Zu wenig versiertes Personal

Blicken Sie noch durch bei der Umsatzsteuer?

27.04.2012
Laut einer KPMG-Umfrage sind viele Unternehmen vom komplizierten Umsatzsteuerrecht überfordert.
Steuererklärungen werden immer komplizierter - vor allem bei der Umsatzsteuer.
Steuererklärungen werden immer komplizierter - vor allem bei der Umsatzsteuer.

Ein Großteil der Firmen weltweit kann mit dem rasanten Entwicklungstempo und dem stetig komplexer werdenden Umfang des Umsatzsteuerrechts offenbar nicht Schritt halten. Das legen die Ergebnisse der zweiten Benchmark-Umfrage Indirekte Steuern von KPMG International nahe, für die 225 Unternehmen in 24 Ländern befragt wurden.

Sie zeigt, dass den Befragten die wesentlichen Umsatzsteuer-Risiken zwar bekannt sind, Maßnahmen zur Risikoeingrenzung jedoch aus verschiedenen Gründen nur unzureichend umgesetzt werden. So verfügen Unternehmen oft über vergleichsweise wenige ausreichend qualifizierte Mitarbeiter. 60 Prozent geben an, einen bis zehn Umsatzsteuer-Spezialisten zu beschäftigen. In der Regel gehören diese allerdings nicht dem Management an und können deshalb auch nur wenig Einfluss ausüben. Die Position des "Global Head" im Bereich Indirekte Steuern ist lediglich in jedem dritten Unternehmen besetzt (37 Prozent). Und das, obwohl die Befragten ihren jährlichen Umsatzsteuer-Durchlauf auf 1 bis 10 Mrd. US-Dollar beziffern.

Karsten Schuck, Partner bei KPMG in Deutschland und Leiter Indirect Tax Services: "Die voranschreitende Globalisierung, neue Geschäftsmodelle, Anpassungen und Weiterentwicklungen der Finanzfunktionen und sich rasch ändernde gesetzliche Grundlagen setzen Umsatzsteuer-Verantwortliche in Unternehmen erheblich unter Druck. Die komplexen Abrechnungsmethoden erhöhen die Gefahr der unfreiwilligen Nichteinhaltung und Fehlinterpretation von Gesetzen und Verwaltungsanweisungen und führen zu einer großen Rechtunsicherheit, die mit hohen unternehmerischen Risiken verbunden ist."

Nur 32 Prozent der befragten Unternehmen stufen ihre Umsatzsteuerstrategie als "sehr gut" oder gar "ausgezeichnet" ein, die Mehrheit sieht Verbesserungs- und Umstrukturierungspotenzial. Investitionen im Bereich Umsatzsteuer sollen vorrangig in eine Verbesserung der Prozesse fließen (39 Prozent der Befragten). 35 Prozent priorisieren die Einführung neuer Technologien, und 26 Prozent möchten am liebsten die Zahl der fachlichen Mitarbeiter erhöhen.

Karsten Schuck: "Ausschlaggebend für ein erfolgreiches Management im Bereich der Umsatzsteuer ist das richtige Zusammenspiel von qualifiziertem Personal, Geschäftsprozessen und Technologie. Nur so kann es gelingen, Cashflow-Vorteile zu generieren und umsatzsteuerliche Risiken zu identifizieren und zu beseitigen."
Quelle: www.kpmg.de

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