansehbare Kunst werden. Der ukrainische Künstler Mark Khaismann schafft aus durchsichtigem Paketklebeband Meisterwerke, die mit der Lichtdurchlässigkeit des Materials spielen. - Kein Holz im All
Heutzutage setzen Weltraumfahrer auf einen eigens für sie entwickelten Space Pen, da Bleistifte aus Holz und Graphit in der sauerstoffreichen Luft eines Raumschiffes ein Brandrisiko darstellen. - Kein Problem, Houston!
Mehr als 360.000 Kilometer von der Erde entfernt, rettete 1969 ein Filzstift das Leben der Besatzung von Apollo 11: Auf dem Rückflug von der Mondmission stellte der Astronaut Buzz Aldrin fest, dass der Hebel eines wichtigen Schalters abgebrochen war. Kurzerhand ersetzte er diesen durch einen Filzstift. - Klein und weit
Mit einem klassischen Bleistift kann man im Durchschnitt eine Linie von 56 Kilometern ziehen.